Frankreich – Bordeaux
Unsere weitere Reise führt uns von La Rochelle nach Bordeaux und anschließend zurück Richtung Norden nach St. Emilion
Bordeaux erreichen wir an einem Sonntag im Hochsommer. Die Stadt ist wie ausgestorben. Es sind kaum Autos auf den Straßen. Alle Franzosen sind offensichtlich in die Ferien gefahren. So haben wir die Stadt zum Erkunden für uns fast alleine, was wir ausgiebig in den nächsten beiden Tagen ausnutzen.
Die Partisserien offerieren herrliche kleine Köstlichkeiten, denen man in der Tat nicht widerstehen kann. Die Franzosen haben für derlei Genüsse eine eigenständige Lebensphilosophie. Zwischen den Haupttangenten der großen Durchfahrtsstraßen finden wir verwinkelte schmale Gassen, in denen man an schattigen Plätzen ausruhen kann. Die Oper von Bordeaux liegt mitten in der Stadt an exponierter Lage. Wir erkunden die Stadt zu Fuss und streifen durch schmale fussläufige Passagen der Altstadt. Immer wieder öffnen sich die schattigen engen Gassen und weiten sich zu großen offenen Plätzen, die zum Verweilen auffordern.
Wir machen es den Franzosen gleich und genießen den sonnig warmen Tag und lassen die Seele in einem der vielen schattigen Restaurants baumeln. Das von uns gewählte Restaurant hat wenige Gäste aber eine ausgezeichnete Küche. Wir lassen uns einen frischen Meeresfrüchteteller mit Austern, verschiedenen Muschelarten und Garneelen servieren. Dazu bringt uns der Maitre eine Flasche gut gekühlten Weisswein und das obligatorisch knackige französische Baguett . Wir nehmen uns alle Zeit der Welt. Der Service ist perfekt und wir genießen den herrlichen Tag in vollen Zügen. Am nächsten Tag geht es dann wieder weiter Richtung Norden.
St. Emilion ist eine kleine aber berühmte Weinstadt mit viel Ausstrahlung. Aus dieser Gegen stammt der gleichnamige berühmte französische St. Emilion-Rotwein. Die Stadt hat ca. 3000 Einwohner und muss in der Hochsaison ein Vielfaches davon an Besuchern verkraften. Morgens früh fallen die ersten Touristenströme in Bussen über die Stadt her.
Am späten Nachmittag haben dann die Einheimischen ihre Stadt wieder für sich. Es gibt nur wenige Gäste, die hier über Nacht verweilen. Da wir uns in einem kleinen Hotel in der Stadt eingemietet haben, genießen wir die Ruhe am frühen Abend und erkunden erst einmal die Sehenswürdigkeiten. Das Stadtbild ist geprägt durch verwinkelte schmale Gassen.
Es gibt einige Feinschmeckerläden, die die heimichen Produkte anbieten. Man bekommt natürlich alle möglichen Sorten von Pasteten, Kuchen und die verschiedensten Sorten an Käse. Über ausreichend Möglichkeiten, sich mit den besten regionalen Weinen zu versorgen mangelt es nicht. In den vielen kleinen Weinläden werden hauptsächlich die heimischen Weine angeboten. Darüber hinaus bekommt man aber auch viele weitere Kleinigkeiten um das Produkt Wein, wie Karaffen, Bücher und Korkenzieher in den verschiedensten Varianten. Eine Fundgrube für so manches Sammlerherz.
Am Abend folgen wir der Empfehlung unseres Conciergs und lassen uns einen Tisch im Restaurant Francis Goullee reservieren. Das Restaurant hat lediglich fünf Tische, wartet aber mit einer hervorragenden Küche auf. Hier kocht der Chef höchstpersönlich. Nach dem dreistündigen Menü mit 8 Gängen fällt uns das Abschied nehmen schwer und wir versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen.
Schmale, enge Gassen und mit grobem Kopfsteinpflaster belegte Straßen prägen das Bild von St. Emilion. Etwas abseits des Stadtkerns finden wir die Reste alter historischer Gebäude, die zu Ruinen verfallen sind. Eine schöne Kulisse, die wir für eine Reihe von Fotos und Filmaufnahmen nutzen.