Klimaerwärmung - ja und nun und was jetzt und wie weiter?!

Begonnen von Doro77, Februar 02, 2007, 10:42:53

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Doro77

Jetzt kommt er also raus, der neue Klimabericht, und das erste Mal wird er in aller Härte das sagen, was wir eigentlich schon lange wissen, nur noch nicht wahrhaben wollten (so gehts mir jedenfalls): Wir sind schuld, und es wird richtig bald richtig heiß, im doppelten Sinne. Ehrlich, ich persönlich hab das bisher wirklich nicht so eng gesehen. Ein warmer Winter - naja, nächstes Jahr wird er wieder kalt... So in der Art. Die Klimaexperten wollen uns mit ihrem Bericht "heilsam schockieren", und zumindest bei mir klappts.

Was mir noch fehlt, sind konkrete Handlungsstrategien. Berichte kann man viel schreiben, und an Politiker appelieren sowieso. Aber dass von heute auf morgen kein Umdenken kommen wird, ist ja eigentlich klar. Da steckt viel zu viel Lobby dahinter, von allen möglichen Industrien. Was kann man also selber tun?

Würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt. Immerhin - wir haben zum Beispiel kein Auto und sind Bahnfahrer. Einkaufen zu Fuß, Ausflüge mit ÖV (oder, na schön, als Mitfahrer bei anderen oder mit nem Wagen vom Carsharing. Ab und zu muss man ja auch mal in den Baumarkt.). Ein Punkt auf der "Wir sind Klasse"-Skala. ;o) Aber wo kann man noch ansetzen? Kein Auto zu haben, ist eine Möglichkeit, aber für viele nicht machbar. Bringt es wirklich was, wenn ich beim Zähneputzen immer brav den Hahn zudrehe? Versteht mich nicht falsch, natürlich weiß ich, dass es da die Masse macht, aber mir kommen solche Sachen immer als ziemlich hilflose Aktionen vor. Was aber können wir denn tun?

Müssen wir auch da ansetzen, wos wirklich wehtut? Keine Langstreckenflüge mehr, beispielsweise? Autsch. Nur noch essen in Restaurants, die Bio verarbeiten? Nur noch in Hotels wohnen, die mit Solarenergie betrieben werden? Nur noch echten Ökotourismus für echt hohe Preise? Wo stehen wir Globetrotter? Und wieviel Gewalt sollte der Gesetzgeber bekommen, um zum Beispiel autofreie Sonntage durchzusetzen? Wir sehen ja, dass Freiwilligkeit kaum was bringt, dass wir oft nur uns selbst und unseren Vorteil betrachten. Ich beispielsweise fahre tatsächlich selten Auto, und wenn, dann meistens auf Dienstreisen. Da kanns nicht schnell genug gehen, geb ich ehrlich zu. Für mich wäre ein Tempolimit 120 KmH eine persönliche Katastrophe und eine Beleidigung meiner Fahrtkünste  ;). An die Umwelt denke ich bei meiner Raserei nie. Sollte  man mich zwingen oder  mich zur Freiwilligkeit umerziehen? Ich schätze, viele von euch kennen speziell dieses Problem...

Bin mal neugierig, was euch so zum Thema einfällt.

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
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Rastlos

An brandheißes Thema das uns natürlich alle angeht und beschäftigt.

