Ecuador – Märkte – Reisebericht 2
Die Otavalo-Besucher kommen in der Regel, um den berühmten und wirtschaftlich bedeutendsten Indio-Markt von Südamerika zu erleben. An Samstagen, und im kleineren Umfang auch mittwochs, verwandelt sich der ansonsten ausgestorbene Stadtkern in eine riesige, dennoch relativ übersichtliche Marktzone. Der zentrale Punkt des kunterbunten Verkaufsgeschehens ist die Plaza de los Ponchos.
Die in ihren traditionellen Trachten traditionsbewußten Otavalo-Indianer sind fleißige Angehörige einer auf insgesamt 75 eigenständigen Kommunen beruhenden Kulturgesellschaft. Sie gelten als wohlhabend und angesehen. Althergebrachte Webkunst, die mit entsprechender Kommerzialisierung verbunden wurde, lassen die Bewohner Otavalos heute eine besondere Stellung innerhalb Ecuadors einnehmen. Der bescheidene Wohlstand führte aber keineswegs zu einer Vernachlässigung der indianischen Identität. Immer wieder finden wir Garküchen, wie sie typisch für das Hochland von Ecuador sind. Große Töpfe werden auf zwei oder drei Steine gestellt. Darunter wird ein munteres Feuerchen entfacht. Dann werden die Zutaten in den Kochtöpfen gegart und anschließend sofort von der Straße an die hungrigen Gäste verkauft.
Das geerntete Obst und Gemüse wird auf einer Plane direkt auf die Straße dekoriert. Manche guten Bilder lassen sich eben nur aus der Hand im „Vorbeigehen“ schießen…..
Suedamerika – Ecuador – Frauen sitzen auf dem Boden und bieten ihre Ware auf dem Markt an
Die Eindrücke sind schon atemberaubend, ebenso die diversen Gerüche von den angebotenen Produkten. Die Bekleidung der Einwohner entspricht ureigensten Gepflogenheiten. Die Frauen von Otavalo tragen lange schwarze Röcke und weisse buntbestickte Blusen. Viele haben gleich mehrere goldschillernde Glasperlenketten um den Hals und rote Korallenbänder um die Handgelenke. Andere tragen wiederum keine Schuhe um so mit Pacha Mama – “Mutter Erde” – in Kontakt zu bleiben. Fast alle Frauen haben lange weite Schals über die Schulter geworfen.
Manches besonders schöne Andenken für die Daheimgebliebenen können auch Touristen erstehen. Auch passionierte Fotografen kommen in dem Gewimmel von Mensch und Material auf ihre Kosten. Man findet hier Menschen in Indiotrachten, Fruchtstände, Wollbündel, Marktschreier, Säcke mit Kartoffeln und Gemüsen, transportbereite Schweine, behende Lastenträger. Auf die flinken Taschendiebe sollte besonders geachtet werden.
In der Hauptsache werden preisgünstige Webartikel aller Art, aber auch andere Textilartikel feilgeboten. Handeln ist üblich und macht Spaß. Die Qualität der ausgestellten Ware ist jedoch oft nicht von hoher Qualitäti. Massenproduktion ist heutzutage in Otavalo angesagt, wobei allerorts fast immer das gleiche angeboten wird.