Vietnam- 2005 (Ein tolles Erlebnis)

Begonnen von bond007, Februar 23, 2006, 14:49:19

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bond007

Hallo,

im letzten Jahr führte uns eine dreiwöchige Reise nach Vietnam. Es war ein tolles Erlebnis einen Teil des Landes von der Hauptstadt Hanoi bis in die Mitte bei Da Nang etwas näher in Augenschein nehmen zu können. Unvergeßlich war der Aufenthalt in der Halingbucht. Ein quasi "Muss" für jeden Vietnamreisenden.

Wer einen kleinen Rückblick oder eventuell sogar einen Ausblick haben möchte, kann sich gern auf unserer Homepage einen Überblick unter : http://www.frank-goetze-online.de/archiv/archiv2005/reisen2005/vietnam2005.php verschaffen. Ihr werdet auch viele Fotogalerien der jeweiligen Hauptstationen finden.

Viel Spaß,
bond007.
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Kurt

Hallo bond 007,

Deine Fotos und die Berichte haben mich stark beeindruckt.

Würdest Du die Reise noch einmal machen und welche Ziele kannst Du besonders empfehlen?
Viele Reisegrüsse sendet

Kurt

bond007

Hallo Kurt,

freut mich, wenn dir die Berichte als auch die eingestellten Fotos gefallen haben. Für uns war die Vietnamreise -neben Sri Lanka- eine der schönsten Reisen bisher. Aber meist ist ja die letzte Reise eh die, welche am intensivsten im Gedächtnis verankert ist. Trotz dem Aufschwung, den Vietnam sicher auch zur Zeit erlebt, gehört es immer noch zu den ärmsten Ländern dieser Welt. Die Widersprüche/Unterschiede zwischen Reich, Reicher und Armut prasseln knallhart aufeinander.

Vor Reisebeginn waren wir uns einig, nicht innerhalb von drei Wochen das gesamte Vietnam bereisen zu wollen. So haben wir vorgesehen, den Südteil in nächster Zeit auch noch zu erkunden. Ich glaube, selbst vom Norden haben wir lediglich einen Bruchteil mitbekommen. Den Anspruch viel sehen zu wollen, hat man sicher immer und dann kommen halt die Einschränkungen, was überhaupt in der Zeit machbar ist.

Unbedingt empfehlen kann ich Hanoi. Der Charme der Altstadt ist grandios. So als wenn es nie anders gewesen wäre, geht man durch die Gassen und wird keinen Bewohner finden, der dies nicht als normal empfindet. Niemand versucht einen Handel abzuschließen, solange kein wirkliches Interesse bekundet wird. Ich empfand dies als sehr angenehm. Ein Pflichtbesuch ist sicher das Ho-Chi-Minh-Mausoleum. Als Tourist wird man an den Wartenden vorbeigeführt. Da ich das Lenin-Mausoleum auch kenne, war es für mich nicht unbedingt der wichtigste Besuchsort. Aber daran hat quasi kein Weg vorbeigeführt.

In Hanoi und in der Halongbucht hatten wir übrigens einen Reiseführer. In Hotels und größeren Geschäften spricht man zwar Englisch oder Französisch, aber auf dem flachen Land eher weniger. So war es möglich, auch Kontakt mit der "normalen" Bevölkerung aufzunehmen. Live- Berichte sind eben doch aus meiner Sicht interessanter. Ich glaube, der Begriff "deutsche Pünktlichkeit" sollte auch neu hinterlegt werden. Die "vietnamesische Pünktlichkeit", gepaart mit Ruhe und Gelassenheit, war für uns viel beeindruckender. Übrigens war er im Krieg gegen die Amerikaner "unfreiwilliger" Offizier der Volksarmee und mußte nach diesem Krieg weiter nach Kambodscha. Aus der für ihn guten DDR an die Front. Ich glaube, direkter kann man auch über einen Krieg und seine Auswirkungen nicht informiert werden. Ihm ging es nicht um das Leid, welches sein Volk ertragen musste. Er hatte mehr Mitleid für die jungen Amerikaner, die in diese Hölle geschickt wurden, ohne zu wissen, was Krieg ist. Aber ich schweife etwas ab.