Aber da hört es dann auch schon auf. Die momentan zu spürenden Auswirkungen sind die Ergebnisse der letzten 50-60 Jahre Industriekultur und auch nicht mehr aufzuhalten. Wenn alles irgendwie ganz günstig läuft, dann kann man den bereits rollenden Stein vielleicht etwas verlangsamen aber aufhalten kann man ihn mit Sicherheit nicht mehr! Klingt hart und irgendwie auch apocalyptisch, aber so ist nun mal.
Ich finde es auch immer interessant, dass zuerst in die Richtung Autos gedacht wird um das unausweichliche noch aufhalten zu wollen. Die Autos haben jedoch einen verschwinden geringen Anteil an der Klimaerwärmung und Luftverschmutzung. Der Hauptteil wird durch die Industrie verursacht (allen voran in den USA). Desweiteren trägt der hohe Ausstoss an Methangasen maßgeblich zur Erderwärmung bei und dieser hohe Ausstoss wird fast vollständig von den Kühen und Rindern überall auf der Welt auf natürliche Weise produziert. Soll man nun alle Rindviecher entfernen und dafür dann lieber die Leute verhungern lassen? Wohl kaum.
Natürlich heisst das jetzt nicht, dass man den Kopf in den Sand stecken soll. Natürlich soll man auch in kleinem Maßstab versuchen etwas zu verändern, aber dabei doch auch realistisch bleiben.

Die Menschen werden mit Sicherheit nicht wegen irgendwelcher Klimaveränderungen aussterben, denn daran werden wir uns anpassen, sondern einzig und alleine wegen irgendeinem zukünftigen Krieg der mit Sicherheit wegen der Überbevölkerung und der damit verbunden Resourcenknappheit enstehen wird  :icon_frown:   Irgendwann kann unsere Erde die hohe Anzahl an Menschen nicht mehr ernähren und dann beginnt das ganz große Drama. Kennt irgendwer den Film "er Marsch", wo Europa versucht sich durch eine Mauer vor dem Ansturm an Leuten aus Afrika zu schützen? Ist das denn wirklich nur noch reine Utopie  :icon_wink:  Die USA haben bereits einen Zaun zur Grenze nach Mexiko errichtet, der sie vor illegalen Einwanderen schützen soll und das ist mit Sicherheit erst der Anfang!
Ich persönlich gebe der Menschheit keine 1000 Jahre mehr  :icon_eek:

Das wird mich aber nicht davon abhalten mein Leben zu genießen und mich auf meinen Nachwuchs zu freuen, den ich gerne in diese Welt setzte  :icon_biggrin:
Erst vorgestern hat mich doch tatsächlich die Mutter meiner Schwägerin gefragt, wie ich denn noch in die heutigen Zeit (es ging da auch um das Thema Erderwärmung und Endzeitstimmung) ein Kind in die Welt setzten könnte. Ob ich mir denn meiner Verantwortung nicht bewusst wäre?
Sorry, aber über so einen Unsinn kann ich nur lächeln  :icon_mrgreen:  Fragt mal Eure Eltern und Großeltern ob sie nicht auch schon solche Gedanken gehabt haben. In jeder Generation gab es üble Zukunftsprognosen und wenn man deswegen keine Kinder mehr kriegen würde, dann hätte sich das Problem Menschheit eh in 2 Generationen erledigt  :icon_lol:

LG
Jens
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susi

#2
Hallo,

das Thema ist sicher so einfach nicht wegzudiskutieren. Doro hat schon recht, wenn Sie sagt, man soll bei sich selber anfangen und seine Gewohnheiten ändern. Die Dinge fangen sich auch an im "Kleinen" zu verändern. Viele kleine Veränderungen werden zu einem großen Ergebnis. Darüber hinaus muß den Politikern Dampf und Druck durch die mündigen Bürger gemacht werden, damit gesetzliche Änderungen (Industrielobby hin oder her - hier geht es schließlich nur um Profit) durchgesetzt werden, die dem Ganzen Einhalt gebieten.

Jens hat aber auch recht, wenn er die Hauptschuld der "Industriellen Verschmutzung" gibt. Die findet aber nicht nur vorwiegend in Amerika statt sondern auch überall auf der Welt. Eine riesige Dreckschleuder sind die boomenden Industrien in China und Fernost.

Das Problem werden wir aus diesem Grund wohl nicht alleine in Europa lösen können. Ich persönlich bin der Meinung, daß erst noch schlimmere Katastrophen passieren müssen, um die Denkweise (wir können ja doch nichts tun....) zu ändern. Und ich persönlich glaube auch, daß die Natur uns da den richtigen Weg weisen wird, denn die können wir gottseidank noch nicht beherrschen.

