Galapagos – Birds – Blaufusstölpel
Der putzigste Seevogel ist sicherlich der Blaufusstölpel. Der aufrechte stechende Blick, der herausforderne Schnabel und die voneinander abstehenden himmelblauen Watschelfüße, geben ihm unweigerlich den Aspekt eines “Cartoon-Matrosen”. Er ist der häufigste Vertreter der fast überall auf Galápagos verbreiteten Tölpel-Familie. Diese leben in großen Kolonien, wo sie praktisch das ganze Jahr über beim Balzen und Brüten beobachtet werden können.
Blaufusstölpel sind gute Flieger. Mit Vorliebe fischen sie in der Nähe der Küste in kleinen Gruppen. Sobald sie etwas lohnendes entdeckt haben, stürzen sie sich mit grosser Geschwindigkeit senkrecht hinunter ins Wasser. Erst beim Auftauchen ergreifen sie den Fisch. Den Balztanz beginnt das Männchen zunächst mit höflichen Verbeugungen und hebt abwechselnd einen himmelblauen Fuss nach dem anderen hoch, wobei die Unterseiten der Füsse auf das Weibchen weisen. Ist das Weibchen einverstanden, fällt es nach und nach in den gleichen Rhythmus ein.
Auffallend ist vor allem das sog. zum Himmel Richten, bei dem das Maennchen Hals und Schnabel kerzengerade in die Luft streckt und die halbgespreizten Flügel nach vorn verdreht. So ein Tanz kann sich über Stunden hinziehen. Einmal verpaarte Tölpel halten sich ein Leben lang die Treue. Die Weibchen legen 2 bis 3 Eier, aber je nach Futterlage wird unter Umständen nur ein Junges gross. Stellen sich die Blaufußtölpel an Land noch recht unbeholfen an, so schwingen sie sich in der Luft hingegen zu wahren Schau-Akrobaten herauf. Man kann häufig ihre kunstvollen Sturztauchmanöver bewundern. Gefischt wird mit Vorliebe in kleinen “Jagdgeschwadern” in Ufernähe. Dabei peilt der spitze Schnabel während des Aufklärungsfluges immer auf die Wasseroberfläche. Ist das schwimmende “Ziel” einmal erfaßt und präzise angepeilt worden, stürzen sie wie Missile aus heiterem Himmel darauf zu. Bei der vergnüglichen Balz führt das Männchen seiner Angebetenen und dem kamerabewaffneten Publikum das sogenannte “Skypointing” vor.
Dabei werden Schnabel, Bürzel und Flügelspitzen, wie Empfangsantennen in den Himmel gestreckt. Elegante Walzerdrehungen, taktvolles Füße-Anheben und verführerische Pfiffe, sollen das Weibchen dann endgültig weichkriegen. Ist es von den Verlockungen des Männchens ganz hingerissen, beginnt es heiser zu schnarren und stimmt bei dem sensationellen Liebestanz mit ein. Bei den graziösen Tanzschritten starrt sich das Brautpaar gegenseitig auf die unwiderstehlich blauen Füße. Auch so zärtliche Aufmerksamkeiten wie geschenkte Zweige sind unter ihnen keine Seltenheit. Weibchen und Männchen sind bei dem außergewöhnlichen Liebesspiel relativ leicht voneinander zu unterscheiden. Das Weibchen hat “weiche große” Pupillen, das Männchen “gestochen kleine”!