Frankreich – La Rochelle
Unsere Reise führt uns im August 2001 nach Frankreich. Wir wählen dieses Mal die Route über Belgien und fahren an der Küste entlang über Dunkerque, Calais, Abbeville und Dieppe. Der Küstenlinie folgend passieren wir Le Havre, Honfleur und Deauville. Der weitere Weg führt uns über Caen, Rennes, Nantes nach La Rochelle. Zwei Tage verbringen wir in Bordeaux. Danach statten wir Bilbao einen kurzen Besuch ab und fahren anschließend wieder Richtung Norden über Tours und Orleans gen Deutschland zurück.
Honfleur ist eine kleine Hafenstadt, die wir von Le Havre aus über die weit über die Seinemündung gespannte Brücke erreichen. Das Städtchen hat viel Flair und ist zumindest in den Sommermonaten entsprechend stark frequentiert.
Hier tummeln sich Touristen und Künstler, die sich zu einem bunten Völkergemisch vereinen. Der kleine Sport- und Fischereihafen ist eine der Hauptattraktionen der Stadt. Es haben sich eine Vielzahl von Restaurants etabliert, die vorwiegend Fischgerichte anbieten. Ein Besuch ist ausgesprochen lohnenswert, zumal alle Fischgerichte frisch zubereitet werden und sehr schmackhaft sind. Honfleur hat eine kleine Einkaufsmeile, auf der nicht nur die Franzosen shoppen und flanieren.
In den vorwiegend im landestypischen Stil ausgestatteten Läden ist alles zu haben, angefangen von den täglichen Bedarfsgütern bis hin zu Luxusgegenständen ala Cartier usw. Wir übernachten estwas abseits von Honfleuer, da alle Hotels in der Stadt im August komplett ausgebucht sind. Am nächsten Tag reisen wir weiter Richtung Süden und buchen für zwei Tage einen Aufenthalt in La Rochelle.
Die Stadt hat eine historische mittelalterliche Geschichte. An fast allen Stellen des Ortes ist dies hautnah zu spüren. Wir können nur empfehlen, den Ort außerhalb der Hauptreisezeiten zu besuchen. In den Monaten Juli und August scheint halb Frankreich die Stadt zu erstürmen.
Der Hafen von La Rochelle ist überaus reizvoll und wird von vielen Jachten und Segelschiffen angelaufen. Er grenzt direkt an die Altstadt und ist in wenigen Minuten zu Fuss zu erreichen. Direkt am Hafen befindet sich ein Leuchtturm, der den Schiffen den richtigen Weg in das Hafenbecken weist. Der Hafen war zu früheren Zeiten der Treffpunkt für alle Handelsaktivitäten. Dies hat sich heute etwas geändert. Man erahnt aber jetzt noch den Hauch der Geschichte an diesem Ort.
Die enge Hafeneinfahrt wird von einer mittelalterlichen Festungsanlage mit zwei sich gegenüberliegenden Wachtürmen flankiert. In früheren Zeiten wurde zwischen den beiden Türmen starke Eisenketten gespannt, um die einfahrenden Schiffe zu kontrollieren. Die bewehrten Türme sind Teil einer umfassenden Stadtmauer, die noch heute sehr gut erhalten ist. Die Altstadt ist weit verzweigt und wird von kleinen Geschäften und vielen Restaurants aufgelockert.
Abends finden auf den Straßen kleinere Veranstaltungen mit Gauklern und Artisten statt. Wären da nicht die vielen allzu touristisch gekleideten Besucher, könnte man mit der notwendigen Phantasie sich ins Mittelalter zurückversetzt fühlen. Tja, wenn wir einfach die Augen schließen, stellt sich vielleicht das Gefühl ein.
Wir essen in der Altstadt nahe der Hafeneinfahrt noch einmal in einem Fischrestaurant ausgiebig zu Abend. Bei herrlich warmem Sommerwetter genießen wir die sternenklare Nacht mit mehreren Gängen verschiedener Fischspezialitäten und französischem Rotwein. Beim anschließenden Fußmarsch ins Hotel beschließen wir, am nächsten Tag weiterzureisen. Der Abschied fällt uns trotz allem ein wenig schwer. Wir haben uns vorgenommen, dass wir außerhalb der Hochsaison noch einmal wiederkommen.