Reisen oder Zu Haus bleiben?

Begonnen von surfer, Januar 19, 2006, 00:16:49

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hannes

Ja ich kenne auch Afrika. Ich war in Tanzania (das Land überhaupt um die Tierwelt der Savanne zu sehen  :zustimm:), Mauretanien (Wüsten abseits jegelichen Tourismus),
Ägypten (ein Muß für Kulturinteressierte), Zaire (als es noch keinen Bürgerkrieg gab, zum Besuch der Berggorillas), Äthiopien (faszinierende Kulturen und Ethnien am Omo-Fluß) und das
hier beinahe unbekannte Sao Tome (hierzulande kaum bekannte tropische Insel 250 km vor der Küste Westafrikas im Golf von Guinea).
Das ist wahr, Afrika hat einen hohen Streßfaktor: Fast überall wird mehr oder weniger aufdringlich gebettelt (bis auf die letztgenannte Insel, weil dort Touristen noch kaum bekannt sind).
Nach Madagaskar möchte ich noch ...
.
Mein "Höllentrip" waren 4 Wochen Neuguinea. Genauer gesagt Irian Jaya. Das heißt der zu Indonesien gehörige Westteil der großen Insel Neuguinea.
War sehr interessant. Menschen wirklich noch auf Steinzeitniveau, die mit Geld nichts anfangen konnten, Menschen die in hohen Baumhäusern lebten, usw., usf.
Aber auch unbarmherzige Natur. Völlig kapute Beine von Myriaden Moskitostichen. Beim Trekking 30, 40x pro Tag gestürzt, sich in Baumwurzeln verfangen und ständig Gefahr gelaufen aufgrund unglaublich schlüpfriger Pfade steile Berghänge hinabzustürzen.
Das wäre noch nicht weiter so arg gewesen, weil Unfälle gab's keine. Dafür hat natürlich die Malaria zugeschlagen. Das war in diesen Sumpfgebieten nicht zu vermeiden, trotz Prophylaxe mit Lariam.
Dabei hab ich noch Glück gehabt, hatte nur die harmlose Malaria Tertiana oder Quartana und keine Malaria Tropica. Dennoch bedeutete das auch noch zu Hause Fieber über 40 Grad und Schüttelfrost und einige Krankenstände bis sie überwunden war.
Danach hab ich dann 2 Jahre die Schnauze voll gehabt von solchen Reisen (jedentag bis zur Erschöpfung durch den Regenwald laufen und stolpern, steilste Abhänge hinaufkriechen und herunterzurutschen, ständig nasse Kleidung bis zur Schimmelbildung und dann noch als besonderes Zuckerl Malaria  :icon_mrgreen:, Sado Maso Tours halt ... :icon_mrgreen: für damals DM 9.000,00).
Aber dennoch ein Erlebnis, eine Erfahrung war es zweifellos. Mal zu sehen, wie schwierig auch bei uns vor ein paar tausend Jahren die Besiedlung der Alpen gewesen sein muß, wenn absolut keine Straßen und Wege existieren und wenn man pro Tag nicht mehr als 5 km Luftlinie zurücklegen kann.
Ich war in vielen Regenwaldgebieten in Afrika, Südamerika unterwegs. Aber soetwas hab ich noch nirgendwo gesehen...
Die Malariagefahr in Afrika und Südamerika ist dagegen verschwindend gering, sodaß ich in diesen Ländern überhaupt keine Prophylaxe mehr mach.
Außerdem befinden sich jetzt Malaria-Antikörper in meinem Blut (also hat die Tour auch was gutes gehabt  :icon_mrgreen:)
.
Müßte einen ausführlicheren Bericht über diesen Trip schreiben, aber dazu hab ich im Moment keine Zeit, weil ich mich an einer Homepage versuche, was auch zeitaufwendig ist.

lg

hannes



katajuta

Hallo

@hannes
Ja da sind wir gegen dich ja nur Ausflügler. Da habe ich aber mit meinem Expeditionscharakter ja doch recht gehabt. So extrem gehen wir das ja nicht an.

Aber nach deinen Schilderungen bin ich richtig neugierig auf den gesamten Bericht geworden. Ich hoffe, daß du die Homepage bald online stellen wirst. Das muss ich mir unbedingt alles Durchlesen.

Gruß Peter