Hinweise für Globetrotter

Begonnen von bond007, Januar 14, 2006, 21:15:38

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bond007

Hallo,

ich möchte hier einen Thread für in die Fotografie einsteigende oder bereits eingestiegene Globetrotter eröffnen, der nicht als Diskussionsthread gedacht ist. Vielmehr sollen hier gewonnene Erfahrungen, Tipps und Tricks zusammengefaßt werden. Es sol so eine Art Verweislink ohne speziellen Fragehintergrund werden. Ich werde den Beitrag dann entsprechend erweitern.

Gruss, bond007.




Reisefotografie

Allgemeines

Wer in ein fremdes Land reist, sollte sich selbstverständlich bereits vor dem Reiseantritt über die Sitten und Gebräuche in diesem Land ausführlich unterrichten.Damit verhindert man um beim Fotografieren unangenehm, störend oder gar durch Verbotenes aufzufallen. Beim fotografieren militärisch genutzter Anlagen einschließlich Soldaten und Polizisten sollte man sehr vorsichtig sein. Das Einverständnis sollte man sich unbedingt einholen. Auch das Fotografieren von Brücken, Tunnel, Stauseen, E-Werke, Hochspannungsmasten, Bahnlinien erregt in einigen Ländern Sabotageverdacht. Dies kann unter Umständen nicht nur zur Beschlagnahme des Filmmaterials und der Kamerausrüstung führen. Auch eine vorläufige Festnahme oder gar Inhaftierung wäre denkbar.

Ebenso ist es für einen taktvollen Fotografen selbstverständlich, dass man Personen - auch Kinder - nicht ungefragt und nicht aus dem Hinterhalt fotografier! Bei Sprachproblemen genügt meist eine einladend-fragende Geste. Sie wird durchweg eindeutig beantwortet. Bei Ablehung sollte man sich unbedingt daran halten,wenn man ernsthafte Probleme vermeiden möchte.

Ausrüstung

Als Ausrüstung empfehle ich außer der analogen bzw. digitalen Kamera ausreichend Filmmaterial bzw. eine oder mehrere genügend große Speichermedien. Selbstverständlich sollte auch eine Zweitkamera im Gepäck sein. Technik kann versagen bzw. ausfallen! So können Sie auf Anschaffungen im Reiseland verzichten (falls sie überhaupt möglich sind) und benötigen i.d.R. keine Einarbeitungszeit in die neue Kamera. Falls Sie Filmmaterial benötigen, sollten Sie dies bereits im Heimatland kaufen. In Urlaubsregionen ist es zum Teil schlechten klimatischen ausgesetzt oder Sie erhalten bereits überlagertes Filmmaterial.Am Urlaubsort sollte es trocken und kühl gelagert werden. Auf Ausbelichtungen im Urlaubsland sollte man in der Regel verzichten, insbesondere wenn Sie sich in unterwickelten Regionen aufhalten. Hier müssen Sie mit Qualitätsverlusten am Filmmaterial und den Belichtungen rechnen.
Da auch digitale Speicherchips defekt gehen können, empfehle ich entsprechend der Kameraspezifik mehrere kleinere Karten mitzunehmen. Häufig werden statt CF- Karten Microdrives angeboten. Sie funktionieren wie kleine Festplatten und sind störungsanfälliger als herkömmliche Speicherchips. Im Urlaub würde ich auf derartigen Datenspeicher verzichten. Zweckmäßiger erscheint zur Datensicherung eine mobile Festplatte bzw. ein Imagetank.
ImageTanks verfügen auch über eine Festplatte. Wer extreme Bergtouren plant sollte bachten, dass diese oberhalb von 3000m nicht mehr funktionieren.

Meist ist es kein Problem, sich seine Daten am Urlaubsort auf DVD oder CD speichern zu lassen, falls man keinen eigenen Laptop bei sich führt.

Bei digitalen Kameras erfordert die Stromversorgung besondere Beachtung. Ich empfehle die Anschaffung ausreichend vieler Akkusätze. Bei eBay bieten Fremdhersteller ausreichend preiswerte Akkus an, die nicht nur diesem Zweck genügen. Wer jeden Abend einen Stromnetzzugang hat, kann seine Akkus über Nacht wieder aufladen. Einige Ladegeräte laufen an jedem Stromnetz der Welt von 100 â€" 240 V, 50 â€" 60 Hz. Länderspezifische Anschlusskabel oder Adapter sollten vorhanden sein. Für längeren Autofahrten ohne Zugang zu einem Stromnetz gibt es auch Autoladegeräte.
Über die am Urlaubsort herrschenden Möglichkeiten oder Erfordernisse sollten sie sich vor Reiseantritt informieren.

Recht praktisch erweist sich auf Urlaubsreisen ein mittleres Stativ bzw. ein stabiles Tischstativ. Dieses gehört unbedingt in den Koffer, nicht in das Handgepäck! Sie könnten sonst Probleme bei der Abfertigung an Flughäfen bekommen.Das Stativ kann auf Grund seines Gewichts und seiner kleinen Abmessungen überall leicht mitgenommen werden und erlaubt hingestellt oder gegen Wand, Baum, Säule gedrückt verwacklungsfreie Fotos.
Mit einem elektrischen Fernauslöser oder mit dem eingebauten Selbstauslöser gelingen so auch scharfe Tele- oder Nachtfotos.

