Unterschied zwischen Reisen und Urlaub

Begonnen von nirvana, August 01, 2006, 15:47:33

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nirvana

Hallo zusammen,

ein wirklich interessantes Board, wo man sich auch mal gedanklich mit anderen austauschen kann.... :zustimm:...Danke an den Admin!

Eine Frage, die mich schon häufig beschäftigt hat, ist der Unterschied zwischen Reisen und Urlaub machen. Wenn ich mit Freunden oder Bekannten über das Reisen spreche, kommt immer auch in einem Satz die Sprache auf den eigenen Urlaub. Für mich ist Urlaub machen mal eben für 2 Wochen an den Strand fahren und faulenzen. Reisen ist dagegen doch sicher ein wenig mehr. Man reist eigentlich, um andere Länder und andere Kulturen kennenzulernen.

Kann man den Begriff "Reisen" verwenden, wenn man nur wenige Wochen unterwegs ist oder fängt das Reisen erst nach Monaten on Tour an.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Grüsse aus dem Nirvana

Euer Nirvana

Doro77

Naja, das seh ich nicht ganz so eng. Der Durchschnittsmensch kann nun mal nur in seinem Urlaub reisen, und der ist begrenzt. Schließlich muss man ja auch das Geld verdienen, das man dann fürs Reisen ausgibt, oder man geht komplett auf Aussteigertour wie unsere Globetrotter. Das ist aber nicht jedermanns Sache, dafür muss man gemacht sein. Ich verbinde diese beiden Begriffe eigentlich auch miteinander. Sicher, ein Land oder auch nur eine Region lernt man nicht in zwei Wochen Strandurlaub kennen. Aber auch zwei Monate tuns oft nicht. Ich glaube, es kommt eher darauf an, mit welcher Einstellung man sich auf eine Reise begibt.
Wenn man jung ist und alleine oder mit dem Partner reist, macht man ja oft Aktiv-Reisen mit viel Kulturprogramm. Später, als Familie, sind die Reisen dann eher Kinderfreundlich. Aber auch da kann man viel erleben, meine ich, und die jeweilige Region, ob im In-oder Ausland, gut kennenlernen. Für mich gehört zum Reisen auch immer das Nach-Hause-Kommen. Hab ich in anderen Beiträgen schon mal so oder ähnlich geschrieben. Da kommt man dann zur Ruhe, ist zurück im Alltag, in seiner gewohnten Umgebung. Ich brauch das zum Aufarbeiten meiner Reisen, der Eindrücke etc. Ist sicher nicht bei jedem so, keine Frage.
Und dann sollte man sich drüber im Klaren sein, dass keine noch so intensive Reise zum kompletten Verständis des jeweiligen Landes führt. Aber das will man ja wohl auch nicht. Reisen ist ja auch deshalb interessant, weils mal was Neues zu sehen gibt. Geht euch das auch so, dass man oft die Sehenswürdigkeiten und kleinen Wunder in der nächsten Umgebung übersieht?

Also, Urlaub und Reisen sind für mich nicht unbedingt ein und dasselbe, aber sie haben miteinander zu tun.

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
www.muellerstochter.de

Reisen heisst, zurückkehren wollen - das Geringe schätzend zurückzukehren. (Verfasser unbekannt)

hannes

Für mich ist

- Urlaub:

absolute Erholung, Entspannung, nichts tun, sich nur mit seinen Hobbies beschäftigen.
Das geht am besten zu Hause

- Reisen:

früh aufstehen meist mit dem 1. Sonnenlicht um möglichst den Tag zu nutzen,
soviel wie möglich neues sehen, neue Landschaften, neue Klimazonen, neue Kulturen,
somit keine physische Erholung.



Dauerreisen (?)

Ich weiß nicht ob mir das Gefallen würde.
Vielleicht schon, vielleicht nicht.
Wenn ich ständig nur das interessante und Neue und Anspruchsvolle hätte, würde ich nicht dann das Bekannte und Bequeme herbeisehnen ?

Schon im Vorfeld einer Reise und mag sie noch so schön sein, weiß ich daß sie nach spätestens 4 Wochen endet und ich wieder in
die Normalität zurückkehre (zurückkehren muß).
Aber schon nach ein paar Tagen Normalität schmiede ich Pläne für die nächste "große" und "schöne" Reise.
Die Vorfreude beginnt ....