Übrigens hier ein Link zum heutigen Artikel im  Spiegel, der sich mit dem Thema Klimawandel ebenfalls befasst:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,463865,00.html
susilige Grüsse

Eure Susi

tropical

HAllo,

wie sich die Industrien aus reiner Profitgier gegen die Anschuldigungen wehren kann man am Fall des Ölmultis "ExxonMobil" erkennen, die ein Kopfgeld von (lächerlichen) 10.000,--Dollar zur Widerlegung des Weltklimaberichts der Uno ausgelobt haben.

Hier ein Artikel dazu: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,463887,00.html

Die Deutsche Autoindustrie hat sich ebenfalls schon gegen weitere Auflagen zur Eindämmung der Umweltverschmutzung stark gemacht. Auch da geht es nur um die reine Gewinnmaximierung. Den Konzernen ist es halt egal, ob die Menschen krepieren oder nicht, hauptsache die Aktionäre sind zufrieden. Die Konzerne haben kein Gewissen......Da wird ein Umdenken nur noch mit dem Dampfhammer möglich sein.

Hier sind die japanischen Autokonzerne einmal mehr in der Vorreiterrolle. Tojota zum Beispiel hat mit die niedrigsten Schadstoffwerte bei den Autos weltweit. Der Weg, die Europäischen Konzerne zu treffen ist denkbar einfach. Man kauft eben nicht mehr deren Produkte. Das ist die einzigste Sprache, die sie verstehen.
Liebe Grüsse
Tropical

Doro77

#4
Jens, du hast vollkommen recht. Den Spruch mit den Kindern und der Verantwortung kann ich auch nicht mehr hören. Das ist wirklich das Blödeste, was man zu diesem Thema von sich geben kann. Kinder sind was tolles, und jedes einzelne ein kleines Wunder.

Ansonsten seh ich die Zukunft der Menschheit eigentlich nicht ganz so schwarz wie ihr - eher die der Natur.  :icon_wink:. Dass aber einige Probleme auf uns und nachfolgende Generationen zukommen, ist unbestritten.

tropical hat auch recht - ich glaube nicht, dass es in der Industrie sowas wie ein Gewissen gibt. Ein paar wenige sind es, die mit Achtung und Verstand wirtschaften. Aber immerhin - sogar bei George W. ist neuerdings angekommen, dass es ein Klimaproblem gibt und die USA IRGENDETWAS damit zu tun haben könnten. 

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
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Rastlos

ZitatDie Deutsche Autoindustrie hat sich ebenfalls schon gegen weitere Auflagen zur Eindämmung der Umweltverschmutzung stark gemacht. Auch da geht es nur um die reine Gewinnmaximierung. Den Konzernen ist es halt egal, ob die Menschen krepieren oder nicht, hauptsache die Aktionäre sind zufrieden. Die Konzerne haben kein Gewissen......Da wird ein Umdenken nur noch mit dem Dampfhammer möglich sein.
Hier sind die japanischen Autokonzerne einmal mehr in der Vorreiterrolle. Tojota zum Beispiel hat mit die niedrigsten Schadstoffwerte bei den Autos weltweit. Der Weg, die Europäischen Konzerne zu treffen ist denkbar einfach. Man kauft eben nicht mehr deren Produkte. Das ist die einzigste Sprache, die sie verstehen.
Das wäre z.B. eine Möglichkeit, um eine bestimmte Entwicklungsrichtung zu erzwingen. Aber nichts desto trotz wird dadurch keine Klimakatastrophe abgehalten sondern allenfalls ein klein wenig verzögert. Dieser Tatsache muss man nunmal ins Auge sehen  :icon_frown:

ZitatAnsonsten seh ich die Zukunft der Menschheit eigentlich nicht ganz so schwarz wie ihr - eher die der Natur.   :icon_wink:
Um die Natur mache ich mir überhaupt keine Sorgen, denn die wird es immer geben  :icon_wink:  Vielleicht in anderer Form als jetzt, aber sie wird immer das Leben auf unserem Planeten bestimmen.

