Neuseeland – Schaffarm
In Neuseeland gibt es vierzehnmal so viele Schafe wie Menschen. Wirtschaftlich spielt die Schafzucht zwar eine immer geringere Rolle, dafür sind die Tiere (vor allem bei den asiatischen Besuchern) längst zur lukrativen Touristenattraktion geworden.
Wir sind auf der Schaffarm von Tim, den wir auf unserer Rundreise kennengelernt haben, zum Barbecue eingeladen. Der Kiwi ist der „Picknicker“ schlechthin. Grillen gehört schlichtweg zum Lebensstil. Einige Freunde der Famlie sind ebenfalls eingetroffen. So lässt es sich trefflich über alle möglichen Themen diskutieren.
Uns interessiert natürlich in erster Linie, wie das tägliche Leben auf einer Schaffarm abläuft. Tim führt uns in den Schafstall und erklärt uns, wie die Tiere geschoren werden.
In diversen Boxen werden die Schafe zuerst nach Alter und Qualität der Wolle aussortiert. Die beiden Kinder von Tim lassen sich natürlich das Schauspiel nicht entgehen. Die Scherwerkzeuge werden an einer Schleifmaschine geschärft, was eine Voraussetzung für eine gute Schur ist.
Neuseeland – Scheren schleifen auf einer SchaffarmNeuseeland – Arbeit auf einer Schaffarm
Kati, die Tochter ist noch etwas skeptisch. Das zu scherende Schaf wird zwischen die Knie gepresst. Es gehört schon eine Menge Erfahrung dazu, bis diese Technik reibungslos funktioniert. Dann wird noch einmal die Qualität der Wolle geprüft, bevor es mit der Schur losgeht.
Die Neuseeländer laden gerne Gäste zu sich nach Hause ein und veranstalten vor allem im Sommer vorwiegend an den Wochenenden häufig Barbies (Barbecues, also Grillfeste).
Wir bringen unseren Gastgebern für die Einladung ein kleines Geschenk mit, was in Neuseeeland gern gesehen wird. Tim lebt mit seiner Familie auf einer Schaf-Farm und so lassen wir uns eine Demonstration seines Handwerks natürlich nicht entgehen. Auf diese Art und Weise lernen wir das Leben auf dem Land näher kennen.
Der Scherkopf wird an einen großen Motor angeschlossen, der über mehrere Wellen die Scheren antreibt. Tim erzählt uns, dass in Neuseeland diverse große Veranstaltungen im Schafscheren durchgeführt werden. Dies ist hier eine Art Volkssport. Dabei gewinnt derjeneige, der in einer festgelegten Zeit die meisten Schafe schert.
Auf Schnelligkeit kommt es aber heute nicht an. Tim zeigt uns vielmehr, wie man den perfekten Schnitt vollzieht, ohne die Tiere zu verletzen. Sein Bruder sammelt derweil die geschorene Wolle ein. Die wird dann über einen Schacht in einen anderen Raum ins Untergeschoss befördert, wo sie dann mit Hilfe einer großen Presse auf ein handliches Packmass für den Versand gebracht wird.
Natürlich erfolgt das alles per Hand, also eine schweißtreibende Arbeit, die schon ein gewisses Maß an Kondition erfordert. Brigitte ist von der natürlichen und ursprünglichen Lebensweise unserer Gastgeber beeindruckt.