Philippinen – Manila

Auf der Hauptinsel Luzon befindet sich Manila als politische und wirtschaftliche Schaltstelle der Philippinen. Manila ist ein Magnet für die Bewohner aus allen Teilen des Landes. Manila ist geliebt und verflucht, Sündenpfuhl und Moloch, mit Slums und ehrwürdigen Kirchen versehen, Sitz mehrerer Universitäten und auch Hochburg eines pulsierenden Nachtlebens. Manila ist das Tor zur Welt. Die Hauptstadt mit rund 12 Millionen Einwohnern ist eine absolute Herausforderung.

Den meisten Reisenden ist die Megastadt Manila kaum mehr als einige Tage Aufenthalt wert. Die Meisten zieht es in die Beschaulichkeit und Ursprünglichkeit der Provinz. Doch Manila bietet gerade wegen der Fülle von Gegensätzen einen Einblick in Kultur und die Geschichte des Inselreiches.

Intramuros, die mit teilweise restaurierten Wällen umgebene Kernstadt mit Fort Santiago, Manila Cathedral, San Agustin Konventkirche, das älteste Gotteshaus der Stadt, laden zu einem Rundgang durch die Geschichte der Philippinen ein. Vergangene Zeiten spürt man ebenso in den gepflegten Gebäuden des Kolonialviertels Barrio San Luis. Als Magellanes im Jahre 1521 auf der Insel Homahon landete, nahm er diese im Namen König Philipps II in Besitz. Er wußte damals nur wenig von den Reichtümern dieser noch unerforschten traumhaften Inseln. Er hatte keine Ahnung von den spektakulären Sonnenuntergängen und dem gemässigten Klima, in dem ein so warmherziges und freundliches Volk wohnte.

Ueber die mehrspurige Prestigemeile Roxas Boulevard, die Nobelhotels und das Cultural Center of the Philippines aufwerten, erreicht man das Geschäfts- und Bankenviertel Makati. Inmitten der Hochhausschluchten und glitzernden Einkaufszentren bietet das Ayala Museum seine wertvollen Sammlungen zu Kunst, Geschichte und Ethnografie dar. In der Nähe der Altstadt findet man den Luneta-Park. Er ist ein Platz für Konzerte und sonntägliche Promenaden. Gewaltige Gebäude im klassizistischen Stil wie das National Museum, rahmen ihn ein.

Ein hoher Obelisk erinnert an den Schriftsteller und Arzt José Rizal als Befreiung vom kolonialen Joch. 1896 wurde er durch spanische Soldaten exekutiert. Widersacher der Europäer waren die islamischen Fürsten, die schon seit dem 12. Jahrhundert einen Großteil des Archipels unter Koran und Halbmond vereinigt hatten.

Im Land zeugen heute imposante Kirchenbauten und Festungen von den Kämpfen der Konquistadoren. Und das heutige Geschehen besonders im Süden der Philippinen belegt auf blutige Weise, dass auf beiden Seiten diese Interessenslagen nicht nachgelassen haben. Im Jahr 1898, mit Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges, hatten die USA die inzwischen wirtschaftlich am Boden liegenden Philippinen übernommen.
Nummernschild auf den Philippinen
Erst im Jahr 1946 erlangte das während des Weltkriegs verwüstete Land seine politische Unabhängigkeit. Wirtschaftlicher Aufschwung, aber auch andauernde Bevormundung durch die USA, zunehmende Korruption und Kriminalität begleiteten die Machtübernahme durch den Marcos-Klan. Das Diktatorenpaar Ferdinand und Imelda unterdrückte sein Volk 21 Jahre lang. 1986 mussten sie der „People Power“-Bewegung weichen.

Corazon Aquino erschien als Übergestalt und stimmte als erste Präsidentin die Menschen mit ihrem Charisma die Menschen auf demokratische Verhältnisse ein. Es fehlte ihr aber an dem notwendigen Durchsetzungsvermögen. Ihren Nachfolgern Fidel Ramos, Joseph Estrada und der amtierenden Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo gelang es ebenso wenig die großen Probleme in Staat und Gesellschaft zu lösen. Korruption, soziale Ungerechtigkeit und die Gewaltspirale im Süden des Landes, wo muslimische Separatisten nach wie vor die Autonomie einforderten, nahmen ihren Fortgang. Nördlich des Flusses Pasig findet man das betriebsame Chinatown mit seinen zahlreichen Geschäften und Restaurants, dem buddhistischen Seng Guan Temple und dem kuriose Chinesischen Friedhof (Chinese Cemetery).

Unseren Weiterflug auf die Insel Jakarta (Java) unternehmen wir vom Manila Airport aus mit einer kleinen regionalen Maschine der Philippin Airlines. Gut, dass Brigitte erst während des Fluges sieht, dass das Fluggerät schon sehr betagt ist. Aus den Verkleidungen der Triebwerke fliessen erhebliche Mengen an Oel, wie mir scheint, ein echter Absturzkandidat. Ich behalte mein Wissen aber für mich, es ist ja wieder alles gut gegangen.

Bilder Philippinen – Manila

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