Südost - Asien

Begonnen von bier, Januar 03, 2006, 23:10:14

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bier

Hallo,

ist jemand in den letzten  Monaten in den vom Tsunami betroffenen Gebieten gewesen? Mich würde interessieren, ob dort die Infrastruktur inzwischen wieder aufgebaut wurde und ob man in dieses Gebiet wieder fliegen kann. :sign13:
Viele hicks.....Grüsse

Euer Bier

nirvana

Hallo bier,

kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Küsten-Gebiete in so kurzer Zeit wieder vollkommen intakt sind. Wie man hört sind aber viele Gegenden nicht von dem Tsunami getroffen worden. Ich meine, man sollte sich auf den einschlägigen Webseiten Infos einholen und dann seine Reiseziele danach festlegen..  :icon_idea:
Grüsse aus dem Nirvana

Euer Nirvana

surfer

Hallo, :icon_biggrin:

wie ich von Freunden gehört habe, hat Sri Lanka erhebliche Probleme mit Rückgängen im Tourismus bis zu 60 %. Dagegen ist Thailand im Aufbau der betroffenen Gebiete sehr weit fortgeschritten und die Touristen kehren bereits wieder zurück. Wie es in den einzelnen Gegenden direkt aussieht kann ich nicht sagen.
Viele Grüsse

Surfer

beach

Hallo,

bin zwar selbst nicht dagewesen, habe aber gelesen, dass in Thailand zumindest die grossen Touristengebiete besucht werden können.

Würde mich jedoch auch interessieren, wie es in den abgelegneren Gegenden, vor allem für Rundreisen bestellt ist......kann das mal jemand posten?.... :schreiben:

bond007

Hallo,

also ich war kurz nach dem Tsunami in Thailand. Dazu könnt ihr auf meiner Homepage unter www.frank-goetze-online.de etwas finden.Natürlich auch viele Fotos nach dem Tsunami. Aus meiner Sicht traf es Thailand nur wenige Gebiete extrem hart, wie Kho Phi Phi und Khao Lak. Der Tsunami zerstörte dabei einen geringen Teil der Küstenregion, hauptsächlich da, wo die Uferzone eben flach abfiel.

Hier entstanden dann eben auch die größten Zerstörungen und Opferzahlen. Die Infrastruktur in Thailand war und ist intakt, viele Hotels und Urlaubsgebiete waren nicht betroffen. In Sri Lanka bietet sich ein etwas anderes Bild. Hier war ein viel größerer Küstenstreifen betroffen und die Auswirkungen waren sowohl für die Bevölkerung und die Infrastruktur gravierender. Somit natürlich auch die der Tourismusbranche.
Aus persönlichen Berichten von Einwohnern, sind einige Bereiche um Bentota bereits voll in Betrieb. Das Inland war eh nicht betroffen und es gehört aus meiner Sicht neben einen Badeaufenthalt unbedingt dazu.

Recht aktuell und viel umfangreichen sind eigentlich informationen unter www.reisespinne.de

VG Frank.
Meine Seiten : Die Fotohomepage und das Photography Portal

Globetrotter

Hallo Frank,... :icon_biggrin:

die Bilder auf Deiner Hompage, auf denen man die Auswirkungen des Tsunami sehen kann, sind schon beeindruckend. Wie bist Du eigentlich zu Deinem Einsatz in Südost-Asien gekommen?

Hast Du das Erlebte inzwischen schon verarbeitet? Stelle mir vor, dass da schon Gegebenheiten dabei waren, die für einen (auch europäischen) Normalbürger bestimmt schwer zu verkraften waren. Ich finde es übrigens gut, dass es Berichterstatter wie Dich gibt, die diese Ereignisse als Zeitzeugen für die Nachwelt und die Geschichte festhalten.
Liebe Grüsse vom

Globetrotter

Mikethai

Hallo an alle Foren Mitglider,
mein Name ist Mikethai und ich lebe seit 10 Jahren auf Phuket im Paradies. In meiner Hp www.mike-thai.com findet Ihr viele Berichte ueber die Lebensart der Thais
und wichtige Tips uebers Auswandern, sowie viele Bilder ueber uns und gesamt Thailand. Fuer Fragen oder info bin ich immer Ansprechbar.
Hier auf Phuket, sieht man nichts mehr vvon der Tsunami Katastope, es geht wieder alles seinen gewohnten Weg und die Turis sind zalreicher gekommen als erwartet. Phuket ist zu 95% Ausgebucht.
Wuensche allen ein Erreignisreiches Weekend, liebe gruesse von
Pong und Mike

bond007

Zunächst bitte ich um Entschuldigung für meine "etwas" verspätete Antwort auf die gestellten Fragen.

