Hawaii – Oahu
Oahu ist die drittgrößte Insel des Archipels. Die Hauptstadt Honolulu ist eine quirlige moderne Metropole mit ca. 400.000 Einwohnern. Im gesamten Einzugsgebiet leben sogar 800.000 Menschen. Die Stadt liegt an der Südküste der Insel und ist für die meisten Touristen die erste Anlaufstation. Karte von der Insel Oahu – HawaiiFür viele bleibt sie auch die Einzige, denn sie verbringen ihren ganzen Urlaub in einem der rund 30.000 Hotelzimmer von Waikiki, dem glamourösen Badeort von Honolulu. Der weiße Sandstrand zieht sich sichelförmig vom Jachthafen aus bis zum Diamond Head Krater, dem Wahrzeichen der Stadt. Man empfindet immer eine leichte kühlende Brise vom Meer her und ist verzaubert von dem glasklaren, türkisfarbenen Wasser, auf dem die bunten Katamarane segeln. Für viele ist dies der Traum von Urlaub schlechthin. Wir haben uns jedoch vorgenommen, abseits des üblichen Tourismusstroms die Inseln zu erkunden. Das ist wieder einmal mit viel Aufwand und Zeit verbunden, da die benachbarten Insel nur mit den regionalen kleinen Flugzeugen zu erreichen sind. Aber davon später und auf den weiteren Seiten mehr. Hier wollen wir erst einmal von Oahu berichten.
Auf den Flugtickets steht „HNL“ und so landen auch wir auf dem internationalen Flughafen Honolulu. Wir schweben nachts über der Stadt ein, die fast den Eindruck einer amerikanischen Großstadt mit den vielen Lichtern macht. Wir sind etwas enttäuscht. Zur Aklimatisierung haben wir uns für einige Tage in der Pink Lady von Waikiki, dem Royal Hawaiian eingemietet. Das Hotel liegt direkt am Strand. Angeblich ist es das berühmteste Hotel am Ort, jedenfalls ist es ein Plüschtraum in Pink. Hier die Adresse: 2259 Kalakaua Ave., Honolulu, HI 96815, Tel. 923-7311. Am Waikiki-Strand reiht sich ein großes Hotel ans andere.
Am nächsten Morgen sieht dann schon alles etwas anders aus. Ausgeruht und mit einem ordentlichen Frühstück verwöhnt, haben wir uns vom Flugstress etwas erholt und wollen jetzt die Stadt und die benachbarten Strände erkunden. Das Wetter meint es ebenfalls gut mit uns. Der Waikiki – Strand ist ausgesprochen gut besucht. Das Publikum scheint vorwiegend aus Amerikanern und Japanern zu bestehen. Die Zeit mit Sonnenbaden zu verbringen, finden wir zu schade und so besorgen wir uns für die erste Erkundungstour einen Mietwagen und beschließen, die Downtown und die unmittelbar benachbarten Strände auszukundschaften. Sobald man den Hauptstrand Waikiki-Beach verlässt, erhält man einen ersten Eindruck vom ehemals ursprünglichen Hawaii. Einige Kilometer von Waikiki entfernt sind die Strände fast menschenleer. Das Wasser an den Stränden ist glasklar und schimmert hellblau, grün und türkis. Die leichte Brise vom offenen Meer sorgt für eine angenehme Kühlung. Wir sind wieder einmal durch die Natur versöhnt und gleichzeitig eingestimmt auf weitere hoffentlich positive Erfahrungen. Waikiki und Honolulu liegen an der Südküste der Insel Oahu. Hier ist die trockene, sonnige Seite der Insel. Der Wald der Hoteltürme reicht im Osten bis zum Kapi‘ olani Park. Dahinter ragt der Diamond-Head-Krater auf. Dieser ist das Wahrzeichen Waikikis.
Am Mittag sind wir zurück in Honolulu. Die Straßen sind hektisch, laut und von einem bunten Völkergemisch beseelt. Wir finden viele kleine asiatische Geschäfte in der Chinatown vor, die zum bummeln und shoppen einladen. Die Chinesen leben hier schon seit 1850 und haben ihren ureigenen Stadtteil gegründet. Wir sind wieder einmal fasziniert von diesem bunten, quirligen Leben. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und auszukundschaften.