Nehmen wir z.B. die Überbevölkerung. Wenn im Tierreich zuviele Jäger auf zuwenig Beutetiere kommen, dann sterben nunmal ein Großteil der Jäger bis die Natur wieder im Gleichgewicht ist. Nur die Menschen versuchen dieses Gleichgewicht dauerhaft in eine Richtung zu verschieben, was jedoch nicht gelingen wird. Aus moralischen und sonstigen Gründen wird versucht Hungersnöte zu verhindern und zu bekämpfen dabei ist dies doch nur die Reaktion der Natur auf zuviele "Jäger" bei zuwenig "Beute".
Ich will damit absolut nicht sagen, dass man seelenruhig dabei zusehen soll, wie Menschen irgendwo auf der Welt verhungern, aber die Menschheit muss sich vorranging um das Problem der zunehmenden Überbevölkerung kümmern um überhaupt eine Überlebenschance auf unserem Planeten zu haben. Die Umweltverschmutzung ist dabei ehrlich gesagt nur das sekundäre Problem, denn diese werden wir - zum Überleben ausreichend - in der Zukunft mit Sicherhheit technisch in den Griff bekommen.
Wer rastet der rostet und es gibt einfach zu viel Schönes auf unserer Erde zu entdecken!
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Doro77

ZitatNehmen wir z.B. die Überbevölkerung. Wenn im Tierreich zuviele Jäger auf zuwenig Beutetiere kommen, dann sterben nunmal ein Großteil der Jäger bis die Natur wieder im Gleichgewicht ist. Nur die Menschen versuchen dieses Gleichgewicht dauerhaft in eine Richtung zu verschieben, was jedoch nicht gelingen wird. Aus moralischen und sonstigen Gründen wird versucht Hungersnöte zu verhindern und zu bekämpfen dabei ist dies doch nur die Reaktion der Natur auf zuviele "Jäger" bei zuwenig "Beute".

Das stimmt aber nur theoretisch. Praktisch sind die Hungersnöte auf der Erde menschgemacht. Länder wie Nigeria oder Kenia beispielsweise wären mit etwas gutem Willen durchaus in der Lage, ihre Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Sie sind reich genug dafür. Statt dessen ist die Regierung korrupt, fehlerhafte Entwicklungspolitik der westlichen Nationen kommt hinzu, und man kümmert sich im Übrigen einen Dreck um die Hungernden im eigenen Land. Da ist nicht zuwenig da - es wird einfach nicht richtig verteilt. Ich hab in Kenia und im Sudan die riesigen Nahrungsmittelhallen des World Food Programm gesehen. Es ist nicht so, dass es nicht genug gibt. Einerseits wird es wie gesagt für viel Geld eingeflogen, andererseits fehlen aber in den Ländern wie dem Sudan beispielsweise die Strukturen, um eine gesunde Landwirtschaft auf die Beine zu stellen. Gerade der Süden ist teilweise sehr grün und fruchtbar. Es hat in Karthoum aber niemand Interesse an solchen Strukturen, da man den ganzen Süden am liebsten menschenfrei hätte, um in Ruhe die Ölvorräte auszubeuten. Und die jahrzehntelange Politik des "Abfütterns" hat die Mentalität vieler Afrikaner negativ beeinflusst. Wozu arbeiten - es kommt doch wieder ein Flugzeug mit Hilfspaketen. Das haben wir westlichen Nationen mitversaut. Da kommen viele Probleme zusammen, die die Hungersnöte verursachen. Noch ist genügend für alle Menschen da. Das wird sich vielleicht in naher Zukunft ändern, aber im Moment ist es noch nicht so.

