Die reisende Müllerstochter

[Doro77]

Hallo liebe Leute,

die Müllerstöchter im Märchen sind ja immer klug und meistens auch schön - trifft bei mir SELBSTVERSTÄNDLICH auch zu. ;o) Meistens kriegen sie auch einen tollen Prinzen ab, aber niemals werden sie ihre Herkunft ganz verleugnen, sondern immer eine Müllerstochter bleiben. Nur dass sie viel reisen, das ist mir in noch keiner Geschichte begegnet. Insofern stelle ich ein Novum dar.

Ich reise gerne, wenn auch nicht übermäßig viel, was finanzielle und zeitliche, aber auch patriotische Gründe hat, denn mich hält viel in Deutschland. Ich liebe einfach dieses Land, fühle mich hier wohl und zu Hause und kehre nach jeder Reise wahnsinnig gerne hierher zurück. (Einer der Gründe ist, dass es hier das beste Brot der Welt gibt - und die besten Klos.) In diesem Jahr steht aus vielen Gründen keine größere Reise an, aber einige Trips in deutsche Städte sind geplant: Berlin, Dresden, München. Alle drei kenne ich natürlich schon, und die ersten beiden liebe ich.
Wer auf meiner Seite war, sieht, dass ich aber doch schon einiges von der Welt gesehen habe. Zu diesen privaten Reisen kommen berufliche, die ich natürlich nicht auf meiner Homepage vorstellen kann. So habe ich beruflich unter anderem Kenia, den Sudan und den Südosten der Türkei, den sogenannten Tur Abdin, besucht.
Ein großer Traum von mir ist eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Wladiwostok. Davon muss nur noch der Prinz überzeugt werden, der sich nicht so ganz vorstellen kann, dass man da nicht vor Langeweile umkommt. ;o) Überhaupt flattert mein Herz, wenn meine Gedanken in den Osten oder in den Norden wandern. Ein Palmenstrand und heiße Sonne sind ja auch in Ordnung, mal so zur Abwechslung. Aber schottischer Nebel, russische Tundra oder nordisches Polarlicht locken mich doch mehr.

www.muellerstochter.de.tf

[Jutta und Dale]

Liebe Müllerstochter,
auf so eine nette Vorstellung muss ich einfach ein paar Zeilen schreiben ...

Im Gegensatz zu dir hat mich nie viel in Deutschland gehalten. Ich kehre aber immer wieder gern auf einen Besuch zurück und spiele gern Tourist. Mit dem Brot hast du auf jeden Fall Recht, weniger mit den Klos, die fand ich hier in Kanada wesentlich angenehmer.

Mich zieht es auch mehr in den Norden als in den Süden. Schon als Kind/Teenager träumte ich davon, nach Island auszuwandern. Nun, es ist Kanada geworden ... Der schottische Nebel, den du erwähntest, hat aber auch einen Reiz für mich!

Wie in aller Welt kann jemand eine Eisenbahnfahrt langweilig finden, wenn vor den Fenstern die wechselnde Landschaft vorbeifliegt?

Ich wünsche dir, dass du deinen Prinzen überzeugen und mit ihm bald deinen Traum realisieren kannst!

Liebe Grüße von Jutta und Dale aus British Columbia :-)

[Doro77]

Hi Jutta,

oh Mann, zu euch müssen wir aber auch mal kommen! Von Kanada bin ich ja wahnsinnig begeistert - wie ihr vielleicht in meinem Reisebericht nachlesen könnt. Vancouver hat mir als Stadt auch supergut gefallen, da konnte sogar ich mir vorstellen auszuwandern. Nach Kanada bring ich meinen Prinzen wohl eher mal. ;o) Auf jeden Fall behalte ich eure Seite im Auge, das wär ein Urlaub nach meinem Geschmack. Und bei eurem Profilfoto mit den Würstchen lief mir sowieso das Wasser im Mund zusammen... ;o)

[Jutta und Dale]

Hallo Doro,
das wäre natürlich schon super, wenn ihr mal bei uns Urlaub machen würdet! 

