Hawaii – Big Island
Die Insel Hawaii trägt den gleichen Namen wie der Staat Hawaii. Zur Unterscheidung musste also ein Zweitname her. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich daher der Name Big Island durchgesetzt. Big Island ist die größte Insel des Archipels. Von der Fläche her würden alle anderen Inseln hier hineinpassen.
Dennoch ist Big Island geologisch gesehen die jüngste der Inseln. Im südlichen Teil der Insel wird durch vulkanische Aktivitäten ständig neues Land geschaffen. Durch die riesigen Lavawüsten ergeben sich interessante Extreme in der Landschaft, denn sobald man diese Gegenden verlässst, wird man von tropischen Regenwäldern, grünem Weideland, steilen Felsklippen und schroffen Gebirgen überrascht. James Cook, der Entdecker Hawaiis, landete hier und verstarb auch auf der Insel. Heute leben auf Hawaii die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen. Sie bestehen aus den Paniolos (spanischer Abstammung), die als Cowboys auf der größten Rinderfarm der Insel leben, aus reichen Amerikanern und Grundbesitzern sowie aus hawaiischen Fischern und Zuckerrohrfarmern. Darüber hinaus haben sich viele Ausstteiger und Umweltschützer auf der Insel niedergelassen. Auf dem höchsten Berg, dem Mauna Kea mit seinen 4200 Metern ü.M. leben Forscher aus diversen Ländern, die alternative Energieformen testen. Viele Sportler bereisen Hawaii, um Wassersport, Golfsport, Sport- und Hochseefischererei zu betreiben. Alljährlich wird auch der Ironman-Wettkampf hier ausgetragen. Im Winter ist am Mauna Kea sogar der Skisport möglich. Auf der Insel haben sich viele Luxusresorts und Golfplätze niedergelassen. Daneben gibt es aber auch günstige Unterkünfte, die Bed & Breakfast bieten. Es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
Wir kommen nach kurzem Flug von Honolulu am Hilo Airport auf der Insel Hawaii (Big Island) an. Es ist in der Hauptsaison empfehlenswert, einen Mietwagen vorzubuchen.
Wir haben mit dem Wetter Glück, denn die Hilo Coast (Ostküste) ist eine der feuchtesten Orte Amerikas. Hier fällt an 270 Tagen im Jahr Regen. Durch die hohen Vulkane werden praktisch zwei Wetterzonen gebildet, die eben genannte feuchte Hilo Coast und die wüstentrockene Kona Coast im Westen des Landes. Auf die rund 120.000 Einwohner von Big Island kommen pro Jahr rund 800.000 Besucher. Die Entwicklung des Tourismus ist jedoch rückläufig. Die großen Hotelresorts entstanden vorwiegend in den 70er und 80er Jahren. Von weiterer großer Bautätigkeit ist die Insel Hawaii daher in den 90er Jahren weitgehend verschont geblieben. Um die Insel Big Island zu erkunden, ist ein Mietwagen praktisch unumgänglich. Wir haben uns einen weißen Oldsmobile ausgesucht, den wir nach langem Verhandeln anstelle eines japanischen Kleinwagens ohne Aufpreis bekommen. Von weiterer großer Bautätigkeit ist die Insel Hawaii daher in den 90er Jahren weitgehend verschont geblieben. Um die Insel Big Island zu erkunden, ist ein Mietwagen praktisch unumgänglich.
Wir haben uns einen weißen Oldsmobile ausgesucht, den wir nach langem Verhandeln anstelle eines japanischen Kleinwagens ohne Aufpreis bekommen. Die Angestellte der Vermietungsfirma zeigte sich kooperativ, das Problem mit den langen Beinen zu lösen. Der erste Eindruck, den wir von den unglaublichen Lavamassen erhalten, ist einfach überwältigend. Die Lavaströme machen vor nichts Halt. Sie überrollen die asphaltierten Straßen mit meterhohen Lavabergen, so dass die Straßen umverlegt werden müssen. Die Bewohner haben sich an die Naturgewalten auf Hawaii gewöhnt und nehmen das Geschehen mit einer ausgeprägten Gelassenheit hin. Dort, wo die Lavaströme sich ins Meer ergießen, wirkt die Umgebung wie eine Mondlandschaft. Erst nach und nach bildet sich dann vereinzelt Pflanzenwachstum, der Besitz vom neu geschaffenen Territorium ergreift. Auf diese Weise schließt sich dann der Kreislauf von Sterben und Leben, der sich hier hautnah nachvollziehen lässt. Wir haben einen „kurzen“ Weg von ca. 100 Kilometern bis zu unserem Hotel an der Kohala Coast.
