Seychellen – Insel Bird Island – Strand

Wenn die ‚blaue Lagune‘ in Wirklichkeit noch schöner ist als in jeder Phantasie, die weißen Sandstrände noch sanfter sind und das azurblau mit dem türkisgrün für die schönsten Wasserfarben werben, wenn vergrabene Schätze und Piratenverstecke, die größten Schildkröten der Welt und die exotisch-erotische Coco de Mer den Besucher auf eine Inselwelt nahe Afrika und Madagaskar geführt und vielleicht ein wenig verführt haben, dann ist man auf den Seychellen.

Die Strände der Seychellen gehören zu den schönsten der Welt, so daß selbst die meisten hartgesottene Globetrotter ins Schwärmen geraten. Wir schliessen uns da mit ein. Trotzdem oder gerade weil wir schon die meisten Strände der Welt gesehen haben, spüren wir hier auf Bird Island die Einmaligkeit dieser abgeschiedenen Insel im Indischen Ozean. Als wir gleich nach der Landung mit dem kleinen Islandhopper den Fuss auf dieses Eiland gesetzt haben, fällt alle Hektik und der Reisestress der letzten Tage von uns ab. Die seltsame Stille, die nur vom Rufen der Vögel und vom Rauschen der Brandung unterbrochen wird, hat eine seltsame Wirkung auf unsere Psyche.

Der komplett um die Insel Bird Island verlaufende, mal breiter und schmaler werdende feinkörnige weisse Sandstrand ist in seiner Art ebenso einmalig wie die Insel selbst.

In der ersten Nacht in unserem kleinen Palmdach-Bungalow (unten auf dem Bild zu sehen) werden wir noch häufig wach. Wir vermissen tatsächlich die sonst so allgegenwärtige Geräuschkulisse von Strassenlärm und vorbeifahrenden Autos. Hier hören wir nur das leise Rauschen des lediglich wenige Meter entfernten Indischen Ozeans. Es gibt weder Fernsehen noch Radio und so sind wir froh, dass wir unseren kleinen Weltradioempfänger (wie immer auf unseren Reisen) mit dabei haben, um wenigstens gelegentlich Kontakt zur Aussenwelt aufbauen zu können. Am nächsten Morgen empfängt uns eine glutrot aufgehende Sonne am Horizont. Die wenigen Wolken tauchen in ein Farbenmeer ein. Es ist so, als werden wir mit einem Feuerwerk geweckt. Schnell steigt die Sonne höher und taucht die Insel Bid Island in ein gleissendes Licht. Die Temperaturen am Strand steigen schnell auf über 30 Grad.

Das Eingangsschild zur Bird Island-Lodge, so nennen sich die wenigen Bungalows, liegt verlassen und unbeachtet am Strand. Kein Wunder, denn Reklame braucht die Anlage nicht zu machen. Auf vorbeifahrende Schiffe braucht man nicht zu hoffen. Die Insel liegt fernab von den üblichen Schifffahrtsrouten. Insider und Liebhaber der Seychellen wissen dieses Plätzchen auch so zu finden. Bird Island ist vollkommen flach und ragt nur wenig aus dem türkisblauen Meer hervor.

Durch die geringe Anzahl an Bungalows herrrscht am Strand niemals Enge und Bedrängnis. Man kann sich „seinen Platz“ auf der Insel in Ruhe aussuchen und wird ansonsten den ganzen Tag nicht gestört.

Jeden Morgen machen wir uns zu einer Inselumrundung auf den Weg. Im Joggingstil schafft man die Umrundung in einer halben Stunde. Es gibt aber am Strand immer wieder Neues und Interessantes zu sehen, so dass wir uns Zeit lassen. So können auch schon einmal einige Stunden bis zu unserer Rückkehr vergehen. Im strandnahen Wasser sehen wir die unterschiedlichsten Fischarten. Sogar kleine Babyhaie treffen wir an. Brigitte sammelt verschiedene Arten von Muscheln. Wenn es uns zu heiss wird, nehmen wir ein kühlendes Bad in der leichten Brandung des Indischen Ozeans. Wir vergessen sehr schnell die Zeit und liegen dösend im weissen Sand. Es gibt nur wenige Palmen, die ein wenig Schutz vor der sengenden Sonne bieten. Auf der anderen Seite der Insel befinden sich ausgedehnte Mangrovenanpflanzungen, die bis ins Meer hineingewachsen sind. An dieser Stelle müssen wir bei hohem Tidenstand unsere sieben Sachen auf dem Kopf zusammenbinden und die Hindernisse umschwimmen.

Die Bungalows liegen nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Das vordere Bungalow (Bild links) war unser Zuhause auf Zeit. Die genaue Lage der Bungalows kann man auf dem Lageplan der Insel auf unserer Seite „Bird Island“ ersehen. Das Leben auf dieser einsamen Insel verlangt von uns eine komplette Umstellung unseres Lebensrhytmus. Schon nach kurzer Zeit fällt die für uns Europäer typische Unruhe und Geschäftigkeit von uns ab. Es breitet sich eine besondere Art von Gelassenheit und innere Ruhe aus. Langsam verstehen wir die Mentalität der einheimischen Bevölkerung. Nicht nur die Abgeschiedenheit zwingt uns ihren eigenen Rhytmus auf. Die erbarmungslos herabscheinende Sonne mit den tropischen Temperaturen trägt auch dazu bei, alle Aktivitäten auf ein Minimum zu reduzieren.

Die sich ankündigenden Abenstunden mit dem nahenden Sonnenuntergang sind besonders spektakulär.

Es gibt an jedem Abend ein neues Feuerwerk der Natur, das beeindruckend und sogar vollkommen kostenlos präsentiert wird. Zuerst färbt sich der Himmel in wundebar seichten pastellfarbenen Tönen. Die einbrechende Dämmerung unterstreicht das nahe Finale der untergehenden Sonne. Wir sitzen wie in einem Freilichttheater am Strand und harren der Dinge, die da kommen.

In diesen Minuten lassen wir unsere Gedanken schweifen. Könnten die Tage nicht endlos sein, begleitet von einem immerwährenden Sonnenuntergang? Könnten wir nicht ewig auf dieser Insel leben?

Wir verwerfen diese Gedanken. Wir sind noch zu fest in unseren eingefahrenen Bahnen und Strukturen verwurzelt.

Das Feuerwerk des finalen Sonnenuntergangs wischt unsere Gedanken beiseite und nimmt allen Raum in uns ein. Die Regenbogenfarben spiegeln sich im fast glatten Wasser des Indischen Ozeans wie in einem Spiegel wieder.

Eins steht fest, wir werden wiederkommen……..

Bilder Seychellen – Insel Bird Island – Strand

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