In der King Street werden exotische Früchte angeboten und an kleinen Garküchen auf der Straße wird für das leibliche Wohl gesorgt. Der Duft aus den brodelnden Töpfen erfüllt die Luft. In einem kleinen Laden finden wir seltsame Mixturen, die uns der Inhaber zur Linderung aller möglichen Leiden anbietet. In der Maunakea Street werden von Frauen geflochtene Kränze aus bunten Blüten feilgeboten. Alles hier ist eine seltsame Mischung aus Nostalgie, Kitsch und Kommerz. Dazu trägt das bunte Völkergemisch aus Chinesen, Filipinos, amerikanischen Touristen im knallbunten Ferien-Dress, Japanern im Business- und stämmigen hawaiischen mammies in wallenden mu’umu’us entscheidend bei. Die Waikiki-Trolleys laden zum Sightseeing ein. Man kann an vielen Stationen zu und aussteigen und sich so die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Ruhe ansehen. Wir entschließen uns, dem geschichtsträchtigen Hafen „Pearl Harbour“ einen Besuch abzustatten. Der Perlenhafen ist mit seinem schmalen Eingang und den vielen Lagunen der beste Naturhafen des gesamten hawaiischen Archipels.
Seit dem Amerikanisch-Spanischen Krieg von1898 ist dies der wichtigste Kriegshafen in der pazifischen Region. Berühmt wurde er am 7. Dezember 1941 durch den überraschenden japanischen Angriff, bei dem der Hafen zerbomt wurde und in dessen Folge Präsident Roosevelt den Eintritt in den zweiten Weltkrieg befahl. Hier kamen insgesamt 2300 amerikanische Soldaten ums Leben. Der Anfriff dauerte insgesamt nur zwei Stunden, wobei alleine auf dem Schlachtschiff „U S S Arizona“ 1.100 Menschen ihr Leben ließen. Das Wrack des Schiffes wurde zum USS Arizona Memorial erklärt. Die Gedenkstätte liegt an der Battleship Row direkt im Hafengebiet. Die USS Bowfin liegt fest vertaut ebenfalls direkt am Hafen zur Besichtigung. Wir treffen einen über 70-jährigen Veteran im Visitor-Center, der hier als Ranger seinen ehrenamtlichen Dienst verrichtet und bereitwillig Auskünfte über die damaligen Ereignisse erteilt. Er erzählt von dem flammenden Chaos und dem Bombenhagel und wie die Kameraden ohne Kleidung an Deck rennen und in dem Inferno aus explodierenden Bomben und Munitionskammern elend umkommen. Für dieAmerikaner ist diese Gedenkstätte eine Pflichtübung und das Center ist entsprechend stark frequentiert. Aber auch die Japaner besichtigen diese Stätte und sie bitten uns, von ihnen ein Gruppenbild vor der „USS Bowfin“ zu machen. Sie haben hier keinerlei Empfindlichkeiten, schließlich gehört ihnen heute halb Hawaii. Gedenktafeln und Reliquien der Neuzeit sind am Hafen vereint.
Ausgediente Raketen aus der Anfangszeit der Raumfahrt sind ebenfalls am Hafen zur Schau gestellt. Am Abend genießen wir den Sunset auf Magic Island. Direkt am Strand spielt im Hotelgarten ein Trio auf. Eine Viertelstunde nach Sonennuntergang erstrahlt der Himmel in einem warmen, feuerroten Widerschein. Die untergehende Sonne wirft mit letzter Kraft ihre Strahlen gegen die langsam vorbeiziehenden Wolken und lässt diese zu einem Naturfeuerwerk erglühen. Die heraufziehende Dunkelheit wird von den angehenden Lichtern der umliegenden Hotelkomplexe und der auf dem Meer beleuchteten Boote abgelöst.
Man rüstet sich zur allabendlichen Show. Auch wir wollen ein klein wenig von dieser ganz besonderen Atmosphäre genießen, zumal sich unser Jetlag kangsam auflöst. Im benachbarten Hotelgarten wird gerade eine große Hochzeitsfeier abgehalten. Für viele Japaner ist die Hochzeitsfeier auf den Hawaii-Inseln eines der wichtigsten Erlebnis in ihrem Leben. Dementsprechend aufwendig werden diese Feiern ausgestattet. Der gesamte Familienclan ist eingeladen und besteht mitunter aus hunderten von Gästen. Nicht selten werden die gesamten Ersparnisse der Familie für diese Zeremonie geopfert. Nach der Hektik des Tages genießen wir das Naturschauspiel des phantastischen Sonnenuntergangs bei einem Gläschen Wein.
Jetzt haben wir erst einmal etwas Zeit, um die Gedanken zu ordnen und Pläne für den nächsten Tag zu machen. Ein Tag mit vielen neuen Eindrücken neigt sich dem Ende. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet.