URLAUB IN ISLAMISCHEN LÄNDERN

Begonnen von Sunny, März 13, 2006, 19:52:39

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hannes

@renesteinpleis

Was ist das für eine interessante Gegend da auf Deinem Avatarbild ?
Schaut auf den ersten Blick irgendwie aus wie der Angel Fall in Venezuela.
Fasziniert mich irgendwie.

Floridaadler

#11
Zitat von: hannes am März 19, 2006, 00:39:31

Hashem, nur nochmal zur Klarstellung.

In Nuakchott, der Hauptstadt von Mauretanien, mußte ich einen Aufpasser gegen Geld engagieren, damit er mir sagen konnte, wenn niemand zuschaut, damit ich illegal das einzig schöne Gebäude dieser Stadt - die Moschee - filmen konnte.
Damit hab ich zwar gegen irgendein islamischer oder staatliches Gesetz verstoßen. Andererseits aber auch die Baukunst und Schönheit der Moschee gewürdigt und dem Aufpasser etwas Geld zum Überleben gespendet.
Warum darf ich die Moschee nicht offiziell und ohne Schmiergeld zu bezahlen filmen ?
Wer erleidet dadurch einen Schaden ?


Warum beschimpft mich ein Mauretanier als Christenhund, obwohl er mich gar nicht kennt ?
Obwohl ich überhaupt keine Religion praktiziere also auch gar kein Christ bin ?
Warum hat man mit Atheisten noch größere Probleme als mit Christen ?


Wenn ich in Österreich einen Ausländer treffe, dann frage ich überhaupt nicht nach welche Religion er praktiziert, weil es mir einfach völlig egal ist, dann darf er auch offiziell unsere schönste Kirche den Stephansdom filmen.

Natürlich finde ich es genauso lächerlich wenn europäische Touristen hochprozentigen Alkohol nach Mauretanien schmuggeln um in der Wüste zu saufen ....
Soferne das keine Alkoholiker sind, die unter Entzugserscheinungen leiden (das waren sie nicht), dann hab ich dafür keinerlei Verständnis.

Ich halte dieses Thema für diffizil.

Viele Deutsche und / oder Österreicher erwarten, dass sich Ausländer an die Gepflogenheiten im jeweiligen Land halten. Nur als Vergleich: In den meisten Musicals / Opern oder bei Konzerten darf man auch keine Filmaufnahmen machen. Dies wird so akzeptiert.
Warum musst Du Filmaufnahmen machen, wenn Du auch noch weißt, daß es gesetzlich verboten ist. Nur weil das Gebäude schön ist? Das ist nicht plausibel. Es gibt/gab Kulturen bei denen sich die Menschen wünschen nicht fotografiert zu werden. Ich respektiere das. Das Bild das ich mir von Menschen, Gebäuden etc. mache, gibt auch kaum ein Film wieder. Und zu Hause zeigen muss ich auch nicht alles.

Warum der Mensch Dich als Christenhund bezeichnet hat, bleibt sein Geheimnis. Mit so jemanden dann aber ein Diskussion anzufangen halte ich ebenso für ungeschickt. Und: Wenn ein Mensch mit einer anderen als der weißen Hautfarbe in Deutschland auf eine Gruppe Neonazis trifft, wird er ihnen auch kaum klar machen können, daß er sein Geld hier im Lande läßt. Oder simpel: Es gibt in jedem Land "nette Menschen" und "unfreundliche Menschen" (um das A....wort nicht zu gebrauchen).

Zwei weitere Punkte finde ich interessant, der erste wird im eingangs genannten Spiegel-Artikel erwähnt: Meist ist es nach Anschlägen sicherer in einem Land als vorher (dies bezieht sich ausdrücklich nicht auf Kriegsgebiete). Ein Beispiel aus der Vergangenheit. Ich hatte im August 2001 eine Reise in die USA für den Oktober gebucht. Nach dem 11.9.2001 sprachen mich die Leute an: "Wie kannst Du jetzt dahin fliegen?". Meine Antwort: "Es war nie sicherer als jetzt in die USA zu fliegen!". Und so war es dann auch. Die Sicherheitsmassnahmen wurden an Hysterie grenzende Vorsichtsmassnahmen erhöht (Nagelfeile wurde einem weggenommen, aber einen Kuli, den man ebenso als Stichwaffe nutzen könnte, durfte man behalten, im Flugzeug gab es nur Plastikbesteck, wer in dieser Zeit geflogen ist weiss es noch. Nur seltsam, damals durfte man noch Feuerzeuge ins Flugzeug nehmen, daß ist mittlerweile auch verboten, man könnte sich ja einen Molotow-Cocktail mixen...). Ich will damit sagen: Kein Land hat Interesse, die Menschen die Geld ins Land bringen davon abzuhalten.

