Galapagos – Robben – Seelöwen – Reisebericht 1
Mit unserem Motorschiff gelangen wir zu einem Platz, an dem unser Guide größere Kolonien von Robben und Seelöwen vermutet. An die Landungsstellen und an den Strand gelangen wir nur mit unserem kleinen Beiboot.
Die Seelöwen sind in der Brandung kaum von den dunklen Lavasteinen zu unterscheiden. Pelzrobben sind kleiner als die Seeloewen und stammen aus antarktischen Kuestengebieten. Jahrhundertelang wurden sie wegen ihres wertvollen, dichten Pelzes gejagt, darum findet man sie weit seltener als die Seeloewen. Vor nicht allzu langer Zeit wurden die Tiere regelrecht dahingeschlachtet. Heute hat sich die Population erholt. Etwa 40.000 Tiere leben jetzt auf Galápagos.
In der Mittagssonne gönnen sich die Robben ein Schläfchen, jedoch nicht ohne sich vorher gut eingeölt zu haben…natürlich mit einer dicken Schicht aus Sand. Unser Guide versucht es einmal, Kontakt zu den Robben aufzunehmen. Die Tiere sind neugierig und verspielt.
Bei den größeren Seelöwen ist allerdings ein größerer Abstand angesagt. Man weiss nie, wie sie gerade gelaunt sind. Um der Gefahr der Überhitzung zu entgehen, halten sich die Tiere meist an felsigen Kuesten auf, wo sie genuegend schattige Liegeplaetze zwischen den Lavabloecken finden. Zwischen den Weibchen kommt es haeufig zu Streitereien um die sichersten und schattigsten Liegeplaetze fuer sich und ihr Junges. Das Junge wird bis zu zwei Jahre von seiner Mutter gesaeugt. Dennoch kann das Weibchen bereits nach einem Jahr wiederum ein Junges gebaeren. Dieses muss aber meistens verhungern, da nur die kraeftigsten Weibchen in der Lage sind zwei Junge zu fuettern. Das zweite Junge stellt eine biologische Reserve dar, und wird nur aufgezogen, wenn das Erstgeborene stirbt.
Der Kontakt scheint zu gelingen, jedenfalls wird unser Guide akzeptiert und nicht attakiert. Wir trauen uns aber nicht, es ihm nachzumachen und bleiben in kurzer Entfernung auf Fotodistanz. Allerdings sollten wir beim anschließenden Schnorchel- und Frei-Tachgang noch näheren Kontakt zu den Robben bekommmen. Im Wasser machen sie eine wesentlich bessere Figur als an Land. Sie umschwimmen uns aus allen Richtungen, von der Seite, von oben und unten….stoßen uns an und fordern uns zum Spielen auf. Das war ein Erlebnis der besonderen Art.
Der Rudelführer hat immer ein wachsames Auge parat. Das Wechselspiel von Leben und Tod ist immer in greifbarer Nähe. Nie zuvor haben wir dies stärker gespürt als an diesen Orten, wo der Mensch noch nicht mit seinen Organisationen eingegriffen hat. In den kurzen stillen Momenten der Besinnung wird einem die Endlichkeit des eigenen Seins bewußt.