Mit einem Polfilter lässt sich die Farbsättigung der Landschaft und der Kontrast des Himmelsblaus bei klarem Wetter deutlich steigern. Bei Personen erhält die zunächst glänzende Haut einen mattgepudert wirkenden und sehr schmeichelnden Teint. Das gelingt am besten senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen.

In die Fototasche gehört ein kleiner Blasebalg und ein weicher, fettfreier Fotopinsel,Linsenpapier und ein Optiktuch um abends den Staub des Tages wegzublasen oder ganz vorsichtig wegpinseln zu können. Ich verwende als Optiktücher kostenlos von Feelmann ausgegebene Brillenputztücher. Mit Linsenpapier kann man Fingerabdrücke vom Filter bzw.der Frontlinse entfernen. Zur Vermeidung von Mikrokratzern auf der Linse sollte sie vorher abgepustet/gepinselt werden.


Subtropische oder tropische Gebiete

Insbesondere in subtropischen oder tropischen Gebieten unserer Erde wird die Fototechnik extremen Temperaturen, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsproblemen ausgesetzt.Diese können vom Versagen der Elektronik bis hin zum Pilz- und Schimmelbefall in Objektiven führen. Um weitestgehend ernsthafte Schäden an der Technik zu vermeiden, sollten einige Grundsätze bei dem Gebrauch und der Zwischenlagerung der Fototechnik beachtet werden.

Sie eignen sich für kürzere Aufenthalte (Urlaub) in diesen Regionen. Wer sich hier über Monate u.a. in Regenwäldern aufhält, muss ernsthaftere Vorkehrungen treffen. Sie beginnen dannn bei der Auswahl des entsprechenden Fotoequipments. Kameras und Objektive mit Gummidichtungen sind dann neben der Pflicht auch sehr teurer.

Den Wechsel von warm auf kalt oder von trockener in feuchte Luft kann man der Kamera zwar zumuten, die Bildung von Kondenswasser stellt aber mehr als ein Einsatzproblem der Technik dar. Die warme Luft um die Kamera wird kälter und die relative Luftfeuchtigkeit steigt dort bis sie als Kondenswasser auf dem Gehäuse ausfällt. Die Elektronik kann dadurch ernsthafte Schäden erleiden. Sie sollten Ihre Kamera erst dann anschalten, wenn sie die Umgebungstemperatur erreicht hat.

Auch wenn man kein Unterwassergehäuse oder Aquapack zur Hand hat,gehört eine einfache Plastiktüte in die Hosen-, Hand- oder Fozotasche bzw. den Rucksack. Sie kann zur Not bei Regenfällen als Schutz der hochwertigen Technik genutzt werden. Vor dem Verlassen der moglicherweise klimatisierten Unterkunft sollte die Kamera in die Plastiktüte gesteckt werden. Das Kondenswasser bildet sich nun hauptsächlich an der Außenseite der verschlossenen Tüte. Nach der Temperaturanpassung können Sie die Kamera auspacken und benutzen. Auch als Lösung bieten sich Gefrierbeutel mit Toppitsklemmen an. Zu diesem Zweck können Sie natürlich auch wasserdichte Taschen oder Beutel nutzen.

Wer seine Ausrüstung in einer Fototasche bzw. einem Fotorucksack bei sich führt, sollte die Tasche erst nach dem Temperaturausgleich öffnen.

Die bisher aufgezeigten Lösungsansätze gegen Kondenswasser und Regen eignen sich natürlich auch hervorragend als Staubschutz Ihrer Ausrüstung.

Zur Verrringerung der Luftfeuchtigkeit kann auch Silicagel genutzt werden.In den wird dieses aber sehr schnell die Feuchtigkeit aufnehmen und damit seine Wirkung verlieren. Wenn dieses z.B.in einer Pfanne erhitzt wird, gibt es die Feuchtigkeit ab und kann erneut gebutzt werden.

In Hotelanlagen, Pansionen etc. befindet sich auf den Zimmern meist eine mit Klimaanlage. Legen sie Ihre Kamera, wenn Sie sich in Ihrem Zimmer aufhalten,am Besten in das Badezimmer. Dieses ist fast nie klimatisiert und die Kamera wird nicht ständigen Temperaturwechseln zwischen kalt (z.B. 22º) und warm (z.B. 40º) ausgesetzt.

Viele Kleiderschranke verfügen in Hotelanlagen über eine Innenbeleuchtung. Stellen Sie Ihre Fotoausrüstung in diesen Schrank und lassen die Beleuchtung eingeschalten. Hier herrscht dann eine geringere Luftfeuchtigkeit und die Umgebungstemperatur ist höher als im klimatisiertem Raum.

Kälte und Schnee

Wenn die Temperaturen konstant unter -15 Grad fallen,können Digitalkameras ausfallen. In diesen Fällen sollten Sie auf ältere analoge Kameras ohne Batterie zurückgreifen. Sie machen auch heute noch erstklassige Fotos. Da Akkus bei Kälte wie bei einem Handy oder einem Auto Leistung einbüßen, sollten Sie am Körper Ersatzakkus bei sich führen.

So, ich wünsche Ihnen jedenfalls, dass Sie sammt Ihrem Fotoequipment gut die Reisezeit überstehen. Vielleicht konnten Ihnen die gegebenen Hinweise etwas dabei helfen. Ach, vergessen Sie nicht, wer die Reise nur durch den Sucher erlebt, tut sich damit keinen Gefallen.
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