Thailand – Tempel
Rund 300 Tempel stehen in Bangkok. Alle zu sehen ist schier unmöglich und wer will das schon. Man sollte sich die fünf wichtigsten ansehen und für diese genügend Zeit einplanen.
Buddhistische, Thailändische Tempelbezirke bestehen in etwa wie die abendländischen Klöster aus mehreren Gebäuden und haben auch ähnliche Funktionen wie beten, lernen, arbeiten, leben und wohnen.
Bot
Das heiligste und für die Gläubigen wichtigste Gebäude ist der „Bot“. Bots sind für Touristen (und allgemein für Nicht-Mönche) meist nicht zugänglich.
Viharn
Während der Bot oft nur Mönchen zu rituellen Handlungen vorbehalten ist, dienen Viharn dem ganzen Volk als Gebetsstätte. Der berühmteste Viharn Thailands ist der im Wat Po in Bangkok, der den vergoldeten, liegenden Buddha beherbergt.
Chedi
Weithin sichtbar sind die turmhohen, leicht glocken- oder kegelförmigen „Chedis“, im europäischen Sinn vergleichbar mit Kirchtürmen. Im Inneren sind oft Reliquien begraben.
Sala
sind offene und kleine Nebengebäude zum Verweilen ohne rituelle Bedeutung.
Wat Phra Keo, der Tempel des Smaragd-Buddha, gehört zum königlichen Palast und ist Thailands ranghöchster Tempel. Der Buddha selbst, eine 60 cm hohe Figur gilt als Thailands Nationalheiligtum. Dreimal im Jahr zu Beginn der drei thailändischen Jahreszeiten (Sommer, Regenzeit, Winter) hängt der König persönlich das zum Klima passende, edelsteinbesetzte neue Gewand um diesen Buddha. Die kleine Statue beteht aus Jade. Die Herkunft der Figur ist unbekannt. Angeblich soll sie aus Ceylon stammen, tauchte damn in Laos auf, wurde zwischenzeitlich geraubt und wieder aufgefunden. Dann legte König Rama I. endgültig die Hand darauf und brachte den Smaragd-Buddha 1785 nach Bangkok.
Über die künstlerischen Qualitäten des Wat Phra Keo wurde und wird viel gestritten. Den einen gilt er als der schönste Tempel der Welt, den anderen als ein buntes Durcheinander aller Farben, Baumaterialien und Stile. Sicher ist, daß er weder einheitlich noch durch und durch von hohem künstlerischem Wert ist. Die im Jahr 1785 errichteten Monumente wurden unaufhörlich ausgebessert und vergrössert. Man muß den Tempel wohl als eine bunte Zusammenfassung aller Baustile in Thailand und Bangkok verstehen. Zwischen den einzelnen Bauten und Statuen kann man aber viel Schönes und Interessantes entdecken.
Wat Traimitr ist der Tempel des Goldenen Buddha. Die East Asiatic Company wollte an der Stelle ihren Flughafen vergrössern, an der lange Zeit ein fast zerstörter Tempel am Menam-Ufer stand. Der Tempel wurde abgerissen und die Statuen vorübergehend in ein Lagerhaus gebracht. Als 1953 beim Abtransport einer drei Meter hohen, schwarzlackierten Buddhafigur aus der Sukothai-Periode (um 1300) eine Panne passierte, blieb die schwere Statue im aufgeweichten Schmutz der Baustelle stehen. Über Nacht war sie dem Regen ausgesetzt. Am nächsten Tag versuchte der besorgt Abt, sie zu säubern. Dabei putzte er den schwarzen Lack ab. Unter dieser Lackschicht schimmerte die Figur aus massivem Gold hervor. Sie wurde vor langer Zeit nur angestrichen, um sie vor Räubern zu schützen. Jetzt steht sie in neuem goldenen Glanz erstrahlt in einem kleinen Tempel.
Hier noch einmal der Knigge für Tempelbesucher für diejenigen, die sich nicht blamieren und nicht als Prolls gelten wollen:
Nie die Contenance verlieren und immer lächeln. Geschimpfe oder gar Wutausbrüche disqualifizieren uns in den Augen der meisten Thais.
Es sind 35 Grad im Schatten und die Luftfeuchtigkeit ist wie wie im Dampfbad. Am liebsten will man sich alle Klamotten vom Leib reißen und die Strandklamotten anziehen. Blamierprofis präsentieren Cellulite, Speckfalten sowie die Folgen übermäßigen Konsums von Singha und Sonnenstrahlen jedem, der es nicht sehen will. Nicht nur die Thais sind bei solch unappetitlichen Ansichten wenig entzückt.
Es ist in den Tempeln extrem unhöflich und nach Thailändischem Strafgesetzbuch teilweise verboten Menschen beim Gebet zu stören sowie mit den Füssen auf Buddhastatuen zu weisen, Buddhastatuen zu berühren oder Buddhastatuen zu erklettern. Ausserdem ist es verboten, Tempel mit kurzer Hose oder kurzem Rock und leichtem T-Shirt etc. zu betreten. Auch aus Sarongs und Tüchern improvisierte lange Überkleidung empfinden viele Thais als überaus lächerlich.