Neuseeland – Maori – Folklore
Die Maori waren die ersten Siedler Neuseelands. Von Polynesien (Hawaiki) aus machten sie sich vor etwa 1000 Jahren auf die lange und abenteuerliche Reise nach Neuseeland auf. Die Überlieferung sagt, dass der Entdecker „Kupe“ das Land zuerst fand und es „Aotearoa“ (Land der langen weißen Wolke) nannte. Die Maoris stammen aus verschiedenen pazifischen Gegenden wie Ostpolynesien, Tahiti oder sogar Hawaii. Cirka zwischen 800 und 1200 kam es aufgrund von Überbevölkerung auf ihren Heimatinseln oder auch kriegerischer Auseinandersetzungen zu mehreren Ausreisewellen. Hierbei steuerten die Menschen mit all ihrem Hab und Gut gezielt das neue Land an. Sie begannen mit der landwirtschaftlichen Nutzung, bauten befestigte Siedlungen und Dorfgemeinschaften und wurden seßhaft.
Die Maori tragen bei besonderen Anlässen wie traditionellen Festen, kulturellen Zeremonien oder rituellen Handlungen ihre traditionelle Kleidung. Maoris begüßen sich mit einer Umarmung oder dem traditionellen Hongi-Gruß. Hierbei presst man mit geschlossenen Augen die Nasen aneinander und gibt einen Laut wie “mm-mm” von sich.
Bevor die Maoris das Land in Besitz nahmen, lebten die sogenannten Moa-Jäger vor allem an der Westküste der Nordinsel und in den großen Ebenen der Südinsel. Die folkloristischen Darbietungen in dem kleinen Dorf, das wir besuchen, sind alle realistisch, so versichert man uns. Es soll immer noch ein paar Stämme geben, die weit im Hinterland in sehr einfachen Verhältnissen leben. Diese Maori wohnen in simplen Hütten ohne Fußboden.
Sie pflegen noch immer die alten Traditionen und sprechen vor allem die Sprache, die viele moderne Maori in den Städten zugunsten von English aufgegeben haben. Auf jeden Fall sollte man sich eine dieser traditionellen Folklore – Veranstaltungen ansehen, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Dies kann man zum Beispiel in „Tamaki-Village“ tun. Das Dorf liegt am Stadtrand von Rotorua. Auf diese Weise erhält man einen kleinen Eindruck und das Feeling für die ursprüngliche Lebensweise der Maori.
So erfahren wir von einem der Tänzer einiges über seine Verwandten in einem kleinen benachbarten Dorf: dort wird noch die Macht der heißen Quellen genutzt. In Erdlöchern garen die Maori ihr Essen, das spart Strom und Gas. Auch der Dorfpool ist aufgrund der vorhandenen Wärme aus den Geysiren entstanden. Die Größe eines kleiner Swimmingpool hat die „Badewanne“ im Dorf.
Sie ist mindestens 80 Meter tief und kochend heiß. Die Maoris hängen Maiskolben und Gemüse in Netzen dort hinein. Nur wenige Minuten brauchen sie zum Garen. Im Winter ist das Wasser 90 Grad heiß, im Sommer bis zu 120 Grad. Dieser Riesen-Kochtopf für das ganze Dorf ist praktisch und preiswert. Aber er ist auch lebensgefährlich. Einige Male sind schon Menschen hineingefallen. Das haben sie nicht überlebt.