Java – Tempel
13 km von Yogyakarta entfernt liegt der riesige Prambanan-Tempelkomplex, der zu Ehren der Hindu-Götter Shiva, Brahma und Vishnu gebaut wurde. Der im 10. Jh. errichtete Loro-Jonggrang-Tempel gilt als der schönste Hindutempel Indonesiens. Auf einem Hügel westlich von Yogyakarta liegt Borobodur, das wohl größte buddhistische Heiligtum der Welt, mit Steinreliefs von insgesamt über 5 km Länge.
Der Königliche Mangkunegaran-Palast in Surakarta ist heute ein Museum, in dem Tanzornamente, Schmuck und königliche Kutschen aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt sind. Mount Bromo, im Osten Javas, ist ein noch heute aktiver Vulkan. Von Surabaya aus kann man Ausflüge auf dem Pferderücken zum Kraterrad unternehmen. Im August und September ist Madura Schauplatz von Ochsenrennen. Höhepunkt der Ochsenrennen ist der zwei Tage und Nächte dauernde Karneval der Stadt Pamekasan.
Heute sind wir ganz früh morgens losgefahren, um den Prambanan-Tempel zu besichtigen. Er liegt 17 km von Yogya entfernt. Wir haben einen schönen Tag ohne Regen erwischt, so dass die Sicht sehr gut war. Eine unendliche Menschenschlange wälzt sich bereits in Richtung Tempelanlage.
Der Prambanan ist der größte hinduistische Tempelkomplex auf Java, der angeblich im 9. bis 10. Jahrhundert erbaut wurde, wie der Fund einer Urne mit Grabbeilagen belegen soll. Auf einer riesigen Terrasse befindet sich eine Gruppe von acht Tempeln mit dem Haupttempel Lara Jonggrang. Südlich und nördlich daneben liegt ein dem Gott Brahma und dem Gott Vishnu geweihter Tempel.
Die große Terrasse ist von einer niedrigeren umgeben, auf der 224 kleine Tempel in drei konzentrierten Reihen stehen. Die ganze Anlage wurde im 16 Jahrhundert durch ein Erdbeben fast völlig zerstört. Bereits seit dem Jahr 1918 wurde der Wiederaufbau mit den umfangreichen Restaurierungsarbeiten betrieben. Nach der Prambanan-Tempelanlage besuchen wir am nächsten Tag noch Borobodur.
Bei den Hindus kennt man keine Appelle (z.B. durch Predigten) im Hinblick auf religiöses und moralisches Verhalten. Auch Gemeinschaftsfeiern gibt es kaum. Die Anlage von Borobodur hat überhaupt keine Innenräume, sie bedeckt terrassenförmig einen ganzen Hügel. Drei Ebenen entsprechen der Idee des Buddhismus:
• die unterste für das alltägliche Dasein,
• darüber die vergeistigte Form
• und ganz oben die vollständige Abstraktion und die Loslösung von der diesseitigen Welt.
Die Terrassen haben Reliefs aus der Buddhalegende und sind etwa 5 km lang. Oben befinden sich unzählige Stupas (glockenförmige Steinkäfige), in denen Buddhas in der typischen Meditationsstellung sitzen. Die Tempelanlage von Borobodur war bis zum letzten Jahrhundert durch einen Ausbruch des Merapi-Vulkans verschüttet, Sie wurde von der UNESCO für 21 Millionen US$ restauriert.