Mexiko – Acapulco
Acapulco, lange Zeit Mexikos berühmtestes Seebad, ist nichts für Freunde verträumter Fischerdörfer.
Zunächst waren es die amerikanischen Urlauber, die den heruntergekommenen Hafenort an der schönen Hufeisenbucht für sich als Urlaubsziel entdeckten. In den späten Fünfzigern begann der internationale Touristenansturm. Eine Vielzahl von Hoteltürmen wurden zwischen dem Strand und den grünen Hügeln gebaut. So entstand eine komplett zubetonierte Küstenregion. Heutezutage ist Acapulco ein idealer Ort für Urlauber, die sich an den zwanzig verschiedenen Stränden schwarz brennen lassen wollen und auf nächtliches Vergnügen aus sind.
Seit den 30er Jahren ziehen die berühmten Felsenspringer von La Quebrada grosse Besuchermassen an. Mit einem gewaltigen Sprung aus selbstmörderischer Höhe von 45 m tauchen Sie in ein schmales Becken ein. Ein gewagtes Unternehmen, denn das Wasser, in das sie eintauchen scheint nur eine Pfütze zu sein. Vor dem Sprung wird ein kurzes Gebet an einem kleinen Altar verrichtet. Eine schöne Sicht hat man von der Bar des El Mirador Hotels auf die Taucher.
Weniger überfüllte Stränd gibt es am Pie de la Cuesta, 8 km nordwestlich der Innenstadt. Einen beeindruckenden Blick über die Bucht von Acapulco hat man von der Straße nach Puerto Marqués, 16 km südöstlich der Stadt. Südlich der Península de las Playas liegt der Unterwasserschrein, eine Bronzestatue der Jungfrau von Guadalupe, die auf dem Meeresgrund steht.
Inzwischen macht Cancún aber Acapulco den Ruf streitig, Mexikos berühmtester und feudalster Urlaubsort zu sein. Cancún ist ein Urlaubszentrum moderneren Zuschnitts. Die Insel vor der Nordostküste Yucatáns ist 21 km lang und cirka 400 m breit. An der nördlichen und südlichen Spitze führen Strassen zum Festland. 1970 lebten hier höchstens 200 Menschen, inzwischen wohnen hier mehr als 200 000 Menschen. Fast alle leben vom Tourismus. Eine Million Urlauber überschwemmen jedes Jahr das Gebiet. Den vorwiegend nordamerikanischen Urlaubern werden endlos lange und weisse Karibikstrände verbunden mit türkisfarbenen Lagunen geboten.
Man kann hier jede erdenkliche Sportart ausüben. Die Hotelbauten sind modern konzipiert. Es gibt klimatisierte Einkaufszentren mit edlen Boutiquen und jede Menge Feinschmecker-Restaurants. Die meisten Dinge sind erheblich teurer als auf dem Festland. Preiswerter und weniger hektisch ist es allemal auf der wenige Kilometer östlich gelegenen Isla Mujeres, der „Fraueninsel“. Man erreicht sie entweder mit der Fähre von Puerto Juaréz aus oder mit dem Tragflügelboot von Cancún aus. Ein wenig findet man hier noch die Idylle der Karibik, wie sie in den Köpfen noch schwebt, mit einfachen Hotels am weißen Palmenstrand und einem Korallenriff an der Südspitze.