Hongkong – Kowloon
Kowloon (übersetzt heißt das: „Neun Drachen“) ist die große Halbinsel nördlich von Hongkong Island (der Name „Hongkong“ bedeutet „Duftender Hafen“). Tsim Sha Tsui ist der südlichste Stadtteil von Kowloon. Dieser ist bei den Touristen am beliebtesten. Die Hauptattraktion hier sind die Einkaufsmöglichkeiten.
Der Hafen von Aberdeen war früher für die vielen chinesischen Sampans (das sind kleine Boote mit flachem Boden) und Dschunken berühmt, die dort ankerten und für die „schwimmenden“ Restaurants und die Hausboote, auf denen die Fischer lebten.
An den Hung Hom Ferry Piers bietet sich eine Fahrt quer über den ganzen Hafen zum Star Ferry oder Queens Pier in Victoria an. Obwohl es heute nicht mehr der faszinierende exotische Ort ist, der es einmal war, ist Aberdeen immer noch einen Besuch wert. Am interessantesten ist er am frühen Morgen, wenn auf der Hafenpromenade der Fang der vorherigen Nacht verkauft wird.
Im Hafen sind die unterschiedlichsten Boote zu bewundern. Hier findet man sowohl die größeren Frachtschiffe als auch kleinere Boote, die dem regionalen Handel dienen. Es herscht ein buntes Treiben. Auf dem Wasser wird Handel getrieben und gelebt. Viele Chinesen können sich keine der teuren Wohnungen in den Hochhäusern leisten und wohnen deshalb auf ihren Booten, die an den Anlegestellen vertäut sind.
Wir besuchen eine kleine Fischfabrik, von denen es hier sehr viele gibt. In kleinen Wasserbecken werden Langusten und andere rare Meerestiere für die Kundschaft frisch gehalten. Beliebt sind hier auch Zierfische, die zu horrenden Preisen feilgeboten werden. Hummer sind eine Delikatesse, die auf allen Fischmärkten angeboten werden.
Interessant ist es, die Fischer bei der Löschung ihres frischen Fangs zu beobachten. Der unten zu sehende Fischfang sieht sehr erfolgreich aus. Das Boot ist prall gefüllt mit Körben voller Fisch. Die Körbe sind so schwer, dass sie gerade noch von zwei Fischern getragen werden können. Von den Erträgen müssen oft mehrere Familien leben. Oft sind die Fischer mehrere Tage auf See. Ein eigenes Boot können sich nur die reicheren Fischer leisten.
Die Bootsindustrie besteht aus kleinen rund um die Küste verstreuten Werften, die die Boote in mühsamer Handarbeit komplett aus Holz fertigen. Hier ist noch echte Zimmermannsarbeit gefragt.
Überall im Hafengebiet findet man die Hausboote, auf denen nicht nur die Fischer leben. Die Boote liegen dicht nebeneinander und meist in mehreren Reihen vom Ufer entfernt. So entsteht ein quirliger Schmelztiegel unterschiedlichster Lebensräume.
Bestimmte Anlegestellen sind jedoch den größeren Schiffen vorbehalten. Gegegensätze ziehen sich an, sagt man.
Ein skurriles Bild liefern die kleinen Holzboote unmittelbar vor der gigantischen Kulisse der Wolkenkratzer von Hong Kong.