Profikamera

Begonnen von susi, Februar 22, 2006, 21:44:40

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susi

Hallo an alle,

ich stehe jetzt vor der Entscheidung, mir eine neue Profi-Kamera zuzulegen und zwar eine Digitale.

Ich schwanke noch zwischen Nikon und Canon. Beide Hersteller bieten eine reiche Auswahl an Modellen an. Für mich ist aber die Entscheidung hinsichtlich der Objektivwahl und der Einsatz in unwegsamem Gelände (Expedition) entscheidend.

Wer hat Erfahrungen mit expeditionserprobtem Matrerial und kan das hier posten... :icon_idea:
susilige Grüsse

Eure Susi

bond007

Hallo Susi,

die bevorstehende Entscheidung sollte man sich nicht so leicht machen. Damit findest du bei mir vollste Zustimmung. Schön wäre es, wenn du vielleicht einige Begriffe etwas näher beschreiben könntest. Unter Profi- Kamera verstehen viele bereits eine digitale Spiegelrflexkamera, aber nicht alle DSLR- Kameramodelle können dem Profisektor zugeordnet werden. Die kleinen Unterschiede sind es, die hier die Qualität und den Preis ausmachen.

Da du "expeditionserprobtem Matrerial" benötigts, wäre es schön, vielleicht ein wenig zu den zu erwartenden  Einsatzbedingungen, deinen preislichen Vorstellungen, dem Maximalgewicht, den fotografischen Aufgabenstellungen usw. zu erfahren.

Letztlich verfügen beide Hersteller über sehr gutes und meist geeignetes Material.

Liebe Grüße,
bond007.
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susi

#2
Hallo bond 007, :icon_biggrin:

ja, Du hast natürlich recht, wie soll man eine Antwort geben, wenn die Frage nicht explizite konkret gestellt wurde....

...also ich denke an eine Nikon F5 oder F 6 mit entsprechendem Zubehör und folgenden Objektiven:

AF SVR 200 - 400 mm

AF 17-35 mm

und ein Standart-Objektiv, kann auch eine feststehende Brennweite sein (damit es  nicht zu teuer wird).

Die Reise geht voraussichtlich über Ecuador runter nach Chile und zurück über Argentinien.
susilige Grüsse

Eure Susi

bond007

Hallo Susi,

so ist es natürlich auch leichter Empfehlungen oder Hinweise geben zu können.
Ich habe versucht, mir deine Antwort auf meine Frage durch den Kopf gehen zu lassen. Hoffentlich erschlage ich dich jetzt mit meiner Antwort nicht!

Falls dir etwas unklar sein soll, bin ich natürlich auch gern weiter bereit dir zu helfen oder Informationsquellen zu nennen. So, und nun versuche ich mal zur "Profi-Kamera"- Frage eine Antwort zu geben... 

..dein gesteckter Preisrahmen ist nicht schlecht, deine bisherige Auswahl wird aber deine Erwartungen nicht erfüllen. Die F5 und F6 sind zwar "Profikameras", aber analoge Kameras.

Sie dir doch mal die Nikon D200 an. Sie dürfte im Moment eine der besten erhältlichen Digitalkameras zu einem sehr guten Preis sein. Die Kamera dürftest du für unter 1.700,-- Euo ohne Objektive erhalten. Sie taugt auch hervorragend für alle Einsatzbedingungen. Der Body besteht als Metall. Dieser "Panzer" ist an den wichtigsten Stellen mit Gummidichtungen versehen, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Staub verhindern sollen. Für dein Einsatzgebiet also ideal.

Nicht günstig empfinde ich deine Objektivauswahl. Die Brennweitenbereiche sind mir zu extrem. Die D200 hat z.B. einen Umrechnungsfaktor von  1,5, welcher sich aus der Sensorgröße ergibt. Somit würdest du mit dem 17-35mm- Objektiv einen Brennweitenbereich von ca. 27mm bis 52 mm abdecken können. Das ist weder Fisch noch Fleisch. An ener analogen Spiegelreflexkame entspricht dieser Brennweitenbereich einem Superweitwinkelobjektiv und wäre ideal für Landschaftsaufnahmen. Durch die Änderung (Crop- Faktor 1,5) würdest du damit aber weder in den Superweitwinkelbereich vordringen, noch erreichst du eine übliche Portraitbrennweite von 85mm. Idealer empfinde ich ein Objektiv mit einer Brennweite von 17-55mm oder etwas gar etwas mehr.
Bei Nikon würde ich mir für diesen Zweck zu einem Preis von ca. 1300,-- Euro das AF-S 17-55/2.8 G IF-ED DX  ansehen. Es erfüllt die Aufgabenstellung eines "Immerdrauf" - Objektivs. Dein Anschlußobjektiv AF SVR 200 - 400 mm wäre mir vom Brennweitenbereich her etwas weit weg vom Standartobjektiv und sehr telelastig. Zweckmäiger empfinde ich hier das AF-S 70-200/2.8 G IF-ED VR. Die bestehende Brennweitenlücke zwischen den beiden Objektiven kann man ergehen und eine Brennweite von 300mm (x1,5) reciht für die meisten fotografischen Aufgabenstellungen.

