Hilfsprojekte weltweit

Begonnen von baby, Juli 16, 2006, 14:02:02

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baby

Hallo zusammen,

ich möchte heute einmal einen besonderen Thread starten.

Als Europäer geben wir alle so viel Geld in den Urlaubsländern für Unterkunft, Auto, Essen und Trinken und Souvenirs aus. Gerade in den ärmeren Ländern ist die Bevölkerung auf unsere Hilfe angewiesen. Man will aber auch andererseits nicht die Bettelarien direkt unterstützen. Wie kann man also helfen, ohne die üblichen Fehler zu machen?

Es gibt doch bestimmt gut geführte und seriöse Hilfsprojekte, die eine sinnvolle Unterstützung rechtfertigen. Wer also solche Hilfsprojekte kennt oder sich schon einmal an solchen selbst beteiligt hat, sollte diese hier im Forum einmal genauer vorstellen. Bitte einen Link zur Website und den Spendenzweck mit angeben.

Deutschland ist immer noch eins der reichsten Länder der Erde. Als erfahrener Globetrotter kennt man die Verhältnisse in den wenig begüterten Ländern genau.

Ich würde mich freuen, wenn an dieser Stelle möglichst viele sinnvolle Vorschläge und Ideen präsentiert würden...... :zustimm:
Grüsse vom

Baby

Rastlos

#1
@Baby
Gute Idee  :zustimm:
Dann mache ich auch gleich mal den Anfang.

Es handelt sich dabei um ein Kinderhilfsprojekt in Kenia, welches von einem deutschen Eheapaar auf die Beine gestellt wurde.

Saidia kwa Moyo (Hilfe mit Herz) Bibimalaika’s Kinderhilfsprojekt Kenya e.V.
Helmut und Petra Müller
Am Rischbleek 54
38154 Königslutter
Tel. 05353/96366, Fax 05353/917847
bibimalaika@web.de
http://www.kinderhilfsprojekt-kenya.de/

Aus vielen Urlauben in Afrika ist bei den beiden das Bedürfnis gewachsen, den Waisenkindern vor Ort zu helfen. Auf Ihrer Internetseite kann man genau nachlesen, wie sich Ihr Hilfsprojekt seit dem Start 2004 entwickelt hat und wieviel Liebe und Arbeit drin stecken!!

Um das Projekt weiter finanzieren zu können benötigen Sie Unterstützung z.B. durch Spenden, Mitgliedschaften oder Patenschaften. Es entstehen dabei keine Verwaltungskosten, da die beiden ehrenamtlich arbeiten. Ihr Ziel ist es, den Kindern eine sichere Zukunft durch Betreuung, Schule und Ausbildung zu ermöglichen.

Kinder sind Menschen die nach dem Weg fragen, haben sie keine Wegweisung bleiben nur noch Abwege!!
Wer rastet der rostet und es gibt einfach zu viel Schönes auf unserer Erde zu entdecken!
www.weltbummeln.de

Rastlos

@ An die Moderatoren

Vielleicht könnte einer der Moderatoren diesen Thread ja mal aus dem Chit-Chat rausnehmen und dafür einen Hauptthread aufmachen! Ich denke dieses Thema ist es allemal wert!
Wer rastet der rostet und es gibt einfach zu viel Schönes auf unserer Erde zu entdecken!
www.weltbummeln.de

Globetrotter

@ baby
ein wirklich aktuelles Thema hast Du angesprochen, das wir in ein eigenes Board verschoben haben und damit unterstützen wollen..... :zustimm:...hoffentlich kommen ausreichende Posts, Jens hat einen guten Anfang gemacht!

@ Jens
der Meinung sind wir auch, siehe oben.
Liebe Grüsse vom

Globetrotter

Doro77

#4
Na, da werde ich als Insiderin mal eine kleine Hilfestellung geben.

Zunächst mal sollte man darauf achten, ob die Organisation, die man unterstützt, ein sogenanntes Spendensiegel hat. Das kann vom DZI sein (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) oder auch vom Deutschen Spendenrat. Die Organisationen, die eines dieser Siegel tragen, erfüllen strenge Richtlinien und Bedingungen - zum Beispiel, dass es einen Wirtschaftsprüfer gibt, der den Haushalt überwacht, etc.
Das heißt nicht unbedingt, dass eine Organisation, die keines dieser Siegel hat, dubios sein muss (gerade wenn sie sehr klein ist und aus lauter Ehrenamtlichen besteht), aber man sollte da schon genauer hinschauen. Aber in jedem Fall - ob mit Siegel oder ohne - sollte man sich genau erkundigen, welche Einnahmen wie verwendet werden. Dafür sind die Jahresberichte gut geeignet oder gleich ein Telefonat mit dem jeweiligen Geschäftsführer.
Wenn man natürlich, wie im obigen Fall, die Leute persönlich kennt, kann man einfach selber entscheiden, ob man ihnen vertraut oder nicht. Aber genaueres Nachfragen ist auch in so einem Fall immer angebracht - im Regelfall werden die Leute ja auch gerne von ihrem Engagement erzählen und sich über tieferes Interesse freuen. Ich kann verstehen, dass viele Leute lieber so kleinen Initiativen vertrauen, vor allem, wenn sie die "Macher" gut kennen. Wie gesagt, eine kleine Initiative kann seriös sein und eine große Organisation schlampig - umgedreht ist es aber auch möglich.

