Das tunesische Hotelwesen

Begonnen von Claudia Poser, Januar 27, 2006, 21:14:59

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Claudia Poser

Das tunesische Hotelwesen

• Die touristische Unterkunftskapazität erreicht heute, verteilt auf ca. 700 Einheiten, 200 000 Betten. Das Hotelwesen hat sich erstaunlich rasch entwickelt. Zu Beginn hatte der Staat die Realisierung der Infrastruktur in den Gegenden übernommen, die sich zu Touristik-Zentren entwickeln sollten. Durch die Gründung der Hotel- und Touristikgesellschaft Tunesiens (SHTT) schlüpfte der Staat höchstpersönlich in die Rolle des Hoteliers und Gastwirtes. Nach und nach begannen dann auch die Privatleute, sich für das Hotelwesen zu interessieren. Der Staat gewährte Steuerfreiheit, verkaufte Grundstücke zu symbolischen Preisen und gab Zinsnachlässe.

• Um die wenigen, verstreut liegenden Hotels begannen sich die touristischen Bereiche zu bilden: Hammamet, Djerba, Sousse. Schon in den dreißig Jahren, von den Anfängen bis 1987, stieg die Hotelkapazität auf 100 000 Betten, die Zahl der Hoteleinheiten wuchs auf 443. Die zwei größten Zentren waren Nabeul-Hammamet mit 28 000 Betten und Sousse mit 21 000 Betten. Später kamen 3 Zonen, Djerba-Zarzis, Monastir-Mahdia und Tunis, mit je ungefähr fünfzehntausend Betten dazu. Bizerta-Tabarka und Gafsa-Tozeur befanden sich 1987 noch in den Anfängen.

• Es würde diesen Rahmen sprengen, alle Veränderungen aufzuzählen. Hotels wurden modernisiert, alle Zimmer ab 3*-Hotels müssen mit Klimaanlagen ausgestattet sein. Schwimmbäder, Satellitenempfang, Tennisplätze, Friseursalons, Fitnesszentren und vieles mehr wurden verbessert. All dies im Streben, einen immer besseren Standard zu bieten.

• Das Hotelwesen erlebte eine Erneuerung des Architekturstils. Eine Integration in die Umwelt und eine Berufung auf den traditionellen Baustil. Bögen, Kuppeln, weiße Gebäude, Kreuz-Gewölbe, alte Keramik, Decken mit gestrichenem Holz und lokale Dekorationen.

• Man bemühte sich, den Bau von Hotels entlang der Küste zu vermeiden. Stattdessen setzte man auf integrierte Resorts. El Kantaoui, bei Sousse und das neue, im Juni 1999 eingeweihte Resort, Yasmine-Hammamet, leiteten in Tunesien das neue Hotelwesen des 21. Jahrhunderts ein.

http://www.tunisietourisme.com.tn/professionnels-a/infra.htm#1


Die tunesische Fremdenverkehrspolitik

• Am 14. April 1973 wurde ein wichtiges Gesetz verabschiedet, mit dem die Einrichtung touristischer Zonen geregelt wurde. Die staatliche A.F.T. (Agence foncière touristique), wurde gegründet, um in touristischen Gegenden Grundstücke zu kaufen, auszustatten und wieder zu verkaufen.

• So wurde ein umfangreiches Programm zur Erschließung der touristischen Regionen erarbeitet. Das sind die Aufgaben der A.F.T., deren Struktur und Arbeitsweise durch den Beschluss vom 15. Mai 1973 bestimmt und realisiert wurden. Ihre Aufgabe besteht darin, die Verwirklichung der staatlichen Ziele im Bezug auf die touristische Raumaufteilung durchzusetzen und die Eigentumsrechte der Grundstücke zu sichern.

• Das Umsetzen dieser Aufgabe wurde durch die Erarbeitung eines angemessenen juristischen Rahmens, einer wirksamen Politik und der Beschaffung langfristiger Kredite zu einem günstigen Prozentsatz sowie durch die Gründung spezialisierter Banken erleichtert.

• Um eine vernünftige Verwaltung der touristischen Grundstücke zu sichern, wurden Aufteilungspläne ausgearbeitet. Die Grundstücke lagen natürlich hauptsächlich am Strand und an den Küstenstreifen. Strenge Normen wurden auferlegt: 100 Betten pro ha, 0,25 m pro Bett bis zum Meer, 8 bis 10 m² Strand pro Tourist. So wurde die Umwelt geschützt sowie die Erhaltung der Grünflächen und der archäologischen Stätten gesichert.

