Irland – Connemara
Irland erstreckt sich über eine Fläche von 70.285 km² (davon 1390km² als Gewässer) und hat 3,8 Mio. Einwohner. Die Hauptstadt ist Dublin. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 73,5 Jahren. Die Bevölkerung besteht zu 93,1 % aus Katholiken und zu 2,4 % aus Anglikanern, Presbyterianern und Juden.
Es wird Gaelisch und Englisch (als Verkehrssprache) gesprochen. Irland hat ein kühl gemäßigtes Klima. Ein siebtel des Landes (ca. 10000km²) sind mit Mooren bedeckt. Große Flächen der Küstengebiete sind mit Heide, Sumpf- und Marschland bedeckt. Nur 4,9 % des Landes sind bewaldet. Das Nationalgetränk ist Guinnes.
Nach so viel Eiweiss-Stärkung während des Oyster-Festivals haben wir Gott sei Dank noch ein paar Tage, um uns wieder zu erholen. Wir nutzen diese Zeit, um das Gebiet Connemara zu erkunden. Mit dem Mietwagen fahren wir an der Westküste auf der „336“ von Galway über Casla und weiter nach Scriob. Von da aus biegen wir auf die „340“ ab nach Glinsce. Wir fahren immer an der Küste entlang. Die Landschaft ist geprägt von Weiden und Moorflächen. Das Land ist dünn besiedelt.
Die Grundstücke der Landbesitzer sind mit 1,5 m hohen Steinmauern in einzelne Parzellen abgegrenzt. Diese stammen zum Teil noch aus der Zeit der Kelten und sind Teil der typischen Dorfgemäuerarchitektur. Die Mauern dienen nicht zuletzt als Schutz gegen Bodenkorrisionen. Klimatisch herrschen hier rauhe Wetterbedingungen vor. Die Wetterlage kann sich von einem zum anderen Augenblick blitzartig ändern.
Bei Cashel Bay biegen wir auf die „342“ ab, die dann später in die „341“ übergeht. Wir fahren über Roundstone nach Clifden. Von hier aus geht es in die Berge des Connemara Nationalparks. Auf den Hochebenen in Connemara und um Roundstone wird in großem Stil Torf abgebaut und gestochen. Überall sieht man die fein säuberlich gestapelten Torfstiche. Der großflächige Abbau ist ökologisch sehr umstritten, wird aber wegen der ökonomischen Bedeutung von der Regierung toleriert.
Torfstich in Connemara. Der Ausblick auf die immer nahe Küste ist phantastisch und bringt immer wieder neue Eindrücke mit sich.
Die Hochebene am See Lough Corrib ist ein Anglerparadies. Die Landschaft wird von vielen kleinen Flüssen durchzogen, die einen hohen Fischbestand aufweisen. Das Wasser ist meist dunkel von den Mooren gefärbt aber ausgesprochen sauber.
In Clifden machen wir eine Pause und legen eine Übernachtung in einem kleinen Cottage ein. Die Zimmer sind typisch irisch und im Landhausstil eingerichtet. Im Ergeschoss befindet sich eine kleine Lounge mit offenem Kamin. Der Gastwirt und Hausherr serviert uns ein Guinnes und spielt uns auf Wunsch auf dem Klavier einige typische irische Lieder vor. In der Altstadt gibt es die typischen irischen Pubs, wo sich ein Besuch allemal lohnt. Zur Zeit findet hier ein Folklore- und Musikfestival statt, zu dem aus dem ganzen Land Musikanten angereist sind, um in den Pubs typische alte irische Weisen aufzuspielen. Für uns ein Erlebnis der besonderen Art. Es wird an diesem Abend spät und das Guinnes schmeckt zu gut.
Am nächsten Morgen reisen wir weiter Richtung Leenane. Von hier aus geht es in die Berge. Wir haben einen wundervollen Ausblick auf die zerklüftete Küstenlandschaft. An der Kylemore Abbay machen wir erst einmal Rast. Das Schloss liegt malerisch an einem See. Es wurde 1860 gebaut und hat eine sehenswerte neugotische Kapelle. Das Anwesen wird heute von Benediktinerinnen geführt, die dort eine Mädchenschule betreiben. Die Innenräume sind zu besichtigen. Man glaubt, in den dunklen hohen Räumen die Geister der hier vor langer Zeit lebenden Schlossherren zu spüren. Ein Besuch des Schlosses ist sehr empfehlenswert. Von Leenane aus reisen wir auf der „336“ weiter wieder Richtung Süden. Unser Weg führt uns vorbei am See Lough Corrib. Die Hochebene von Connemara ist karg und einsam. Vereinzelt sehen wir Farmanlagen, die sich in die Landschaft eingebettet haben. Am späten Nachmittag erreichen wir unseren Ausgangspunkt Galway. Diese kleine Rundreise war ausgesprochen abwechslungsreich und ist in zwei Tagen gut zu schaffen.