Südsee – Samoa – Reisebericht 1
Das frühere West-Samoa ist das heutige Samoa und hat nichts mit Amerikanisch Samoa zu tun. Samoa liegt im Herzen der Südsee und ist lediglich wenige Flugstunden von Neuseeland entfernt. Tonga und Fidji sind ebenfalls mit dem Flieger schnell erreichbar. Wir haben Samoa auf unserer Südsee-Rundreise besucht.
Einchecken nach Samoa. Gleich nach der Ankunft beeindruckt uns die touristische Unversehrtheit dieser Insel. Es gibt nur wenige Hotels und der Touristenstrom scheint hier zu versiegen.
Vorab aber einige geschichtliche Infos zu Samoa: nach archäologischen Untersuchungen lassen sich die historischen Wurzeln von Samoa bis auf das Jahr 1000 vor Christus zurückverfolgen. Um diese Zeit ließen sich Polynesier auf Samoa nieder und entwickelten ihre eigene Kultur.
Der fruchtbare vulkanische Boden und die üppigen Fischgründe machten Samoa zur Heimat der Polynesier. Circa tausend Jahre später besiedelten die Insulaner die Marquesas – Inseln und Tahiti. Schon früh gab es Kontakte mit Fidji und Tonga. Im Gegensatz zu den anderen polynesischen Königreichen, in denen die Erbfolge galt, wurden in Samoa die Häuptlinge seit jeher vom Volk gewählt. Soziale Klassen gab es bereits damals nicht. Die Entwicklung zum Christentum begann im Jahre 1830. In diesem Jahr landete der englische Reverend John Williams von der Londoner Missionsgesellschaft mit seinem Schiff Messenger of Peace auf der Insel.
Bis 1840 hatte der missionarische Prediger alle Samoaner von seinem Glauben überzeugt. Er erreichte, dass die Samoaner sich mit langen Kleidern und Tüchern bekleideten. Das wiederum rief westliche Händler auf den Plan, die sogleich eine Handelsniederlassung für Baumwollstoffe gründeten. Deutsche, Briten und Amerikaner begannen, Botschaften zu errichten und machten ihren Einfluss auf die samoanische Regierung geltend. Die verunsicherten Häuptlinge schlossen sogleich mit allen Nationen Friedensverträge ab und bauten Handelsbeziehungen auf.
Zur internationalen Konfrontation führte im Jahre 1889 ein bewaffneter Aufstand der Samoaner. Kriegsschiffe aus Deutschland, England und Amerika trafen ein und ankerten im Hafen von Apia. Hier wurden sie von einem Hurrican überrascht, der vier ihrer Schiffe zum Kentern brachte und über 200 Menschen das Leben kostete. Diese instabile politische Lage zog sich bis Ende des 19. Jahrhunderts hin. Dann zog sich England zurück. Am 2. Dezember 1899 unterzeichneten Deutschland, Amerika und Samoa einen Vertrag, der das Land unter den Schutzmächten Deutschland und Amerika aufteilte. So entstanden die Staaten Westsamoa als „deutsche Kolonie“ und Amerkanisch Samoa als „amerikanische Kolonie“.
Soviel zur Geschichte von Samoa. Bei unserer Reise über die Insel sind wir von der Vielfalt der Vegetation überrascht. Die Hauptstraßen erinnern an Feldwege. Es gibt kaum PKW-Verkehr. Immer wieder sehen wir riesige Bäume mit 30- 40 m Höhe, die in weitgehend unkultivierter Landschaft stehen.