Ich mache es mir mit der Beantwortung dieser Fragen nicht sehr leicht.  Dabei sind sie mir schon sehr oft von Verwandten, Freunden, Kollegen, Medienvertretern....gestellt worden. Ich habe auch länger überlegt, ob ich sie überhaupt beantworten sollte. Dies bitte ich nicht als unhöflich zu verstehen.

Aber zunächst einige der Fakten. Die verheerende Naturkatastrophe in Südostasien vom 26.12.2004 forderte nach aktuellen Schätzungen ca. 300.000 Opfer. Die Katastrophe machte in der Wahl ihrer Opfer keinen Unterschied zwischen Arm und Reich, Jung oder Alt, der Hautfarbe oder Religion, zwischen Einwohnern oder Urlaubern dieser Region. Vornehmlich traf es aber eher Arme. Diese Gesamtumstände waren es vielleicht auch, welche die wohl bisher größte Hilfsbereitschaft in der Menschheitsgeschichte auslöste. Die Berichterstattungen und die große Resonanz in den Medien strahlte positiv aus.

Zunächst möchte ich aber an das Leid der vielen Opfer und ihrer Hinterbliebenen erinnern.

Wie bin ich zu diesem Einsatz gekommen? Eine gute Frage, die so einfach nicht zu beantworten ist.
Auch ich sah an diesem 2. Weihnachtsfeiertag im Fernsehen Berichterstattungen. Die Auswirkungen der Katastrophe erschienen mit jeder Stunde deutlicher und gravierender. Mit meinen Gedanken war ich auch in Sri Lanka. Einige Monate zuvor hatten wir dort Urlaub gemacht und auch neue Freunde kennen gelernt. Wie wird es ihnen ergangen sein? In Galle hatten wir auf den Mauern des holländischen Forts mit Kindern gespaßt. Was wird aus ihnen geworden sein? Von der tollen Altstadt konnte ich nur noch einen großen Baum erkennen. So erging es aber sicher vielen Menschen.

Wenige Tage später gelang es mir Kontakt zu einem Freund aus Sri Lanka herzustellen. Er wohnte in der Nähe des in Berichterstattungen gezeigten entgleisten Zuges bei Bentota.
Zum Glück war es und seine Familie unversehrt. Raja war damit beschäftigt, mit einem gemieteten LKW Frischwasser in die Dörfer seiner Region zu bringen. Auf seine privaten Kosten natürlich. So sammelten wir unter Verwandten, Freunden und Kollegen Geld und überwiesen es ihm. Über die sinnvolle Verwendung brauchte ich mir keine Gedanken machen.

Schnell war auch klar, dass unter den vielen Opfern auch deutsche Urlauber in bisher unbekannter Anzahl sein könnten. In solchen Fällen ist der Einsatz der IDKO vorgesehen. Da die Opferzahlen, die örtlichen Gegebenheiten und Erfordernisse einen längerfristigen Einsatz mit hoher Wahrscheinlichkeit erforderlich machen würde, wurden die Bundesländer zur personellen Unterstützung der IDKO einbezogen. So meldete ich mich eben auch neben vielen Kolleginnen und Kollegen, die über die notwendigen Einsatzvoraussetzungen verfügten, kurz nach Weihnachten freiwillig zu diesem Einsatz.

Letztlich gibt die Identifizierung von Opfern Angehörigen Gewissheit über das Schicksal der ihnen nahestehenden  Personen. Sie haben einen Anspruch darauf, dass diese Identifizierung so professionell wie möglich durchgeführt wird. Sie ist neben Rechtsverbindlichkeiten für sie ganz persönlich wichtig.

Wie bei diesem Einsatz, so geschieht es letztlich bei vielen nationalen und internationalen Missionen, an denen deutsche Polizeibeamte beteiligt sind.

Die vorgefundene Situation war für "einen (auch europäischen) Normalbürger" schon ungewöhnlich. Noch heute bin von der Arbeit im deutschen Team, der Zusammenarbeit mit internationalen Teams und unserer Aufnahme durch die thailändische Bevölkerung tief beeindruckt. Es war wohl "er Einsatz" in meinem bisherigem Berufsleben. So betrachtet, entsprach die zu lösende Aufgabe eben nicht der eines "Normalbürgers", eher der eines auch dafür ausgebildeten  Bürgers.

Um ehrlich zu sein, bin ich natürlich schon Stolz, meinen kleinen Beitrag geleistet zu haben, das 537 Opfer aus Deutschland in Südostasien bisher identifiziert werden konnten  15 Deutsche werden leider immer noch vermisst. Mit diesen Ergebnissen hätte eher niemand gerechnet. Auch ich nicht.

So war es natürlich ein gutes Gefühl als....

ZitatAm 1. Dezember haben in München drei ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) und eine Mitarbeiterin der Identifizierungskommission (IDKO) den Medienpreis BAMBI in der Kategorie „Engagement„ erhalten.