Das zweite ist:  Bevor man in ein Land reist - egal welches, sollte man sich über das Land informieren. Ich bin -auch beruflich- in  einem großen Teil der Welt herumgekommen. Sicher gibt es noch weisse Flecken. Aber mit dem Einhalten von Grundregeln (gehe da wo alle gehen, gehe nachts nicht in unbeleuchtete Viertel, leiste Dir notfalls auch mal ein Taxi - sofern vorhanden, sprich mit Einheimischen über Verhaltensregeln), die man auch im eigenen Land berücksichtigen sollte, kann man an vielen Stellen gefahrlos reisen.

Grüße
Floridaadler 8)
*** Grüsse an alle Weltreisenden ***

renesteinpleis

@hannes
Manchewe Falls in der Nähe von Livingstonia / Malawi , nicht so hoch wie die Angel Falls, nicht so breit wie die Victoria Fälle, aber doch schön.

Doro77

ZitatDas heisst sich als Gast und nicht als Tourist verhalten.

Hi anjuli, wie genau meinst du das? Wenn wir jetzt mal nicht vom Klischee des saufenden, grölenden und unhöflichen deutschen Touristen ausgehen, für den ich mich nie gehalten habe - wo steckt der Unterschied?

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
www.muellerstochter.de

Reisen heisst, zurückkehren wollen - das Geringe schätzend zurückzukehren. (Verfasser unbekannt)

hannes

Zitat von: Floridaadler am März 23, 2006, 00:49:21


Viele Deutsche und / oder Österreicher erwarten, dass sich Ausländer an die Gepflogenheiten im jeweiligen Land halten. Nur als Vergleich: In den meisten Musicals / Opern oder bei Konzerten darf man auch keine Filmaufnahmen machen. Dies wird so akzeptiert.
Warum musst Du Filmaufnahmen machen, wenn Du auch noch weißt, daß es gesetzlich verboten ist. Nur weil das Gebäude schön ist? Das ist nicht plausibel. Es gibt/gab Kulturen bei denen sich die Menschen wünschen nicht fotografiert zu werden. Ich respektiere das. Das Bild das ich mir von Menschen, Gebäuden etc. mache, gibt auch kaum ein Film wieder. Und zu Hause zeigen muss ich auch nicht alles.

Grüße
Floridaadler 8)

Das hat meiner Meinung nach mit dem Urheberrecht zu tun und keine religiösen Grunde.
Wie auch immer.

Wenn ich in Mauretanien keine Menschen aufnehmen darf, und auch keine Gebäude, dann frage ich mich, was ich dort überhaupt aufnehmen darf .....
Versteh mich nicht falsch. Das Land will Touristen. Zumindest die Devisen der Touristen und ist nicht bereit die geringsten Zugeständnisse zu machen.
Das Fotografierverbot für Menschen kann ich verstehen. Große Armut ist oft entwürdigend und Sensationsgeilheit des reichen Westens falsch am Platz.
Aber das einzig wirklich schöne Bauwerk in einem armen Land von außen ? Damit drücke ich doch meine Anerkennung für die mauretanische Kultur aus.
Bilder sind für mich halt auch Andenken und Erinnerung. Davon kann ich auch nach der Reise noch davon zehren.


lg

hannes

Floridaadler

Zitat von: hannes am März 23, 2006, 14:54:49

Das hat meiner Meinung nach mit dem Urheberrecht zu tun und keine religiösen Grunde.
Wie auch immer.

