Prophylaxe vor einer Fernostreise

Begonnen von doccie, Februar 18, 2006, 17:16:41

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doccie

Hallo,

welche vorbeugenden Massnahmen bzw. Impfungen sollte man eigentlich vor einer Fernostreise unternehmen?

Wer nimmt diese notwendigen Impfungen vor? Kann man zum Hausarzt gehen oder ist es eher angesagt einen Spezialisten aufzusuchen (Tropeninstitut etc.)?

Gibt es da kostenmässige Unterschiede bei den Ärzten?
Grüsse von

Doccie

katajuta

Hallo

Auf jeden Fall würde ich den Hausarzt aufsuchen und einmal ein beratendes Gespräch führen, dieser wird dann die Infos weitergeben, die auch im Internet abrufbar sind zum Beispiel unter www.tropeninstitut.at. Die Impfung selbst muß ja ein Arzt machen. Wobei Cholera eine Schluckimpung ist, kann man selbst machen. Tollwut siehe unter Tollwut. Manche Impfungen hat man ohnehin, diese mit Impfpass und Arzt kontrollieren.

Gruß Katajuta

Tobi

also, der hausarzt ist als erste instanz auf jeden fall eine gute idee. eine weitere meinung einzuholen ist aber auf jden fall ratsam da allgemeinmediziner (möchte hier keinem zu nahe treten, kenns nur von einem freund) oft sehr blauäugig an die sache ran gehen.

eine anlaufstelle ist die gelbfieberimpfstelle. gelbfieber ist die einzige impfung die nicht vom normalen arzt verabreicht wird, sondern nur an entsprechenden stellen. bei uns ist der arzt in der dialysestelle dafür zuständig. der kennt sich schon mal eine nummer besser aus.

das tropeninstitut das von katajuta genannt wurde wird wellweit auch als absolut renomiert angesehen und hat die aktuellsten ifos was es in dem bereich zu bieten gibt.

was ich noch in peto hab ist die mikrobiologie bei uns in der uniklinik. die leute da sind auch sehr fit was seltene krankheiten aus aller herren länder und deren gegenmaßnamen und impfungen angeht. eine freundin studiert da medizin und hat mich da hin mal weiterempfohlen.

tobi
World, put your helmet on and get ready for us!

https://www.tobitrips.de

doccie

hallo zusammen,

danke Euch für den Rat...

gibt es eigentlich ein zentrales Verzeichnis mit den Stellen, wo das Tropeninstitut oder entsprechende Tropenärzte, die auch diese Impfungen vornehmen dürfen, vetreten sind?
Grüsse von

Doccie

FlashMan

Hi,

schau mal hier nach: http://www.crm.de/beratungsstellen/index.asp

Ich denke, dass ist das was Du suchst.

Gruß.

Christian
https://www.trekking-experience.de/
Meine persönlichen Reiseberichte von 4 Kontinenten!

Alle haben gesagt: "Das geht nicht!"
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemach

hannes

Zitat von: doccie am Februar 18, 2006, 17:16:41
Hallo,

welche vorbeugenden Massnahmen bzw. Impfungen sollte man eigentlich vor einer Fernostreise unternehmen?

Wer nimmt diese notwendigen Impfungen vor? Kann man zum Hausarzt gehen oder ist es eher angesagt einen Spezialisten aufzusuchen (Tropeninstitut etc.)?

Gibt es da kostenmässige Unterschiede bei den Ärzten?


Generell ist Südostasien meiner Meinung nach die unkritischste Reiseregion bezüglich Tropenkrankheiten.
Ich hab dort noch nie Prophylaxe betrieben und bisher kein Problem damit gehabt.
Malariarisiko ist sehr gering. Wesentlich geringer als in Afrika, oder im Amazona, Orinoco-Gebiet von Südamerika, oder gar in der Malaria-Hölle von Neuguinea.
Gelbfieber gibt's in Asien nicht.
Alles andere wie Hepatitis A + B, Tetanus, usw. hat mit den Tropen nichts zu tun, weil Du das auch bei uns in Mitteleuropa brauchst (d.h. die Impfung dagegen).
Ich verwende seit Jahren immer nur eine Malariaprophylaxe, wenn ich nach Afrika, ins tropische Südamerika oder eben nach Neuguinea fahre.
Gelbfieberimpfung mache ich alle 10 Jahre.
Alles andere (wie etwa Cholera oder Typhus) ist Sponsoring der Pharmaindustrie.
Wohin nach Fernost solls denn gehen ?

kjoe

Die Nebenwirkungen der Malariatabletten sind auch nicht ohne, sie können auch tödlich wirken. Die hlatung von doccie ist richtig, wichtig sind auch Reisezeit (Mückenrisiko) und Gegend. So ist es wahrscheinlicher in München an Malaria zu erkranken als an der peruanischen Küste und in den Anden. In Iquitos am Amazonas kann das aber anders aussehen. Malaria ist aber heilbar, ab zum örtlichen Arzt, wenn man Fieber bekommt und Blutbild machen lassen. Hepatitis A ist mir nur in Ostdeutschland begegnet, kommt aber weltweit vor, in Entwicklungsländern aber in manchen Orten aber wahrscheinlicher. Übrigens ist Bayern auch gefährlich (Zecken), vielleicht mit graviererenden Folgen als Malaria.
Sollte ein Chinese jetzt Mittel nehmen, wenn er nach Deutschland reist!

anjuli

Hallo,
kann mich nur dieser Meinung anschliessen. Sich zu viel Stress machen ist uebertrieben. Empfehlenswert sind Hepatitis A und B, eine Tetanus-Auffrischung wenn die letzte Impfung bereits mehr als 6 Jahre zurueckliegt und wenn du als Backpacker reist, eventuell Typhus. Das ist dann noetig, wenn die hygenischen Verhaeltnisse, vor allem das Trinkwasser nicht wirklich top sind. Gerade wenn man waehrend des Monsuns unterwegs ist. Ich selbst hatte auch schon Typhus, aber da ich geimpft bin, ist die Krankheit nur in abgeschwaechter Form aufgetreten. Wo ich mir das zugezogen habe, ist mir bis heute noch nicht klar. Eventuell Fruchtsaft der mit verseuchtem Wasser angeruehrt war.
Alle diese Impfungen kann der Hausarzt durchfuehren. Und ich denke, dass die meisten auch kompetent genug sind. Alles andere exotische wie Gelbfieber oder Tolwut ist im Allgemeinen nicht noetig, ausser man hat mit Risikogruppen oder in Risikogebieten laenger zu tun.
Die Gelbfieberimpfung wird nur durch die Tropeninstitute vergeben. Die sollte man auch aufsuchen, wenn sich nach der Reise Beschwerden auftun (vor allem Fieber, Uebelkeit oder Kopfschmerzen). Denn hier sind manche Hausaerzte tatsaechlich ueberfragt.

Viele Gruesse,
anjuli
Carpe diem - Hora ruit