Galapagos – Tierexpedition – Flamingos
Die Familie der Flamingos umfaßt 5 Arten. Sie unterscheidet sich stark von ihren vermutlich nächsten Verwandten, den Stelzvögeln und den Entenvögeln. Mit den Stelzvögeln verbindet die Flamingos das ganze äußerliche Erscheinungsbild mit dem langen Hals (19 Halswirbel!) und den überlangen Beinen. Bei allen Flamingos sind die 3 vorderen Zehen mit Schwimmhäuten verbunden, die kurze 4. Zehe zeigt nach hinten. Weitere anatomische Merkmale erinnern an Störche.
Die Flamingos leben von kleinen Krebsen, Schnecken, Würmern und Insektenlarven. Durch Trampeln mit den Füßen wirbeln Flamingos bisweilen den nährstoffhaltigen Bodenschlamm, der bis zu 91% organische Substanz enthalten kann, auf. Flamingos reagieren äußerst empfindlich auf Störungen am Nistplatz, auch beeinträchtigen Schwankungen des Salzgehaltes den Brutablauf, so daß in manchen Jahren bestimmte Kolonien überhaupt nicht zur Eiablage schreiten.
Einzigartig ist die Art der Nahrungsaufnahme: Flamingos sind völlig an die Nahrungssuche in Lagunen und stark salzhaltigen Seen (auch Gebirgsseen der Anden bis 4000 m Höhe) angepaßt. Flamingos stehen im seichten Wasser und seihen mit ihrem Krummschnabel, der an den Seiten mit Lamellen versehen ist und wie ein Sieb funktioniert, Kleinlebewesen aus.
Zur Fortpflanzun bauen die Flamingos ein Nest, das aus einem 30-40 cm hohen Schlammhügel im flachen Uferwasser, der einen oberen Durchmesser von 25-40 cm (50-60 cm an der Basis) hat und oben eine flache Mulde trägt, in die ohne weitere Auspolsterung das einzige weiße Ei gelegt wird. Nur selten findet man zwei Eier in einem Nest. Kurz vor der Eiablage steigert sich die Bautätigkeit stark, vorher ist nur wenig vom Nest zu sehen. Auch nach der Eiablage erhöhen beide Altvögel den Bau noch eine Zeitlang. Beim Austrocknen verdichten die Vögel das Material durch Festtreten. Das Weibchen übernimmt den Hauptteil der gesamten Bautätigkeit.
Beide Eltern brüten 28-32 Tage lang, wobei der auf dem Nest sitzende Flamingo mit seinen weit nach hinten herausragenden Fersengelenken einen eigentümlichen Anblick bietet. Die Jungvögel haben ein kurzes, dichtes Dunenkleid (leicht grau auf der Oberseite, unten heller weiß), das nach 4 Wochen durch ein dunkelgraues Jugendkleid ersetzt wird. Anfänglich sind die Beine und der Schnabel noch rot, nach wenigen Tagen bereits werden sie blaugrau bis schwarz. Auch ist der Schnabel zuerst gerade, erst nach etwa 2 Wochen beginnt er, sich zu krümmen.