Wenn ich in Mauretanien keine Menschen aufnehmen darf, und auch keine Gebäude, dann frage ich mich, was ich dort überhaupt aufnehmen darf .....
Versteh mich nicht falsch. Das Land will Touristen. Zumindest die Devisen der Touristen und ist nicht bereit die geringsten Zugeständnisse zu machen.
Das Fotografierverbot für Menschen kann ich verstehen. Große Armut ist oft entwürdigend und Sensationsgeilheit des reichen Westens falsch am Platz.
Aber das einzig wirklich schöne Bauwerk in einem armen Land von außen ? Damit drücke ich doch meine Anerkennung für die mauretanische Kultur aus.
Bilder sind für mich halt auch Andenken und Erinnerung. Davon kann ich auch nach der Reise noch davon zehren.


lg

hannes

Ich sag ja: Das Thema ist diffizil. Und ich kann Dich ja auch verstehen. Andererseits muss ich im Ausland eben auch die Spielregeln des Landes beachten. Auch wenn der Vergleich hinkt: In Holland dürfte ich kiffen, in Singapur droht mir dafür die Todesstrafe. Und ich würde dabei niemanden ausser mir selber schaden.

Vielleicht befürchtet das Land ja, das die Bilder vermarktet werden - oder sie wollen die Bilder selber vermarkten - aber das ist alles spekulativ. Es ging mir auch nur darum, die Regeln zu befolgen.

Das Verständnis der Menschen für ein und dieselbe Sache ist eben unterschiedlich. Und ja: Ich kann mit Fotos auch besser die Erinnerungen wieder neu beleben.

Übrigens kannst Du möglicherweise die Bilder dieser Moschee auch hier finden:

http://islamfrance.free.fr/afrique.html

http://www.mauritania-today.com/anglais/tourism/cities/nouakchott/

Liebe Grüße
Floridaadler 8)
*** Grüsse an alle Weltreisenden ***

hannes

#16
Hey Floridaadler,

Vielen Dank, Da hast Du sie scheinbar im Netz gefunden, die verbotene Moschee  :icon_biggrin:
Danke für den Link - interessiert mich wirklich. :zustimm:

Wenn ich im Vorfeld einer Reise erfahre, daß in dem Land ein generelles Fotografierverbot herrscht, dann würde ich
die Konsequenzen ziehen und auch nicht hinfahren.
Andererseits hab ich Ende der 80er Jahre mal auf der Botschaft von Zaire  (das Land war damals noch zu bereisen ....) angerufen
und dort definitv die Aussage erhalten, daß eine Fotografier- und Filmverbot im Land herrscht.
In Zaire selbst war dann davon nichts bekannt. Und so war ich dann doch froh, dort gewesen zu sein und
die Berggorillas gefilmt zu haben.
Zaire ist zwar kein islamisches Land, aber definitiv auch sehr problematisch ...

Aber diese ganze Paranoia geht mir gewaltig auf die Nerven ...
Dann sollen die doch generell keine Touristen rein lassen.
Einfach sagen, Touristen sind nicht erwünscht.

Hattest Du eigentlich in Kabul Probleme mit dem Fotografieren ?

Floridaadler

#17
Zitat von: hannes am März 23, 2006, 18:34:06
Hattest Du eigentlich in Kabul Probleme mit dem Fotografieren ?

Moin Hannes,

es gab ein paar kleinere Probleme - aber nichts wirklich ernsthaftes. Zum einen hat die Rezeptionistin mir gesagt, dass sie nicht fotografiert werden wollte - mir eigentlich unverständlich, wenn sie am Empfang eines Hotels arbeitet - zum anderen gab es an verschiedenen amerikanischen Einrichtungen (unter anderem der amerikanischen Botschaft) deutliche Schilder in arabisch und  englisch Hinweise, auch in Bilderschrift mit einer durchgestrichenen Kamera, daß fotografieren nicht erlaubt ist.
Mein Chef liess einmal die Videokamera laufen, daraufhin wurden wir prompt angehalten - aber mein Chef hat das Video noch. Ich habe mich auf Hinweis meines Kollegen zurück gehalten. Aber offiziell darf man in Kabul alles fotografieren, was nicht ausdrücklich verboten ist...