Ein unbedingter Höhepunkt ist die Halongbucht. Dieses Schauspiel der Natur sollte man sich nicht entgehen lassen. Hier besteht die Möglichkeit, auch eine mehrstündige Rundfahrt durchzuführen. Davon kann ich nur abraten. Eine gehörige Portion "Romantik" würde dabei mit Sicherheit nicht da.

Da Nang ist eher ein verschlafener Ort und mit dem Trubel von Hanoi in keiner Weise zu vergleichen. Aber Trubel hatten wir auch dort auch nicht mehr gesucht. Hoi An -die Schneiderstadt- sollte aus meiner Sicht auch auf der Liste stehen. Ein Bummel durch Hoi An entschädigt selbst bei großer Hitze. Klar kann man hier in kurzer Zeit neu gekleidet die Heimreise antreten. Ich glaube, ihre Geschäfte und auch Preise sind aber schon sehr auf Touristen eingestellt. Viel Zeit könnte man sich ersparen, wenn man "Bildvorlagen" aus Katalogen bereits in der Tasche hat.

Meine Frau ließ sich übrigens in Da Nang ein Kostüm nähen. Es hat bei der ersten Anprobe gesessen und bei der Bezahlung war wohl die ganze Straße anwesend und hat sich über ihre Einnahme gefreut. In Hoi An wird das mit Sicherheit nicht passieren.

Übrigens sind die Speisen und Getränke egal wo, vorzüglich und meine Empfehlung wert. Die tolle Küche entspricht unserem Gaumen, ist eher etwas zurückhaltend gewürzt. Aus Thailand kenne ich da andere Qualitäten. Unbedingt trinken sollte man einen vietnamesischen Kaffee mit süßer Sahne und Eiswürfeln. Ich habe es hier probiert, mir ist es aber nicht gelungen.

Also die Nordtour würde ich erneut so gestalten wollen. Schön wäre, wenn man eigentlich mehr Zeit zur Verfügung hätte. So bleibt eben Vieles leider nur eine Momentaufnahme.

VG bond007.
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Kurt

@ bond 007

das hört sich alles ganz phantastisch an. Kannst Du eine Empfehlung für einen Reiseveranstalter geben? Oder sollte man die Tour lieber auf eigene Faust machen?

Selbst organisieren finde ich spannender, habe aber die Bedenken, dass in Vietnam die Probleme mit der Verständigung schon enorm sein werden...
Viele Reisegrüsse sendet

Kurt

bond007

#4
Vor diesem Problem standen wir auch. Es hat aber eher etwas mit deutscher Gründlichkeit zu tun. :icon_mrgreen: Die Hotels in Hanoi und Da Nang haben wir über ein Reisebüro normal gebucht. Falls du von Hanoi aus die Dschunkentour planen solltest, benötigst du das Hotelzimmer für diese beiden Nächte übrigens nicht. Deine Sachen werden im Hotel untergestellt.  Die Flüge haben wir direkt über  http://www.vietnam-air.de/ gebucht. Sie fliegen direkt von Frankfurt nach Hanoi bzw. Saigon. Diese Auskunft konnte und kein renommiertes Reisebüro geben. :flop: Die Maschinen sind übrigens neu, auch bei den Inlandflügen. Von Hanoi nach DaNang würde ich eigentlich auch einen Flug empfehlen. Die Strecke kann man zwar auch per Bahn absolvieren, dies soll aber eher abenteuerlich sein und kostet leider viel Zeit. Für die in Vietnam geplante Dschunkentour und sonstige Ausflüge sind wir über http://www.g-t-n.de/kontakt.html gekommen. Auf deren Internetseite dürftest du viele Reisevarianten finden. Übrigens gab es kurzfristig noch eine Änderung des Programms, die Duftpagode fiel leider aus, da dort lt. seinem vietnamesischem Partner Bauarbeiten durchgeführt wurden. Herr Reingruber hatte Ausweichobjekte zur Verfügung. Der Service war aus meiner Sicht empfehlenswert, zuverlässig und kompetent (keine Werbung, meine ehrliche Meinung). :zustimm:

