Killer-Zyklon "Nargis" über Burma

Begonnen von Kurt, Mai 05, 2008, 13:50:02

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Kurt

Hallo,

Ein verheerender Wirbelsturm ("Nargis") hat am Wochenende weite Teile des südostasiatischen Landes verwüstet. Hunderte Menschen fanden den Tod. Hunderttausende sind obdachlos. Die Strom- und Wasserversorgung ist in weiten Teielen des Landes zusammengebrochen. Bevor man ins Land reist, sollte man sich über die aktuelle Lage informieren.
Viele Reisegrüsse sendet

Kurt

paul

oh mein Gott, aus den mehreren Hundert Toten sind nach den neuesten Erkenntnissen von heute Abend bereits mehr als 10.000 Tote geworden.

Wie es in solchen Ländern immer ist, hat die Militärjunta wieder einmal kostbare Zeit verstreichen lassen. Erst jetzt hat sie sich wohl aufgrund des internationalen Drucks bereit erklärt, ausländische Helfer ins Land zu lassen.
Viele Grüsse

Paul

Kurt

Ja, ich hab das auch schon gelesen. Die ersten Meldungen bei solchen Katastrophen sind immer zu ungenau.

Nach einem Bericht in der Online-Presse soll sich die Zahl der Toten jetzt sogar alleine in einer Stadt auf 10.000 belaufen, da ist viel Schlimmes zu befürchten:

http://www.focus.de/panorama/welt/zyklon-nargis-10-000-tote-in-einer-stadt_aid_299782.html

Gibt es jemanden hier im Forum, der persönliche Informationen aus Birma hat?
Viele Reisegrüsse sendet

Kurt

loewe

Inzwischen ist schon die Rede von der schlimmsten Naturkatastrophe seit dem Tsunami 2004.

Die Junta scheint sich tatsächlich nicht viel um die Bevölkerung zu kümmern. Wie man liest, werden von ihr erst einmal die Villen der Reichen aufgeräumt, anstatt den armen Leuten zu helfen..... :icon_mrgreen:
LG

Loewe

tropical

Hallo,

trotz der humanitären Katastrophe werden Hilfsangebote der Weltgemeinschaft vom Regime in Birma abgelehnt, ja sogar vereitelt.

Warum lassen es sich die Menschen von Birma gefallen, von einer so kleinen Minderheit (der Militäjunta) unmenschlich unterdrückt zu werden. Wie man erfährt, werden sogar Hilfsgüter von der Militärjunta beschlagnahmt.

Ich dachte immer, daß Revolutionen vom Volk ausgehen. Mir scheint das jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein, dass dieses Regime abgelöst wird.
Liebe Grüsse
Tropical

squaw

#5
Hallo,

inzwischen gehen die internationalen Experten von mehr als 100.000 Toten durch die Zyklon-Katastrophe aus. Wie kann soetwas eigentlich geschehen? Wurden da keine Warnungen ausgesprochen? Es gibt doch heutzutage schon ziemlich verlässliche Wettervorhersagen - sicher auch für den asiatischen Bereich oder?

Kennt von Euch jemand die Zusammenhänge in Birma? Wer ist eigentlich der Diktatot in diesem Land?

Ich habe in der Vergangenheit immer nur von Birma im Zusammenhang mit einem interessanten und bis dato noch touristisch unerschlossenen Reiseland gehört.
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
erst dann werdet ihr feststellen
dass man Geld nicht essen kann.

hannes

Zitat von: squaw am Mai 09, 2008, 23:19:01



Kennt von Euch jemand die Zusammenhänge in Birma? Wer ist eigentlich der Diktatot in diesem Land?

Ich habe in der Vergangenheit immer nur von Birma im Zusammenhang mit einem interessanten und bis dato noch touristisch unerschlossenen Reiseland gehört.

Myanmar heißt das Land offiziell. Birma oder Burma ist die alte (koloniale ?) Bezeichnung.
Ist eine Militärdiktatur.
Aber touristisch zweifellos gut und immer besser erschlossen. Seit gut 20 Jahren ist Myanmar immer häufiger im Angebot zahlreicher Reiseveranstalter zu finden.
Auch indiviudell heute wohl zu bereisen und steht auch auf meiner Wishlist.

Tobi

Dass mit Rebellion ist leider nicht so einfach, man sieht ja was letztes Jahr passiert ist als die Mönche dort einen Aufstand angezettelt haben. Ausserdem gibt es in den Bergen im Nordosten Rebellen (auch nicht Drogenhandel - spezialisierte), aber auch die müssen sich noch verstecken und haben gegen die Militärs wenig auszurichten. In einem Land, in dem buchstäblich jeder den kompletten Tag arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ist das mit einer Revolte nicht so einfach. Hier hat ja "jeder Zeit", da unten fehlt es da schon eher dran... wer ernährt die Familie während ich weg bin, wer beschützt sie, was wenn jemand von oben was mitbekommt?
Ausserdem wird die Kommunikation extrem eingeschränkt und überwacht, überall Spitzel usw..... was es sehr schwer macht sich zu organisieren, alles was nach Widerstand klingt wird eingelocht oder beseitigt. Ich war 2007 für einen Monat dort, und im ganzen Land will keiner über die Militärjunta sprechen, auch nicht in Privaträumen, aus Angst vor dem Nachbarn, der was hören könnte... Die Leute beschweren sich eher indirekt, verfluchen die Sprit- und Getreidepreise, beschweren sich über schlechte Straßen etc. aber einen Schuldigen zu bestimmen wagte damals keiner. Nötig wäre es das Regime zu stürzen, aber leicht isses nicht...... und rebellieren wollen die mit Sicherheit alle, da gibt's ganz wenige die die Regierung für korrekt halten...

Dass die Militärs die internationale Hilfe mit Füßen treten ist natürlich der Hammer, aber war abzusehen, geht in Gegenden in denen die Militärs nicht mehr soviel zu sagen haben (südlicher Zipfel zB, war 2007 noch Sperrzone da zu gefährlich, musste als Touri überflogen werden "aufgrund zu viel Kriminalität seitens der Bevölkerung...). Und dort wollen die Generäle natürlich möglichst wenig Infos nach außen lassen, keiner soll mitbekommen, dass die Junta geschwächt wurde.... und man könnte ihnen unterstellen sich an den Lieferungen bereichern zu wollen, auch das Militär hat oft mal Lebensmittelengpässe....

Tobi
World, put your helmet on and get ready for us!

https://www.tobitrips.de

susi

Zu allem Übel kommt jetzt auch noch eine neue Gefahr im Katastrophengebiet von Burma hinzu. Im Irrawaddy-Delta sind die ersten Cholera-Fälle aufgetreten.

Langsam scheinen die Machthaber dort wohl kalte Füsse zu bekommen denn sie lassen jetzt die ersten ausländischen Hilfskräfte ins Land.
susilige Grüsse

Eure Susi

surfer

Ist schon nicht zu begreifen, daß sich die einheimische Bevölkerung nicht gegen dieses Regime wehrt.

Es ist für mich aber total unverständlich, daß sich die westlichen Länder nicht gegen diesen Völkermord (und das sehe ich in der Verweigerung internationaler und nationaler Hilfe) durchsetzen können.

Birma ist doch ein verhältnismäßig kleines Land mit unbedeutenden politischen Verhältnissen. Gibt es da keine Ansatzpunkte für die internationle Gemeinschaft.... :angry8:
Viele Grüsse

Surfer