•Diese Aufteilungspläne ermöglichten die Realisierung von Infrastrukturprogrammen. Internationale Flughäfen, Strassen, verschiedene Anschlüsse und vieles mehr.

• Seit einigen Jahren haben sich die Konzepte bezüglich der touristischen Planung geändert. Die Unterbringung erfolgt nicht mehr ausschließlich in Hotels, sondern auch andere Wohnanlagen werden entwickelt. Zusätzlich wird die Freizeitinfrastruktur immer wichtiger. Am Anfang der Entwicklung wurden alle Hotels in der gleichen Lage, nahe dem Meer, gebaut. Port El Kantaoui jedoch stellte eine wichtige Erneuerung dar. Hier entstand ein besser ausgestatteter und integrierter touristischer Komplex, der sich nicht auf ein zentrales Gebäude konzentriert. So wurde die wirtschaftliche Selbständigkeit dieser Gegend gesichert und das Freizeitangebot gefördert.

• Die integrierten Zonen werden bei touristischer Planung immer wichtiger.

• Der Tourismus wurde durch eine neue Entwicklung bereichert. Strandabschnitte am Meer wurden mit Einrichtungen wie Sonnenschirmen, Liegestühlen, Umkleideräumen, Duschen, Schnellimbissen usw. ausgestattet. Diese Strandabschnitte sind hauptsächlich für den Familienurlaub gedacht.

• Tunesien ist es gelungen, einen sehr dynamischen Tourismus zu entwickeln. Dabei wurde so viel Rücksicht auf die Umwelt genommen


Die neuen Projekte

• Trotz des schnellen Wachstums und der erzielten Erfolge, bleibt der tunesische Tourismussektor unter seinen Möglichkeiten. Tunesien verfügt nur über 40% der Bettenkapazität von Mallorca (500 000 Betten) und empfängt lediglich 2,5 % der Gesamttouristen im Mittelmeerraum. verfügt. Unsere fünf Millionen Touristen stellen nur 2,5 % der Touristen im Mittelmeergebiet. Allerdings mit wachsender Tendenz.

• Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen und sozialen Leben des Landes ist sehr bedeutend.

• Daher wurde die strategische Entscheidung getroffen, das Wachstum dieses Sektors zu beschleunigen. Bis 2006 soll die Kapazität auf 275 000 Betten erhöht werden. Parallel zu dieser quantitativen Steigerung wird natürlich auch die Qualität weiter verbessert.

• Der Badeurlaub wird selbstverständlich seinen herausragenden Platz im touristischen Angebot behalten. Neue Produkte werden jedoch entwickelt.

• Für die touristische Förderung des zwischen Meer und Wald im Norden von Tunis gelegenen Cap Gammarth ist ein Großprojekt geplant. Dieses umfasst einen Yachthafen mit 700 Anlegeplätzen und sportlichen Einrichtungen, eine Wohnsiedlung, vier Spitzenhotels, ein Freizeitzentrum, ein Naturpark von 140 Hektar mit Wasserflächen, ein zoologischer Garten, ein Reitklub und ein Amphitheater zum Angebot gehören.

I• Das integrierte Resort von Selloum ist die 600 Hektar große Verlängerung von Yasmine-Hammamet. Es besteht aus zwei Bereichen. Salloum-Nord: 3 Km Strand, Hotels, Wohnungen, ein Kulturzentrum, ein Kongresszentrum, ein Golfplatz und eine große Wasserfläche. Salloum-Süd: 3 Km Strand, Hotels, Wohnungen, ein Yachthafen, Grünflächen und Sporteinrichtungen

• Der Bereich von Hergla, nördlich von Sousse gelegen. Auf 1200 Hektar gibt es zwar nur eine begrenzte Unterkunftskapazität, dafür aber Freizeitzentren, Go-Kartbahnen, Thalassotherapiezentren, Golfplätze und ein traditionelle Dörfer.

• Bekalta, touristischer Entwicklungsschwerpunkt südlich von Monastir erfüllt sowohl die Erwartungen der Bevölkerung dieser Region als auch die Bedürfnisse der internationalen Gäste.