Nach unseren gewonnenen Erfahrungen, kann man aber auch über örtliche Reiseveranstalter z.B. die Dschunkentour planen. Sie bieten sie aber meist nur mit einer Übernachtung auf der Dschunke bzw. auf einer Insel an. Falls du im I-Net suchst, wirst du sicher auch auf Seiten stoßen, wo Germanistikstudenten Führungen in Hanoi anbieten. Dies dürfte eine preiswertere Variante sein. In Hanoi empfehle ich ein Zimmer in der Nähe der Altstadt zu nehmen. Dann bist du eigentlich da, wo du auch die Sehenswürdigkeiten finden kannst. Die Restaurants außerhalb der Hotels sind sehr zu empfehlen und natürlich auch preiswerter.

Wenn man weiß, was man will, kann man natülich auf eigene Faust seine Route planen. Ein Taxi findest du vor jedem Hotel. Vietnam ist in Provinzen unterteilt. Somit hat jede ihren eigenen kleinen Chef. Die Dschunkentour musste so vorher angemeldet sein und ohne Reisepaß kommt man nicht auf die Dschunke. Also bitte nicht im Hotelsafe lassen und nur eine Kopie mitnehmen. Das kann in die Hose gehen.

Durch Vietnam kommt man auch sehr gut mit einem Rucksack und es gibt neben den Hotelgiganten ausreichend kleine Pensionen zum Übernachten.

Ansonsten kann man sich natürlich vollkommen frei bewegen und fühlt sich auch absolut sicher (gut das ist eh subjektiv). Ich hatte aber nie Angst um meine Fotoausrüstung, was ich von anderen Orten (weit muss man ja nicht gehen  :icon_mrgreen:) nicht immer behaupten kann. Es gilt zwar nicht für dich, aber als Tourist sollte man auf jegliche Art von Drogen lieber verzichten. Wer ihre Nachrichten sieht, wird feststellen, dass damit kein Spaß gemacht wird.

VG bond007.
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squaw

Hallo bond007, :icon_biggrin:

den Süden von Vietnam hast Du nicht bereist, schreibst Du, willst aber diesen Teil des Landes jedenfalls noch erekunden.

Hast Du Informationen, ob man auch südlich von Ho Chi Minh Stadt noch als Individualtourist das Land bereisen kann? Bin mir auch nicht sicher, welchen Zeitrahmen man dafür einplanen sollte. Ist es möglich, dort ohne Erlaubnis Filmaufnahmen zu machen?
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
erst dann werdet ihr feststellen
dass man Geld nicht essen kann.

Kurt

@ bond 007

danke Dir für Deine umfassende und interessante Auskunft. Weißt Du, wie das Preisgefüge für Backpacker in Vietnam ist? Kann man es mit den übrigen asiatischen Staaten vergleichen?

Gibt es die Möglichkeit, sich für bestimmte Regionen einen PKW zu mieten? Oder ist das eher icht zu empfehlen?
Viele Reisegrüsse sendet

Kurt

bond007

@squaw
Warum sollte man das Land ob Norden oder Süden nicht als Individualtourist bereisen können? Dafür war es letztlich ja auch herade bekannt. Bei deiner Frage zu den Filmaufnahmen muss ich eher passen. Mit meinem Kameragebammel gab es keinerlei Probleme. Natürlich sollte man sich schon an die normalen Gepflogenheiten halten... keine militärischen Anlagen ... keine Polizisten... Energiewerke etc. . Da genügend Touristen mit einer Videokamera unterwegs waren, dürfte dies aber eher kein Problem sein. Übrigens fanden es alle cool, wenn ich ihnen die gemachten Aufnahmen gezeigt habe. Gerade für Kinder die Sensation!

@Klaus,

...das Preisgefüge liegt aus meiner Sicht unter dem in Thailand. In guten Hotels wird aber auch gut zugelangt, die Straßenpreise sind sehr moderat. Handeln ist auch Pflicht. Wo man es tatsächlich nicht mehr muss oder besser nicht mehr sollte, bekommt man schnell mit. Die Taschen sollte man sich auch nicht mit Ein- Dollar- Noten füllen. Ihre eigene Währung reicht vollkommen aus und die Vietnamesen sparen sich den Gang zur Bank um das Geld umzutauschen.

VG bond007.
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