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Rastlos

ZitatDas stimmt aber nur theoretisch. Praktisch sind die Hungersnöte auf der Erde menschgemacht. Länder wie Nigeria oder Kenia beispielsweise wären mit etwas gutem Willen durchaus in der Lage, ihre Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Sie sind reich genug dafür. Statt dessen ist die Regierung korrupt, fehlerhafte Entwicklungspolitik der westlichen Nationen kommt hinzu, und man kümmert sich im Übrigen einen Dreck um die Hungernden im eigenen Land. Da ist nicht zuwenig da - es wird einfach nicht richtig verteilt. Ich hab in Kenia und im Sudan die riesigen Nahrungsmittelhallen des World Food Programm gesehen. Es ist nicht so, dass es nicht genug gibt.
Da gebe ich Dir natürlich recht. Solche Hungersnöte sind - allerdings erst in zweiter Instanz - von Menschen verursacht. Da spielt leider mal wieder die Gier und Korruption eine große Rolle  :icon_cry:  Auch einer der Gründe warum die Menschheit auf Dauer nicht überleben wird.

Die erste Instanz ist und bleibt aber die Natur, denn wenn in früherer Zeit ein Land nicht genug Nahrung für viele Menschen hergab, dann lebten dort auch nicht so viele Menschen. Es war eine natürliche Kontrolle, die der Mensch jedoch später zu Gunsten einer wesentlich höheren Bevölkerung verschoben hat.

ZitatUnd die jahrzehntelange Politik des "Abfütterns" hat die Mentalität vieler Afrikaner negativ beeinflusst. Wozu arbeiten - es kommt doch wieder ein Flugzeug mit Hilfspaketen. Das haben wir westlichen Nationen mitversaut.
Genau das meine ich mit der Verschiebung der natürlichen Kontrolle  :icon_wink:

ZitatDa kommen viele Probleme zusammen, die die Hungersnöte verursachen. Noch ist genügend für alle Menschen da. Das wird sich vielleicht in naher Zukunft ändern, aber im Moment ist es noch nicht so.
Wenn alles auf der Welt gerecht verteilt werden würde, dann wäre in der Tat genug da. Zum einen geschieht dies aber (noch) nicht und zum anderen wächst die Weltbevölkerung immer weiter exponential an. Wenn diese Zuwachs nicht in naher Zukunft deutlich eingebremst wird, dann droht unweigerlich der Kollaps.

LG
Jens
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hannes

Zitat von: Doro77 am Februar 05, 2007, 09:49:59
Es ist nicht so, dass es nicht genug gibt. Einerseits wird es wie gesagt für viel Geld eingeflogen, andererseits fehlen aber in den Ländern wie dem Sudan beispielsweise die Strukturen, um eine gesunde Landwirtschaft auf die Beine zu stellen. Gerade der Süden ist teilweise sehr grün und fruchtbar. Es hat in Karthoum aber niemand Interesse an solchen Strukturen, da man den ganzen Süden am liebsten menschenfrei hätte, um in Ruhe die Ölvorräte auszubeuten. Und die jahrzehntelange Politik des "Abfütterns" hat die Mentalität vieler Afrikaner negativ beeinflusst. Wozu arbeiten - es kommt doch wieder ein Flugzeug mit Hilfspaketen. Das haben wir westlichen Nationen mitversaut. Da kommen viele Probleme zusammen, die die Hungersnöte verursachen. Noch ist genügend für alle Menschen da. Das wird sich vielleicht in naher Zukunft ändern, aber im Moment ist es noch nicht so.

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Ich habe ähnliches von Äthiopien gehört. Das äthiopische Hochland ist immens fruchtbar. Da wächst soviel, damit könnte man ganz Afrika ernähern. Dennoch gibt's immer wieder Hungersnöte in Äthiopien. Weil ganz einfach die Infrastruktur fehlt (Straßen, Fahrzeuge, Logistik) um die Nahrung in die abgelegenen Trocken- und Wüstengebiete zu befördern.
Die staatliche Korruption verschlimmert dann noch zusätzlich die Lage.
Aber im Prinzip ist das oft von Hungersnöten geplage Land Äthiopien, eines der fruchtbarsten des ganzen Kontinents ....