Beide Objektive sind mit f 2,8 über den gesamten Brennweitenbereich sehr lichtstark. Auf eine zusätzliche Festbrennweite könnte man dann fast verzichten.

Auch bei Canon kannst du natürlich fündig werden. Positiv ist es, wenn man keine Rücksicht auf bereits vorhandenes Zubehör nehmen muss. So kann man unbeschadet sich für eine Marke entscheiden.

Canon bietet natürlich auch robuste und abgedichtete Gehäuse, hier wären geeignete Bodys momentan aber auch eindeutig teurer als die D200. Dafür bekommst du erstklassige auch gegen Staub und Feutigkeit abgedichtete Objektive u.U. preiswerter.

Somit bestimmt also das Gesamtpaket deinen Endpreis. 

Gedanken solltest du dir aus meiner Sicht über einige weitere Kleinigkeiten machen.

Wichtig ist auch die Wahl einer geeigneten Tasche bzw. eines Rucksacks. Dieser sollte die Möglichkeit besitzen, deine Ausrüstung bequem und sehr geschützt aufnehmen zu können. Sehr zweckmäßig sich Taschen/Rucksäcke die über eine Folie als Wetterschutz verfügen. Auf übliche "Verdächtige" mit riesigen Markenbeschriften "Nikon"/ "Canon" etc. würde ich bewusst verzichten. Schaff sie dir an, wenn deine Ausrüstung komplett ist. Fülle die Tasche mit allen benötigten Teilen deiner Ausrüstung und teste den Tragekomfort. Danach entscheide, was dir am meisten gefällt.

Unverzichtbar sind digitale Speichermedien. Momentan sind die Preise für CF- Karten sehr günstig. Hiervon würde ich mir eine "geeignete" Menge besorgen, dabei ist weniger deren Durchsatzraten entscheidend. Auf sehr große Speicherkarten würde ich verzichten, nimm lieber mehrere 1 GB- Karten. Microdrives sind für den "Fronteinsatz" aus Sicherheitsgründen nicht mein Ding.

Wichtig ist auch die Energieversorgung der Kamera. Du wirst sicher um den Kauf zusätlicher Akkus nicht umhin kommen. No Name Akkus von 3...2...1 sind sehr preisgünstig und erfüllen diesen Zweck.

Eventuell rundet ein Blitz deine Ausrüstung ab.

Wie du siehst, sind selbst mögliche Zusatzkosten nicht von schlechten Eltern und sollten natürlich eingeplant werden.

Eine Ausrüstung sollte man sich immer rechtzeitig aussuchen und zusammenstellen. Letztlich ist auch eine Test- und Einarbeitungszeit sehr wichtig. Auch bei der schönsten Ausrüstung macht immer noch der Fotograf das Foto.

Liebe Grüße,
bond007.
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susi

Hallo bond007,

Deine Antwort war wirklich umfassend und hat mir sehr weitergeholfen.... :zustimm:

Habe mich jetzt doch für eine Nikon entschieden. Das Zubehörpaket und das Preis-Leistungsverhältnis scheint mit das beste zu sein. Ob die Wahl die richtige war, wird sich später dann herausstellen.... :icon_idea:

susilige Grüsse

Eure Susi

bond007

Hallo Susi,

dann wünsche ich Dir viel Spaß mit der neuen Kamera und viele gute Bilder. Hoffe, wir sehen mal etwas davon.

LG Frank.
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HorstHP

Als Canon Fan und Besitzer einer Canon EOS 5 D mit einem Vollformatsensor habe ich keine Umrechungsproblme, sondern habe ein Objektiiv von Sigma das 28-300 mm als Reiszoom und ein Canon 28 - 135 mm IS USM also mit Bildstabilisator welches mir auf meinen Reisen als Landschaftsobjektiv immer wieder gute Dienste leistet .. ich würde mich freuen mal Ergebnisse von Deiner Nikon zu sehen  !!


Gruss Horst Petersen

HPLG@gmx.de

bond007

Hallo Horst,

nun, auf erste Fotos der Nikon bin ich natürlich auch gespannt. Ich hoffe, Susi vergißt uns nicht! Vielleicht könntest Du für uns mal etwas mehr über Deine Canon 5D schreiben. Das "Umrechnungsproblem" auf eine Crop- Kamera ist ja eigentlich das geringere Problem. Welche Vorteile bietet die 5D denn über den Vollformatsensor hinaus und wo siehst Du deren Vorteil im Vergleich zur D200 (wenn Du dazu etwas sagen kannst) ? Kauft man sich unter Umständen mit einer Vollformatkamera als EOS 5D neue Probleme ein?

VG Frank.
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