Deinen Reisebericht hab ich gerade gelesen. Ja, Vancouver war in den ersten Jahren meine Lieblingsstadt und ich bin jeden Sommer hingefahren. Aber dann wurden die Probleme mit der Kriminalität immer schlimmer und jetzt zieht es mich nicht mehr so hin.

Was die Würste auf dem Grill anbetrifft: sie stammen vom deutschen Metzger in Vernon (Okanagan Valley) Das Bild entstand auf einer unserer Grillparties mit Gästen und Freunden.

Liebe Grüße von Jutta und Dale aus Edgewood, British Columbia

[Doro77]

Hi Jutta,

AHA - in Kanada leben, aber deutsche Würstchen essen. AHA! ;o)

Als ich in Vancouver war, ist mir Kriminalität gar nicht so aufgefallen. Natürlich gab es ein paar Ecken, von denen ich wusste, dass man da nicht herumstrolchen soll - aber die gibts ja überall. Im Gegenteil - ich war eigentlich eher fasziniert von der Atmosphäre und hab mich in Vancouver zu allen Tages- und Nachtzeiten absolut sicher gefühlt. Besonders von den Busfahrern war ich begeistert. Die sind so fröhlich und nett (die meisten jedenfalls, natürlich gibts auch da Ausnahmen). Bei uns in Deutschland (bei allem Patriotismus, den ich empfinde) ist das Verhältnis Fahrgast-Fahrer ja doch ein bisschen angespannter oder gleichgültig. Woran im Übrigen beide Seiten schuld sind, finde ich. Die Fahrgäste bringen selten mal ein "Guten Tag" heraus - dabei ist das doch ein Mensch, der da sitzt, und keine Maschine. Und die Fahrer widerum sind oft grantig oder bringen es fertig, ne alte Oma, die da noch angekeucht kommt, stehenzulassen. Das ärgert mich immer maßlos. Na, und wenn man hier anfängt, sich beim Fahrer beim Aussteigen zu bedanken, wie das in Kanada oder England üblich ist - auweia. Da gucken sie einen aber an, als hätte man nicht alle Tassen im Schrank. ;o)

Aber Kriminalität - inwiefern? Das würde mich wirklich mal interessieren, denn wie gesagt, ich hab davon nichts gemerkt. Ich meine, ich war in Nairobi und Mexiko-Stadt - DORT kann man vielleicht von Gefahr reden. Aber Vancouver? Erzähl mal.

Liebe Grüße ins schöne Kanada

die Müllerstochter

[Jutta und Dale]

Hallo liebe Müllerstochter,
sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. War eine Weile nicht da und hatte tausend Dinge um die Ohren.

Also, das mit der Kriminalität in Vancouver ist schon ein trauriges Kapitel. Überhaupt in ganz Kanada ist die Kriminalität zu einem großen Problem geworden. Teilweise ist sie wesentlich höher als in den USA und in anderen Industrieländern, das gibt schon zu denken. Ich hab mal die Statistiken durchgelesen und da kann es einen nur schaudern. 

Mein Sohn lebt in Vancouver. Ihm ist das Auto schon etliche Male gestohlen worden. Ein junger Mann, der vor dem Body Shop, in dem mein Sohn arbeitet, niedergeschossen wurde und dem er helfen wollte, starb in seinen Armen. Drive-by shootings sind an der Tagesordung, und Vancouver ist seit kurzem die erste und einzige Stadt in Kanada, die bewaffnete Transit Officers hat. Ist aber auch wirklich nötig.

Wenn es dich interessiert, kannst du hier den Brief lesen, den das Vancouver Board of Trade an den neuen Prime Minister Stephen Harper in Bezug auf die Kriminalität geschrieben hat.

http://www.boardoftrade.com/vbot_page.asp?pageid=1869

Aber wenn du schon mal in Mexico City warst, sollte dich auch in Vancouver nichts erschrecken ... 

Mit Busfahrern hab ich keine Erfahrung, weder mit deutschen noch mit kanadischen, weil's mir im Bus schon als Kind immer speiübel geworden ist und ich dann nie mehr damit gefahren bin. Aber in Kanada sind die Menschen allgemein freundlicher als in Deutschland. Wobei ich dir zustimme und sage, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Liebe Grüße von Jutta und Dale