Bali – Tempel – Reisebericht 2

Auf Bali gibt es ca. 20.000 Tempel ! Aber auch zu jedem Haus gehört ein kleiner Opferaltar oder Tempel. Brahman ist der Oberste der Götter. Vishnu ist der Gott des Guten, der Sonne. Shiwa ist der Gott des Bösen, der Nacht. Daneben gibt es viele andere Götter, z.B. Dewi Sri, die Göttin der Fruchtbarkeit und Dewi Lakshmi, die Göttin des Glücks.

Da die Götter von Tempel zu Tempel ziehen, findet nach hinduistischem Kalender in jedem Tempel alle 210 Tage ein großes Tempelfest statt. Das Leben spielt sich nach hinduistischem Glauben zwischen zwei Polen (gut – böse bzw. Tag – Nacht) und in drei Welten ab (Oberwelt = Götter = Kopf, Mittelwelt = Menschen = Körper, Unterwelt = Dämonen = Füße).

Wir fahren über Butabulan nach Klungkung, der ehemaligen Fürstenhauptstadt Balis. Sehenswert ist die reichverzierte offene Gerichtshalle Kerta Gosa. Das religiöse Gericht auf Bali bestraft die Übeltäter bei schweren Verbrechen mit der Todesstrafe durch Steinigung. Am Hang des 3.100 m hohen Vulkans Gunung Agun liegt der Tempel Pura Besaki, der Haupttempel Balis. Es ist eine riesige Tempelanlage, die aus etwa 200 Bauwerken besteht, die in fünf Höfen übereinander am Berghang angeordnet sind.

Hier kann man auch noch das Ritual der HahnenkÄmpfe sehen. Der Hahnenkampf ist ursprünglich ein religiöses Ritual und der im Kampf getötete Hahn wird dem Gott Shiwa geopfert. Dieser Brauch stammt aus vorhinduistischer Zeit. Das Blut, das beim Hahnenkampf in die Erde fließt, soll alle Dämonen besänftigen. Auf jeden Fall sollte man sich bei einem Besuch Balis die Tänze ansehen, die auf alte mythische Überlieferungen der Balinesen aus der Zeit der hinduistischen Königreiche zurückführen. Der bekannteste ist sicher der Kecak-Tanz.

Der Tanz und Gesang von ca. 100 in Sarongs gekleideten Männern um die Geschichte von Rama und Sita ist absolut sehenswert. Rama, die Inkarnation von Vishnu, trotzt dem Bösen in Gestalt von Ravana, der seine Gattin Sita entführt hat. Dabei hilft ihm eine Armee von Affen.
Tempelanlage auf der Insel Bali
Sehenswert ist auch der Affentempel von Alas Kedaton, in dem man von aufdringlichen, diebischen und verspielten Affen ständig verfolgt wird. Der Affe spielt in der hinduistischen Mythologie eine gewichtige Rolle (Affenkönig Hanuman). Der sogenannte „Affenweg“ soll den Menschen zur Erkenntnis führen.

Ein touristisches Muss ist der Meerestempel Tanah Lot. Der Tempel liegt auf einem Felsvorsprung in der Meeresbrandung. In den Felshöhlen halten sich Schlangen auf. Die Schlange ist ein heiliges Tier. Shiwa wird oft mit einer Schlange dargestellt. Die Schlangengeister (nagas) hausen in der Unterwelt der Dämonen.

Während unserer Fahrt sehen wir auch immer wieder eine Totenverbrennung nach einem traditionellen Ritual. Meist nimmt die gesamte Ortschaft an dem Ritual teil. Wenn man sich der Feier anschließt (ohne Probleme möglich) empfindet man ein wenig von der Kultur und dem Glauben auf Bali mit. Vor der eigentlichen Totenfeier werden die Straßen mit Blumen und Girlanden geschmückt.

Dann findet im Hause der Familie ein großes Festmahl statt. Mitten in der Versammlung liegt der in weiße Tücher gewickelte Leichnam. Der Tote wird anschließend auf einen Altar gelegt und in einer Prozession der Angehörigen und der Dorfbewohner zu dem Platz geführt, wo die Toten verbrannt werden. Von einem Teil der Asche des Toten erhält die Familie eine Urne. Die verbleibende Asche wird ins Meer geschüttet. Nach dem Hinduistischen Glauben an die Wiedergeburt bzw. des Aufsteigens in das Nirwana ist der Tod für die Balinesen nichts Trauriges. Die Totenverbrennung ist daher eher ein Freudenfest.

Bilder Bali – Tempel

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