Seychellen – Insel La Digue

Die Ankunft auf der Insel La Digue ist genauso spektakulär einfach wie die Eindrücke, die wir während der nächsten Tage unseres Aufenthalts auf der Insel bekommen.

Wir kommen mit dem Schiff auf der Insel La Digue an und werden von unserem Gastgeber mit einem Ochsenkarren abgeholt. Unser Gepäck und auch wir werden kurzerhand auf den Karren befördert und schon geht es in gemächlichem Tempo über die „Hauptstrasse“ des Dorfes zu unserer neuen Heimat auf Zeit.

Autos sind auf der Insel weitgehend unbekannt. Wir haben den Eindruck, während der Überfahrt in einer Zeitmaschine gesessen zu haben, die uns um exakt 300 Jahre in der Zeit zurückbefördert hat. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Nicht nur die Transportmittel sind einige Jahrhunderte alt sondern auch das gesamte Leben scheint hier einem anderen Rhytmus zu folgen. Es dauert in unseren Augen eine Ewigkeit, bis die Formalitäten und die Begrüssungszeremonie absolviert sind. Ist dies das kleine Paradies, das wir uns erhofft haben?

Am folgenden Tag versuchen wir, eine Inselerkundung zu organisieren. Da es keine Autos auf der Insel gibt, sollte doch zumindest ein Montainbike aufzutreiben sein…………Nach langen Verhandlungen beschafft uns unser Gastgeber ein Mountainbike in der Urversion. Das Rad verfügt nur über einen Gang. Trotzdem begiebt sich Jürgen auf eine einsame Tour, um die Insel zu erkunden. Wir machen aus, dass er sich innerhalb von 8 Stunden zurückmeldet. Ansonsten wollen wir einen Notplan aktivieren. Mit diesem Equipment ist es schon ein kleines Abenteuer, die Insel zu erkunden. Aber die Kondition ist gut und Jürgen hat daheim ausreichend trainiert…….also soll er sein Abenteuer haben. ….Und Brigitte hatte Recht, es wurde ein Abenteuer.

Trotz der geringen Höhenunterschiede auf der Insel war die Tour sehr anstrengend aber anderseits auch ein echtes Erlebnis. Der Weg führt durch wild bewachsene Urlandschaften mit dichten Wäldern, in die vorher kein Mensch eingedrungen zu sein scheint. Alles ist vollkommen unberührt und die Einsamkeit ist ein wenig bedrückend. Nur einige Vögel kreischen ihr Entsetzen über den Eindringling in die Stille. Ein schmaler Pfad führt schliesslich an einen verwunschenen Strand, der wie aus einer anderen Welt anmutet. Die Szene scheint wie aus einem Traum zu sein. Die Granitfelsen mit den riesigen Palmen bilden eine unwirkliche Kulisse. Keine Menschenseele ist weit und breit zu sehen. Die Schatten werden schon etwas länger. Der Übergang zur Dunkelheit vollzieht sich in den Tropen ausgesprochen schnell. Es wird Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Der Trip dauert jetzt schon 7 Stunden und ich könnte mindestens noch einmal so lange weiterfahren. Ich kann mich nicht satt sehen an dieser Landschaft, die süchtig zu machen scheint. Ich könnte ewig hier verweilen. Der Schmerz in den Beinen von der ungewohnter Bewegung in der Übersetzung des „Eingang-Fahrrades“ macht sich langsam bemerkbar. Der Weg zurück ist jedoch noch lang. Der gleich Weg zurück durchs Inland würde mehrere Stunden betragen.

Die Alternative ist der direkte Weg am Strand entlang, den ich aber nicht kenne. Ich wage diese Alternative. Der Weg erweist sich als sehr viel schwieriger, da in dem tiefen Sand praktisch kaum ein direktes Fahren möglich ist. Oft heisst das…….“schieben bis die Arme glühen „…….die Entschädigung für diese Strapazen ist die phantastische abendliche Naturkulisse mit einem unvergleichlichen Sonnenuntergang. So schaffe ich es gerade noch bei Einbruch der Dunkelheit zurück zu unserer Unterkunft. Vollkommen erschöpft aber glücklich über dieses unglaubliche Erlebnis vergesse ich sogar das Abendessen und sinke in einen traumlosen Schlaf.

Anm.: An die meisten der abgelegenen Strände kommen kaum Besucher, da diese zu umständlich zu erreichen sind. Das trifft auch für das Inland zu. Allen Besuchern der Insel, die über etwas Kondition verfügen, können wir eine Tagestour mit dem Rad über die Insel La Digue empfehlen.

Bilder Seychellen – Insel La Digue

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