Österreich Oetztal – Handwerk
Die altertümliche Handwerkskunst nimmt im Ötztal einen eher bescheidenen Rahmen ein. Lediglich für den Eigenbedarf findet man noch kleine Betriebe, die vorwiegend auf den bäuerlichen Ursprung zurückzuführen sind.
In Ötz finden wir einen Bauern, der für seinen Betrieb ein kleines Sägewerk unterhält und je nach Bedarf hier noch seine Baumstämme, die er aus dem eigenen Wald holt, bearbeitet.
Die Maschinerie des Sägewerks mutet urzeitlich an, erfüllt aber noch ihren Zweck. In einem Blockrahmen sind mehrere Sägeblätter untergebracht, die über ein Kettenwerk angetrieben werden. Der Baumstamm wird auf seiner Bahn mit einer Zange gehalten und über das Kettenwerk in die auf und ab rotierenden Sägen gezogen. Auf diese Weise werden aus dem Stamm je nach Größe acht bis zehn Bretter geschnitten. Der Bauer erzählt uns, dass er die Maschine selbst pflegt und repariert. Die Sägeblätter müssen von Zeit zu Zeit geschliffen werden. Das Sägewerk besteht vorwiegend aus reiner Mechanik. Bei dieser Arbeit ist noch die pure Muskelkraft gefordert.
Da hat sich seit Hunderten von Jahren nichts geändert. Wie lang dieses Kleinod wohl noch der Nachwelt erhalten bleibt? In anderen Regionen muss man wohl lange nach solchen handwerklichen Einrichtungen suchen. Oft sind sie heute bereits allenfalls in einem Museum zu finden.