Grüße
FA 8)
*** Grüsse an alle Weltreisenden ***

hashem

Hallo Johannes
Hier ein Exkurs zum Thema Moschen.
weisste ,dass die zweite Moschee in der islamischen Welt im Jemen liegt,also die grosse Moschee in der Hauptstadt sanaa, die wurde auf dem Befehl des Propheten Mohammed in der 7Jh. aufgebaut und der Prophet hat seinem Boten Moaath nach dem Jemen geschickt und sagte ihm ,mach die Leute im Jemen mit dem Islam klar mund wenn die an einem  einzigen  Gott, der abstrackt ist und anders sein, als seine von ihm geschaffenen Lebewesen ,dann baue fuer die eine Moschee zwischen dem Almollamlama Stein in einer judischen Gasse und dann weiter ostlisch nach dem Gomdaan Palast, dar zeite groessdte Palast in der arabischen Insel . Der prophet hat  dieSE rICHTUNG GEGEBEN, OBWOHL ER NIMALS IM jEMEN WAR. uND ES WAR SO . Im 8Jh. kamen die Amaueten nach jemen und hatten die Moschhlage nordlich erweitert und hatten aber die Gebetsniche nach falscher Richtung gebaut also die Niche sollte nach Mekka gerichtet werden und beim Besuch des Schwagersohn des Prophet Mohammed hat er die richtige Richtung zueruckerbaut. Im9 Jh hat eine grosse Flutswelle diese Moschee schwer beschaedigt und ein jahrhundert danach ercschien im Jemen ein Koenig, der war unglaeubige und gegen Islamm eingestellt, Er hat die Stadt erobert und machte diese Moschee zum Tierstall .Bei einer starken Regen hat er die Dachrinnen der Moschee verschlossen, denn die Waschanlage, womit sich die Betende  fuenf mal am Tag zum Beten reinigen sollen,war auf dem Dach,das  als Regenwasserbehaelter funktioniert. Der koenig aber brachte alle Geiselfrauen in diese Dachzisterne hingeworfen und liess  die schoenste Frau fuer sich selbst herausgezogen. Danach brach ein Wiederstand von den Einheimischen aus und draengten ihn zueruck. Im 11Jh. kamm eine jemenitische Koenigen Arwa und fand diese Moschee in schweren Schschaden und hat sich fuer den Wiederaufbau eingesetzt und baute den Ostfluegel mit kunstvolem bis heute erhaltenen Architiktur und baute den Dach mit doppen Beton. Dazu auch liess sie 70% der Altstadthaeuser und Gaerten  fuer die Moschee gestiftet werden :davon besorgt werden mussen  Moscheedienner,  Gelehrten , Studenten, Fremde und Obdachlose arme Leute .Diese Mosche hat auch ungefaehr 99 Saeulen, jede Saeule wurden von verschiedenen Ortschaften Jemens drin fuer den Bau als Geschichtesklopturen jeder Epoche des Landes gebracht,darunter drei Saeulen, die DIE DREI RELIGIONEN das Judentum, Christentum und Islam vertreten,denn im Islam gibt's drei Frauen als die heiligisten von Gott auserwaehlten  Frauen :Maria die Mutter von Jesus, die war eine Gottdinnerin und von Engeln auf gottliche Weise erzogen, die zweit die adopptive Muter vom Moses SARAA  und die dritte Die Tochter vom Prophet Mohammed Fatema. In der Moschee gibt's auch 6 Graeber ,einer von einem Prophet, der vor islamischen Zeit im Jemen lebte ,ein anderer Grab fuer eine Hochgelehrtin fuer Islammwissenschaft, die uengefaehr in 16Jh lebte und wurde von Immamen hochwuerdigt, also ein Immam wurede unter die besten aber" maennlichen Gelehrten herausgewaehlt, nachdem er UEBER1000  Fragen in verschiedenen Wissenschaften beantworten sollte, aber dise Frau war die beste und das war bis heute als Ausnahme.Es gebt noch mehr darueber, aber die Zeit ist knapp!!!.
schoene Gruesse
Hashem           

squaw

Hallo zusammen,

welche gefährliche Mischung aus Intoleranz und übertriebener Gläubigkeit entsteht, sieht man exemplarisch im Moment wieder an den Ereignissen in Afghanistan, wo ein zum Christentum konvertierte Afghane zum Tode verurteilt wurde, nur weil er den Glauben gewechselt hat.

Das passt doch nicht mehr in die heutige moderne Zeit. Leben denn weite Teile dieser Welt immer noch im Mittelalter?

Manche Dinge sind für Europäische Denkweisen einfach nicht zu ergründen. Die Kluft scheint da wirklich sehr tief zwischen den Kulturen zu sein.
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
erst dann werdet ihr feststellen
dass man Geld nicht essen kann.