Ecuador – Quito – Reisebericht 3
Quito war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die Hauptstadt des Indianervolkes der Cara, dann wurde die Stadt von den Inka erobert. 1534 wurde Quito vom spanischen Eroberer Sebastián de Belalcázar eingenommen. Der südamerikanischer Befehlshaber Antonio Jose de Sucre befreite die Stadt im Jahr 1822. Zu den bemerkenswerten Bauten gehören eine Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert und die Kirchen San Francisco, San Agustín, La Compañía und Santo Domingo. In der Stadt befinden sich die Universität von Ecuador, eine Katholische Universität und die Technische Hochschule.
Quito ist die älteste unter den Hauptstädten Südamerikas. Mit über 100 Kirchen und 55 Klöstern, Bürgerhäusern, Straßen und Plätzen hat sie ihr Aussehen und Ambiente einer Kolonialstadt bewahrt. Die Kirche war bei der Erschließung der Neuen Welt immer dabei. Die Franziskaner hatten sich als erste in Quito niedergelassen und schon ein Jahr nach der Eroberung mit dem Bau ihres Klosters begonnen. Das Kloster wurde zum Zentrum der Bildung und Kunst mit einer eigenen Maler- und Bildhauerschule. Auch die Augustiner, Dominikaner und Jesuiten prägten mit ihren Klöstern das Gesicht der Stadt. „La Compania“, von den Jesuiten erbaut, ist mit ihrem goldenen Hauptaltar die wohl reichste Kirche Südamerikas. Die „Plaza de la Independencia“ ist der Mittel- und Treffpunkt in der Altstadt Quitos.
Quitos Klöster und Kirchen zeigen die klassischen Stilrichtungen der Renaissance, des Barock und des Klassizismus, jedoch meist abgewandelt durch eine Verschmelzung maurischer und gotischer Formelemente. Überall findet man Straßenhändler mit ihren Waren, die mit Nachdruck an den Mann oder die Frau gebracht werden müssen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die Gegenstände werden zumeist in Heimarbeit erstellt und sind in der Regel auch im Land hergestellt. Meist sind sie von hoher handwerklicher Qualität.
Ecuador – In der Hauptstadt Quito
In den schmalen Seitengassen staut sich oft der Verkehr, der von lautem Hupen und den Gestiken der Passanten begleitet wird. Die Arbeit der Polizisten erscheint in diesem Wirrwar aussichtslos. Immer wieder bilden sich größere Ansammlungen von Menschen auf den Straßen, die meist bei Banken oder öffentlichen Institutionen anstehen.
Auf der Plaza de la Independencia ist immer etwas los. Hier trifft man sich, um Informationen auszutauschen oder um nur einmal eben einen Smaltalk abzuhalten. Marktstände findet man in vielen Straßen der Innenstadt. An Waren wird hier wirklich alles feilgeboten über Obst, Gemüse, Textilien, Schuhe, Möbel usw. Man braucht nur durch die kleineren Nebenstraßen der Innenstadt zu schlendern und schon findet man die interessantesten Motive. Alles was in den Läden keinen Platz mehr hat, wird einfach auf die Straße gestellt. Auf diese Art und Weise werden die oft fehlenden Schaufenster der Läden ersetzt. An jeder Ecke findet man kleine Stände von fliegenden Händlern die alles Mögliche veräußern. Oft werden auch kleine Imbisse und Snacks aus einheimischen Spezialitäten direkt an der Straße zubereitet und angeboten.