Das THW wurde für seinen weltweiten Einsatz im vergangenen Jahr geehrt. Helfer des THW waren unter anderem in Südostasien, Pakistan, Afghanistan, USA, Afrika und auf dem Kosovo eingesetzt.

Die deutsche Identifizierungskommission ist für ihre Arbeit in Südostasien nach der Flutkatastrophe mit dem BAMBI ausgezeichnet worden. Stellvertretend für alle beteiligten Mitarbeiter der deutschen Polizei sowie die Zahn- und Rechtsmediziner aus Deutschland hat eine Kriminalbeamtin des Bundeskriminalamtes den Bambi entgegen genommen.


So konnte auch ich mal einen "Bambi" in der Hand halten. Wichtiger ist aber der von uns geleistete Beitrag für die Opfer und deren Hinterbliebene.

VG Frank.
Meine Seiten : Die Fotohomepage und das Photography Portal

TomTom

Zitat von: bond007 am Januar 12, 2006, 08:29:29
Hallo,

also ich war kurz nach dem Tsunami in Thailand. Dazu könnt ihr auf meiner Homepage unter www.frank-goetze-online.de etwas finden.Natürlich auch viele Fotos nach dem Tsunami. Aus meiner Sicht traf es Thailand nur wenige Gebiete extrem hart, wie Kho Phi Phi und Khao Lak. Der Tsunami zerstörte dabei einen geringen Teil der Küstenregion, hauptsächlich da, wo die Uferzone eben flach abfiel.

 

VG Frank.

Hallo Frank,

bei aller Achtung vor Deiner Person. Aber gerade in diesem Punkt irrst Du Dich. Denn die große Welle im Hafen (Tsunami) richtete genau dort die meisten Schäden an, wo das Ufer steil abfiel.

Denn dort, wo es flach war, hat sich die Welle schon relativ früh gebrochen und traf nicht mehr mit volller Wucht auf die Küste.

Nichtsdestotrotz sind die Schäden auch hier in Thailand nicht unbeträchtlich gewesen. Wie Du schon sagtest, hauptsächlich auf Phi Phi und Khao Lak.
Dort waren neben sehr hohen Sachschäden auch die meisten Todesopfer zu beklagen.

Aber jetzt stehen neue Probleme an. Die thailändische Regierung (bis gestern noch unter Khun Taksin), hat verfügt, daß in der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Stränden nicht mehr gewohnt werden darf. Aber wo sollen die ganzen Betroffenen hin?
Meistens sind es Fischer, welche nicht gerade über ein großzügiges Einkommen verfügen.

Darüber haben sich auch die Mitglieder des Lions Club International Gedanken gemacht. Das Ergebnis kann man auf meiner Homepage, auf der Unterseite "Lions Village" sehen.

Der Link http://www.thailand-krabi.de
Meine persönliche Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt!

bond007

#9
Hallo TomTom,

als eine gute Informationsseite zu eines Tsunami kann man vielleicht diese empfehlen : http://de.wikipedia.org/wiki/Tsunami#Entstehung .

Die Beschaffenheit der Küstenregion ist bei Brechung der Welle schon entscheidend für den Aufbau und letztlich auch der Auswirkungen. Da hast du Recht.
Den Begriff Küstenregion habe ich sicher auch falsch gewählt. Flach abfallende Uferregion wäre sicher besser gewesen, die ja mit der eigentlichen Küste weniger zu tun hat. Gerade hier befanden sich für den tollen Badeurlaub die Hotelanlagen und in Strandnähe an den Strandstraßen kleine Händler. Man konnte/kann eben auch weit ins Meer hineingehen.

ZitatAber jetzt stehen neue Probleme an. Die thailändische Regierung (bis gestern noch unter Khun Taksin), hat verfügt, daß in der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Stränden nicht mehr gewohnt werden darf. Aber wo sollen die ganzen Betroffenen hin?
Meistens sind es Fischer, welche nicht gerade über ein großzügiges Einkommen verfügen.

So richtig verstehe ich nicht, wie man zu solchen Festlegungen kommen kann. In Sri Lanka hat man wohl ähnliche Entscheidungen getroffen. Ich frage mich da immer, ob es auch für Hotelanlagen gelten wird? Wenn man zum Teil sieht, wie weit die Welle in das Land reichte, fragt man sich doch, was passiert mit diesen Regionen? Das von vielen gesehene Polizeiboot lag viele 100 Meter vom Ufer entfernt!

Ist es wirklich eine Lösung oder nur Aktionismus? Oder verfolgt man gar andere Ziele?

VG Frank.

P.S. Bis Krabi bin ich auch gekommen. Leider habe ich aber nur das Krankenhaus und ein paar weitere Einrichtungen gesehen. Ich finde es interessant was, ihr da geleistet habt: http://www.thailand-krabi.de/subpage137.html !
Meine Seiten : Die Fotohomepage und das Photography Portal