Das Ritz Carlton Mauna Lani ist das neueste Hotel der Insel und liegt an der kleinen und geschützen Pauoa Bay. Die Anreise führt uns an der Ostküste entlang. Der Highway 19 ist gut ausgebaut und so geht die Fahrt Richtung Norden vorbei an Zuckerrohrfeldern und Obstplantagen. Der Gipfel des Mauna Kea liegt in dichten Wolken. So fahren wir vorbei am verschlafenen Westerndorf Honomu. Der Ort ist geprägt von verwitterten Holzhäusern. Sehenswert sind hier die Akaka Falls im gleichnamigen State Park. Sie werden zu den schönsten Wasserfällen der Insel gezählt. Ein Rundweg führt durch einen tropischen Regenwald zu dem 135 Meter hohen Wasserfall. Bis Honaka’a passieren wir eine ganze Reihe kleiner und kleinster Dörfer. Honaka’a ist mit seinen etwa 2000 Einwohnern die größte Stadt an der Hamakua Coast. Die Bewohner leben hier vorwiegend vom Zuckerrohranbau, der Landwirtschaft und dem Anbau von Macadamia-Nüssen. Von Honaka’a aus geht der Weg über den Hwy 19 jetzt Richtung Westen durch die Kohala Mountain.
Wir kommen ins Hochland der Insel. Hier empfängt uns ein nebeliges Nieselwetter, das nicht einmal die Sonne durchdring. Doch sobald wir die Berge durchfahren haben, wird es trockener und die Sonne brennt wieder vom Himmel. Der Highway verläuft an der Kohala Coast durch endlose Lavafelder. Es scheint so, als seien die weit abseits der Straßen an der Küste liegenden Hotels durch die großen Lavaströme voneinander fein säuberlich getrennt worden. Jedes der hier liegenden Hotels hat eine eigene Zufahrtsstraße, die immer direkt an den Lavafeldern vorbeiführt.
Endlich haben wir das Hotel erreicht. Das Ritz Carlton ist das europäischste aller Hotels auf Big Island und ist durch einen schlichten, eleganten Stil geprägt, während die benachbarten Hotels wie z. B. das Hyatt für europäische Verhältnisse überladen und pompös wirken. Die Innenausstattung der Hallen und Räume ist mit Kunstgegenständen aus dem 18. Jahrhundert dekoriert. Die Zimmer sind ausgesprochen groß (50 – 60 qm) und geschmackvoll eingerichtet. Alle Zimmer haben Blick direkt zum Meer. Dem Hotel sind 2 Top-Golfplätze angeschlossen, die wir auf unserer Seite „Golfplätze“ näher beschreiben.
Es gibt einen feinsandigen kleinen Sandstrand am Hotel aber auch den dunklen von der Lava geprägten Strand wenige Meter weiter entfernt. Die Golfplätze sind teilweise direkt in die Lavafelder gebaut worden. Dadurch ergibt sich eine abstrakt interessante Gestaltung der Plätze. Die Plätze sind nicht leicht zu spielen, da man immer entweder mit erstarrten Lavaströmen oder mit dem nahen Wasser des Meeres zu kämpfen hat. Davon aber mehr auf unserer gesonderten Seite für Golfinteressierte.
Ein Trio bestehend aus zwei Gittaristen und einer Sängerin vermittelt uns die ursprüngliche hawaiische Folklore, die noch auf den großen Ranches der Insel gepflegt wird. Sie ziehen sozusagen von Gast zu Gast und so können wir in einem Gespräch mit ihnen in Erfahrung bringen, dass sie im richtigen Leben auf einer Ranch in der Hochebene der Insel arbeiten. In Ihrer Freizeit werden Sie von Zeit zu Zeit von den Hotels engagiert und bessern sich so Ihren Lohn auf. In Ihren originalen Landestrachten sind ihre Darstellungen ein Erlebnis für Auge und Ohr. Nach einem langen, ereignisreichen Tag steht jetzt erst einmal die wohlverdiente Siesta am Strand an. Jürgen hat sich ein schattigen Plätzchen in der Hängematte ausgesucht und träumt von vielen weiteren Tagen und Abenteuern auf Hawaii. Wir werden auf den weiteren Seiten nicht nur von seinen Träumen berichten.