Da kommen wir zum nächsten Punkt: Verwaltungskosten. Hilfeleistung ohne Verwaltungskosten gibt es nicht - das ist einfach eine Tatsache. Es fallen immer Gebühren und Kosten an, wenn man solche Projekte organisiert. In den größeren Organisationen sind das in erster Linie die Gehälter der Mitarbeiter (entfällt bei lauter Ehrenamtlichen - aber Achtung, auch Gehälter einheimischer Mitarbeiter vor Ort sind eine Verwaltung!!!), aber dann gibt es Kontoführungsgebühren, Porto, Reisekosten, Transportkosten, Strom, Miete, Büro etc. etc. etc. So Pi mal Daumen kann man sagen: Je größer die Organisation, desto größer der Verwaltungsapparat, desto höher die Kosten. Verwaltungskosten bis ca. 25% sind in der Branche normal und angemessen, viele liegen weit drunter. Verwaltungskosten sind also nichts, was sich die Organisationen in den Rachen schieben, sondern etwas, das nötig ist, damit der Betrieb funktioniert, damit es überhaupt MÖGLICH wird, im größeren Stil einzugreifen und zu helfen. Und wenn man sagt: Je größer die Organisation, desto höher die Verwaltungskosten, dann muss man auch sagen, je größer die Organisation, desto mehr Hilfsprojekte, desto höher die Erfahrung, desto mehr Partner vor Ort etc. So SOLLTE es jedenfalls sein - schwarze Schafe gibt es natürlich immer. Deshalb - genau hinschauen, nachfragen, sich erkundigen. Eine seriöse Organisation, ob winzig klein und Privatinitiative oder groß und mit hunderten festangestellter Mitarbeiter - wird immer bereitwillig Auskunft geben und die Zahlen offenlegen - das muss sie sogar.

Bevor man irgendwo spendet, sollte man sich auch selber im Klaren sein, was man will und wo das Herz hängt. Für die einen ist das Umweltschutz, für die anderen Kinder in Afrika, für den nächsten Kulturförderung etc. Ansonsten verzettelt man sich angesichts der vielen Organisationen, die alle supertoll sind und alle was Grandioses machen. Besser ist es, sich auf ein Thema zu konzentrieren, dann kann man sich auch selber besser reinarbeiten, und so wiederum die Organisationen und ihre Projekte hinterfragen.

Das vielleicht für den Anfang - ich finde es sehr gut, dass es jetzt so einen Thread hier gibt!

Viel Spaß noch dabei
die Müllerstochter  :hallo:
www.muellerstochter.de

Reisen heisst, zurückkehren wollen - das Geringe schätzend zurückzukehren. (Verfasser unbekannt)

bikeromi

Hallo baby,

Das ist „DAS Thema“ ohnehin!
Ich lese es erst jetzt und bin begeistert, dass hier ein sehr wichtiger Leitgedanke beleuchtet wird.

Die freundliche Müllerstochter hat sehr gut beschrieben, wie das mit der Unterstützung irgendwelcher Hilfsprojekte ausschaut und was es dabei zu beachten gibt.

Möchte man so etwas in Angriff nehmen, geht das nämlich nicht ohne das OK der zu Unterstützenden Organisation. Ich spreche aus Erfahrung, bestimme karitativ arbeitende Gruppen wünschen nämlich nicht, dass ihr Name mit vielleicht anderen bestimmten Leuten kopuliert. Wer Interesse hat so etwas in die Gänge zu bringen, kann sich ja mal als kleines Beispiel meine Seite anschauen:

www.grannies-buke-world-trip.de    “Weltradeln für einen guten Zweck“

So ein Auftritt hat Hand und Fuß. Rüdiger Nehbergs Menschenrechtsprojekt “TARGET“ arbeitet mit absolut bescheidenem Verwaltungsaufwand, direkt vor Ort.

Ich habe mich zu diesem Hilfsprojekt entschieden, weil ich als Frau nicht mehr mit ansehen kann, dass im 21. Jahrhundert die weibliche Genitalverstümmelung, (Beschneidung)  oft unter unwürdigen Bedingungen, immer noch praktiziert wird und Frauen lebenslang darunter zu leiden haben. Dem möchte ich entgegenwirken, indem ich darauf hinweise und zur TARGET-Spende aufrufe. Ein Cent pro geradelter Kilometer, das ist nicht viel, aber wenn viele mitmachen, kann viel geschehen.

Grüße von
bikeromi