Deutschland als Reiseland unsicher?

Begonnen von tropical, Mai 04, 2006, 08:40:35

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hannes

Zitat von: Doro77 am Mai 05, 2006, 13:50:59
Genauso wie "Kanake" an sich auch nur "Mensch" bedeutet... Schade eigentlich, dass wir Wörter immer so verdrehen und missbrauchen.

Die Einwohner Neukaledoniens (und nur diese) bezeichnen sich selbst voller Stolz als Kanaken.

Doro77

#11
Genau. Und das bedeutet "Mensch".   :icon_razz: Eigentlich ist es ja witzig, dass Leute, die solche Wörter missbrauchen, das gar nicht wissen...  :icon_mrgreen:

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
www.muellerstochter.de

Reisen heisst, zurückkehren wollen - das Geringe schätzend zurückzukehren. (Verfasser unbekannt)

Tobi

#12
solche worttechnischen entwicklungen gabs häufig und überall, "barbar" hieß früher einfach fremder, einfach daher weil die leute die fremde sprache nicht verstanden haben, nur blabla-barbar....also war der barbar geboren, und irgendwie hat der ein klischee abbekommen..... oder auch der "kumpel"....nicht alle meine kumpels sind bergleute.....nicht ein einziger um genau zu sein, gute freunde bezeichnet man aber trotzdem so..... auch wenn das jetzt weniger krass ist, da der kumpel im ursprünglichen nichts schlechtes war und im heutigen sprachgebrauch genauso wenig. den neger hab ich als kind auch nie als böses wort aufgefast, war eben die bezeichnung für eine volksgruppe die man als kind mitbekommt, ähnlich wie cowboys und indianer oder chinesen (alle asiatisch aussehenden waren als kind für mich chinesen, wer kennt da schon korea oder japan.....). war damals völlig normal, hab auch noch negerküsse gegessen, stand damals noch auf der packung und keiner fands schlimm......

was D als gefährliches reiseland angeht, wie gesagt, hab da meine meinung schon im thread wegen brasilien / sao paulo geschrieben, und hier gilt für mich das gleiche. ecken in denen es weniger sicher ist als anderswo gibt es überall, gegenden die 100% sicher sind wirds nie geben, würde auch irgendwie auf nen überwachungsstaat rauslaufen, im extrem zumindest, wenn 100% gewährleistet sein soll das mir nix passiert. und das würde die leute einschränken, was sie auch wieder nicht wollen. also ist das was wir hier in D haben schon halbwegs guter kompromiss. sehe dass hier in bayern zur zeit (vor der WM) ziemlich anziehen, polizei ist viel stärker präsent als sonst und überall wird "stichprobenhaft" kontrolliert, ich fall mit längeren haaren und evtl. leicht flappsigem stil durchs raster und kann nicht mal mehr ohne "perso und taschen leer machen, bitte" durch den nürnberger bahnhof wenn ich von der BOS komm. andere meiner klasse (alle so im alter von 20 - 30) werden weniger oder nie kontrolliert. ich seh das ja auch ein, ich pass eben in das bild, mir gehts aber irgendwie auch auf die nerven, also umgeh ich den bahnhof eben.

tobi
World, put your helmet on and get ready for us!

https://www.tobitrips.de

woelfi

Guten Abend,

der Thread ist zwar schon etwas älter aber wie mir scheint immer noch aktuell.

Wenn man der Presse glauben darf, scheint sich die Entwicklung in Old Germany immer weiter nach Rechts zu wenden. Der Artikel im Spiegel ist jedenfalls nachdenkenswert oder?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,442893,00.html

Da fragt man sich, ist das alles noch tolerierbar?

Liebe Grüsse

Wolfgang

bond007

Hallo wölfi,

sicher ist der Artikel nachdenkenswert. Aber nur über Extrmismus nachzudenken, ändert nichts an dessen Existenz Übrigens ist jede Form von Extremismus aus meiner Sicht weder zeitgemäß, noch tolerierbar und dennoch finden wir ihn in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen überall auf der Welt. Gerade der Rechtsextremismus spielt in einigen Ländern dieser Welt auch nicht gerade eine untergeordnete Rolle. Zwar verfüge ich über kein Zahlenmaterial, aber ganz ohne persönliche Geschädigte geht es dort auch nicht ab.
Wichtiger scheint es mir, dass die Ursachen für Extremismus (linker sowie rechter) in Deutschland klar aufgedeckt und nach Möglichkeit beseitigt werden. Hier ist nicht nur jeder Weltenbürger, sondern insbesondere die Politik gefragt. Wenn es mit der PISA- Studie schon nicht klappt, wie soll es dann erst um die politische Bildung bestellt sein? Politische Bildung hin und her beginnt im Elternhaus, setzt sich in der Schule fort und endet wohl nie.
Frag doch z.B. mal in einer Schulklasse nach, von wann bis wann der zweite Weltkrieg war. Die darauf erhaltenen Antworten werden dich mit Sicherheit erschrecken. Aber es wäre falsch, auch dieses "Mangelwissen" zu pauschalisieren. Allein mit politischer Bildung wird es nicht getan sein, wenn man sich so manche in Deutschland bestehende Rahmenbedingung (insbesondere für Kinder und Jugendliche) genauer ansieht. Frag mal in deinem Jugendamt nach, welche finanziellen Mittel sie z.B. für Streetworker oder Projekte gegen Gewalt zur Verfügung gestellt bekommen haben und welches Streichkonzert sie in den letzten Jahren bereits über sich ergeben haben lassen müssen.

Zitat Spiegel:
ZitatVon Januar bis August zählte die Polizei dem Bericht zufolge bundesweit 452 rechte Gewalttaten, bei denen 325 Menschen verletzt worden seien.

Tja und hier ist jeder der 325 Verletzten eindeutig ein Geschädigter zu viel.

Ich möchte die Dinge nicht herunterspielen, dafür sind sie viel zu ernsthaft. Aber gefährden diese 452 rechten Gewalttaten unsere demokratische Grundordnung? Eher nein. Ist extremistisches Gedankengut in der Mehrheit deutscher Köpfe manifest? Eher nein. Muss man etwas dagegen tun? Eindeutig ja.

Zur Fußball- WM hat sich Deutschland mit seiner Bevölkerung doch nun wirklich als weltoffener, toleranter, demokratischer, humaner... und guter Gastgeber für Teilnehmer und Fans aus aller Welt erwiesen. Auch in dem Jahr, als der Spiegel diese Negativtendenz vermelden musste.

Zu deiner letzten Frage. Nein, Extremismus ist in einem demokratischen Staat nicht tolerierbar! Er wird auch in Deutschland nicht toleriert, weder durch deren Einwohner, deren Polizei, der Justiz, der Politik, der Wirtschaft.

VG Frank.
Meine Seiten : Die Fotohomepage und das Photography Portal