Kanada – Vancouver
Unsere erste Anlaufstation in Kanada ist Vancouver. Wir landen hier einige Tage vor Weihnachten, so dass wir von der Vorweihnachtszeit noch etwas mitbekommen. An userem Ankunftstag sind die Temperaturen mit + 4 Grad ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Es liegt noch kein Schnee. Der Flughafen liegt nur wenige Kilometer nördlich von Vancouver, so dass wir die Stadt schnell ereichen. Bereits bei der Anfahrt durch die Vororte beobachten wir die typische Wohnstruktur von Vancouver: kleine, adrette Einfamilienhäuser, die alle einen gepflegten Eindruck machen und von ihren Bewohnern individuell mit viktorianischen Säulenportalen etc. gestylt wurden. Die Downtown bietet wieder ein völlig anderes Bild mit ihrer gezackten Skyline vor der dramatischen Kulisse der schneebedeckten Berge.
Für den nächsten Tag haben wir eine Erkundungstour durch Vancouver geplant. Die meisten Kanadier nennen Vancouver als Ihren Wunsch-Wohnort. Die Stadt liegt herrlich eingebettet zwischen dem Pazifik und den Rockies. Die sind in etwa einer Stunde von Vancouver aus zu erreichen. Vancouver genießt einen hohen Freizeitwert und ist von einem quirligen Leben erfüllt. Man findet hier eine ausgeprägte Kulturszene, mannigfaltige Auswahl bei der Gastronomie und reichlich Möglichkeiten, sein Geld in den schicken Boutiquen auszugeben. In der Stadt leben 1,8 Mio. Vancouverites.
Ein unbedingtes Muss ist der Stanley-Park, der nur wenige Blocks von der Downtown entfernt liegt. Das Waldgelände wurde 1888 gegründet und mit alten Hemlocktannen aufgeforstet. Im Ostteil des Parks sind mächtige originale Totempfähle aufgebaut, die auf die einstigen Herren des Landes hinweisen. Von hier aus geht der Blick bis weit über die Coal-Harbour-Bucht auf die Innenstadt. Im Park befindet sich auch ein Aquarium, in dem man Belugawale bewundern kann. Der Stanley Park ist 404 Hektar groß und befindet sich am Ende der Georgia Street auf einer Halbinsel. Er gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in ganz Vancouver. Durch den Regenwald führen Trails und Fahrradwege. Eine Promenade führt direkt am Meer entlang rund um den Park. Zahlreiche Picknickplätze und Liegwiesen laden zum Verweilen ein. Wegen seiner Größe wirkt der Park auch bei hoher Frequentierung an den Wochenenden nicht überlaufen. Der Park ist nach Lord Stanley, dem damaligen Generalgouverneur Kanadas benannt worden.
Gleich zur rechten Hand des Parks liegt Coal Harbour, ein kleiner Meeresarm. In früheren Zeiten wurde hier in der Tat Kohle verladen. Die heutige „Kohle“ besteht aus den prunkvollen Jachten des Royal Vancouver Yacht Clubs. Ein riesiger Mastenwald spiegelt sich bei schönem Wetter im stillen Wasser vor der Skyline der City. Von hier aus starten sowohl Wasserflugzeuge als auch die Fähren des SeaBus. Vom Stanley-Park aus kommt man über die Lions Gate-Bridge nach Nord- und West-Vancouver. Dort wachsen die modernen Apartmenthäuser die Berghänge hinauf. Hier liegt auch die Einfahrt zum Jachthafen und man hat einen schönen Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe.
Bei herrlich klarem Wetter besuchen wir den Hafen am Burrard. Die ehemaligen Lagerhallen wurden umgebaut und es haben sich viele Shops, Boutiquen und Gastronomiebetriebe angesiedelt. Darüber hinaus haben sich Kunsthandwerker, Maler und Töpfer hier niedergelassen. Das Angebot ist riesig und wird nicht nur von den Touristen genutzt. Es werden auch nautische Souveniers und alte Seekarten angeboten. Jetzt, zur Weihnachtszeit spielt an jeder Ecke eine andere Musikkapelle auf. Gespielt wird ein buntes Gemisch von Dixieland, Jazz und Weihnachtsmusik. In den Geschäften und Restaurants, sogar in den Fast-Food-Läden ist die weihnachtliche Stimmung zu spüren. Auf der anderen Seite am Pacific Boulevard befindet sich der 1986 anlässlich der Expo gebaute kanadische Pavillon (Kanada Place), der heute als Kongresszentrum benutzt wird. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe an und hier befinden sich auch eine Reihe von Luxushotels.
Vom Queen Elizabeth Park aus haben wir einen tollen Blick auf die umliegende Bergkulisse der Coast Mountains. Der Park liegt auf einem 150 Meter hohen Hügel in der sonst fast flachen Stadtlandschaft von Vancouver. Die davor liegende Skyline von Vancouver sieht dagegen recht winzig aus. Auf dem Gipfel des Parks befindet sich eine gläserne Kuppel eines Gewächshauses des Bloedel Conservatory. Bei hereinbrechender Dunkelheit finden wir noch eine kleine honorige Gesellschaft im Park. Die Skulpturen sind ein beliebtes Fotomotiv. Als wir die City nach unserem Ausflug bei Dunkelheit wieder erreichen, präsentiert sich uns ein Sonnenuntergang mit bizarren Spiegelungen wie am Polarkreis. Die Temperatur ist jetzt doch merklich gefallen. Über das Autoradio hören wir, dass für den kommenden Tag heftiger Schneefall angesagt ist. Hoffentlich werden wir den Flug nach Calgary antreten können.