Südafrika – Sun City
Sun City ist der wohl bekannteste Ort dieser Provinz – Spielermekka und Austragungsort von Golfturnieren und Konzerten mit Starbesetzung. Nicht weit davon entfernt ist das Pilansberg Game Reserve, das älteste Schutzgebiet dieser Provinz. Etwas weiter südlich liegen Rustenberg und das Rustenberg Nature Reserve am Magaliesberg, das Habitat für Antilopen und andere Wildtiere sowie für seltene Raubvögel (Schwarzer Adler) ist. Weitere sehenswerte Orte sind Klerksdorp und die alte Universitätsstadt Potchefstroom.
Wem die Städte Südafrikas zu hektisch sind und die Naturreservate zu still, den erwartet in Sun City ein Erlebnis ganz anderer Art. Hier inmitten einer ausgedehnten Savannenlandschaft liegt das Las Vegas des südlichen Afrikas. Der weiträumige Vergnügungskomplex war einstmals Teil des inzwischen aufgelösten Homelands Bophuthatswana.
Die Unabhängigkeit des Homelands ermöglichte hier in räumlicher Nähe zu den Ballungszentren von Johannesburg und Pretoria ein umfangreiches Angebot an Glücksspielen und Nacktshows, alles Aktivitäten, die im calvinistischen Südafrika damals verboten waren. Doch den Ruch des Verbotenen hat Sun City längst verloren. Heute steht der Name für luxuriöse Hotelanlagen, herrlich angelegte Wassergärten, hervorragende Golfplätze, phantasievolle Glücksspielhallen, exklusive Casinos und erstklassige Unterhaltungsshows. Jüngstes Juwel in der Reihe der verschiedenen Casinokomplexe ist Lost City.
Die Anlage im Stil einer versunkenen, legendären afrikanischen Stadt ist traumhaft gelegen und ausgesprochen phantasievoll gestaltet. Kein Wunder also, dass Sun City jeden Tag mehr als 25.000 Besucher anzieht. Als der Multimillionär Sol Kerzner mit dem Bau des Sun City Komplex begann, war in Südafrika noch jegliches Glücksspiel verboten. Im teilautonomen Homeland Bophuthatswana erkannte man aber die lukrative Einnahmequelle und erlaubte den Bau. Nur knappe 180 Kilometer nördlich von Johannesburg entstand in mehreren Etappen, in einer trostlosen Landschaft südlich des Pilanesberg, ein weitläufiger Vergnügungspark, mit einer künstlichen Oase.
Alles begann mit einem Luxushotel mit Kasino, einem künstlichen See in der Wüste und einem ausgezeichneten Golfplatz von Gary Player. Am besten, man setzt sich nach dem Einchecken erst einmal gemütlich auf den Balkon seines Hotelzimmers, nimmt sich etwas Kühles zum trinken (Sun City macht dem Namen alle Ehre, es ist warm bis heiss und stets sonnig) und studiert den Lageplan, der in den Zimmern aufliegt, und den man dringend benötigt, um sich hier mental einzuleben. Gut erholt und mit dem Lageplan als Wegbegleiter sollte man schlicht und ergreifend einfach einmal die Anlage durchwandern, einen Spaziergang unternehmen und sich das Angebot an Freizeitaktivitäten in Augenschein nehmen. Im Inneren befindet sich das wohl luxuriöseste Hotel Afrikas, welches nur für Menschen mit dickem Geldbeutel zugänglich ist.
Im King Tower, dem höchsten Turm, befindet sich die Kings Suite, für die man etwa 3.200 Euro/Nacht berappen muss. Die Suite ist mit Ahorn ausgetäfelt, bietet neben Bar, Bibliothek, Speisezimmer, mehreren Schlafzimmern und einen wunderbaren Panoramablick eigentlich alles was man so braucht. Ein wirklich krasser Gegensatz zu der draußen tobenden Armut. Von Johannesburg sind es etwa 1700 Kilometer bis Sun City. Vom Johannesburg Airport verkehren täglich Flugzeuge und von der Innenstadt Johannesburg täglich mehrere Busse in das Vergnügungsparadies. An den Wochenenden pendeln auch zwischen Pretoria und Sun City einige Busse.