• Das integrierte Resort von Ghedhabna, südlich von Mahdia. Auf 450 Hektar werden Bademöglichkeiten, ein Yachthafen, Golf, kulturelle Einrichtungen, ein Freilufttheater und diverse Spiel- und Sporteinrichtungen geboten.

• Das touristische Gebiet von Gabes steht für nationalen und internationalen Tourismus.

• Lella Hadhria auf der Insel Djerba: Wassersportflächen, Golf, Unterkünfte

•Ökotourismus: Auch für diese Art des Tourismus bietet Tunesien viele Vorteile. Zwei Orte wurden ausgewählt: Sidi Founkhal auf der Insel Kerkennah und Zouara in der Gegend von Tabarka-Aïn Draham.

• Qualitätsentwicklung: Eine deutliche Verbesserung der touristischen Produkte, Vervielfältigung und Bereicherung des Angebots, die Ausarbeitung neuer Produkte und die Schaffung neuer Kundensegmente.

 

Die jüngsten Projekte

Das Wachstum des Tourismus ist von eminenter Bedeutung für das soziale und wirtschaftliche Leben des Landes. Diese Wachstumspolitik wurde ab dem 7. November 1987 eindrucksvoll sowohl auf quantitativer als auch auf qualitativer Ebene verfolgt

Die Steigerung der Bettenkapazität hat eine beachtliche Entwicklung genommen. Von unter 100.000 Betten stieg sie auf ca. 200.000 an.

Tabarka, ein neues touristisch erschlossenes Gebiet, hat noch nicht den Entwicklungsstand der Oasengegend erreicht. Die Zahl der Betten liegt bei ungefähr 4.000. Tabarka ist eine sehr attraktive Stadt, die über einen neu gebauten internationalen Flughafen verfügt.

Mahdia entwickelt sich hervorragend als touristischer Geheimtipp. Die Bettenkapazität nähert sich an 7 000 Betten.

Yasmine-Hammamet basiert auf einem neuen Konzept und ist das Juwel unseres Tourismus’. Diese Anlage ist bedeutend für das tunesische Hotelwesen des 21. Jahrhunderts. Unser prestigeträchtigstes und ehrgeizigstes Projekt besteht aus 4* und 5* Hotels, Bungalows, Wohnungen, Villen, Appartements, Restaurants, Marina, Medinas, Freizeitpark und Grünflächen. Zahl der Betten: 25.000.

Tunis-Nord, die so genannte Küste von Karthago kann ebenfalls als neue integrierte Touristikzone betrachtet werden. Die Kapazität übersteigt mehr als 15.000 Betten, in erster Linie in Luxushotels.

Hier wurde besonderer Wert auf hohe Qualität gelegt. Die Verbesserung der Qualität spiegelt sich in der gewachsenen Zahl der Luxushotels wieder. Diese Hotels hatten 1987 nur 15.000 Betten, im Jahr 2000 waren es schon 65.000. Hier hat sich die Kapazität vervierfacht, während die gesamte Bettenkapazität nur verdoppelt wurde. Auch die neu eingeführten Kriterien zur Bewertung von Hotels, die ‚Normen 2000’, haben die verbesserte Qualität des Angebots bestätigt. Die Qualität der Dienstleistungen hat sich weiter gesteigert, so dass nicht nur das klassische Klientel mit den gebotenen Dienstleistungen hoch zufrieden ist, sondern auch neue Gäste werden auf diese Weise gewonnen. Dem gleichen Ziel dient die Erweiterung des touristischen Angebots über die Förderung neuer Produkte. Heute verfügt Tunesien â€" verteilt über alle touristischen Regionen â€" neun Golfplätze.

Auch die Thalassotherapie erlebte eine rasante Entwicklung. Tunesien verfügt über mehr als zehn Behandlungszentren, die den anspruchsvollen internationalen Normen gerecht werden.

Außerdem werden kulturelle Rundreisen angeboten und der Kongresstourismus hat sich ebenfalls stark entwickelt. Daneben sind noch andere neue Produkte im Angebot.

Claudia
Claudia Poser

Floridaadler

Ich selber war in Mahdia und kann dies als "Geheimtipp" nur bestätigen.

Grüße
Floridaadler 8)
*** Grüsse an alle Weltreisenden ***