Dauerreisen  -  wie finanziert man das ?

Fortbewegung auf der Straße:
Treibstoffe, Unterkünfte und Nahrungsmittel kosten Geld.  Irgendwann ist das Budget aufgebraucht
und dann ?

Fortbewegung zur See: 
vielleicht die bessere Variante für Dauerreisen: Vorerst finanziert sich eine kleine Yacht -
Der Wind als Antriebsmittel ist kostenlos, das Meer bietet kostenlose Nahrungsmittel,
die Kajüte ist das Hotelzimmer.


lg

hannes







Rastlos

Meine Meinung über Urlaub und Reisen deckt sich ziemlich gut mit der von Hannes  :zustimm:

Für mich ist Urlaub gleich Nichstun und die Tage meist am gleichen Ort verbringen. Das kann man sowohl zu Hause als auch im Ausland (z.B. typischer Strandurlaub) machen. Da die Priorität aber beim Entspannen liegt, sieht man leider nicht sehr viel von der Umgebung.

Bei Reisen hingegen ist man ständig in Bewegung und wechselt oft den Aufenthaltsort (meist täglich), um so möglichst viel von den Menschen, der Natur und den Tieren des Landes kennenzulernen. Man muss dafür aber nicht unbedingt in ein möglichst weit entferntes Land, denn das geht auch sehr gut in Deutschland (manch einer mag es ja kum glauben, aber es gibt auch bei uns eine Menge zu entdecken  :icon_wink:).

Der Faktor Zeit spielt für mich bei der Unterscheidung zwischen Urlaub und Reisen keine Rolle, denn man kann auch in ein paar Tagen "Reisen".
Wer rastet der rostet und es gibt einfach zu viel Schönes auf unserer Erde zu entdecken!
www.weltbummeln.de

Harlekin

#4
Es gibt ein Sprichwort:

FLIEGEN
ist eine Art zu REISEN,
SEGELN ist eine Art zu LEBEN!

Ich habe in den letzten 10 Jahren  die Erfahrung gemacht, daß Fahrtensegeln bzw. Langzeitreisen tatsächlich eine andere Art ist zu   L E B E N   (und kein Urlaub!)!

siehe auch: http://harlekin.sailingsite.org







Unser Motto an ALLE:
Wenn die Zeit kommt, in der man könnte,
endet die Zeit in der man kann!

hannes

Hall Harlekin,

Jetzt würde mich mal Deine  Antwort auf eine Frage interessieren, die jedoch vermutlich gar nicht beantwortbar ist .... :icon_wink:

"Welche Region Deiner Weltumseglung hat Dir am besten gefallen ?"

Harlekin

Hallo Hannes,
diese Frage stellt uns fast jeder und sie ist wirklich schwierig zu beantworten. Auch Bobby Schenk, ebenfalls Weltumsegler,hat uns diese und noch weitere Fragen gestellt.
Guck mal auf die Antwortseite bei "Who is who im Weltumsegelnº:

http://www.yacht.de/schenk/who/who28.html

Man fragt uns auch, ob wir irgendwo dauerhaft leben wollen. Diese Frage müssen Norbert und ich jedoch auch mit NEIN beantworten, denn trotz allem FERNWEH kommt auch immer wieder das HEIMWEH !

Heimat, das sind die Menschen, die man kennt,
die man Verwandte, Nachbarn und Freunde nennt.

Heimat, das ist die Sprache, die man spricht,
die man hört, liest und versteht wie ein Gedicht.

Heimat, das sind der Hof, das Haus und die Räume,
das sind das Feld, die Wiese, der Garten, die Bäume.

Heimat, das sind die Wälder, die Berge und die Quellen,
das sind die Bäche, die Ufer und der Flüsse Wellen.

Heimat, das ist der Ort, seine Straßen und Brücken,
das sind die Blumen, die wir am Wegrand pflücken.

Heimat, das ist die Luft die wir atmen,
das ist die Sonne, das Licht der Sterne,
das ist unsere Erde, die Nähe und die Ferne.

Heimat, das ist was wir lieben, ist all das Vertraute,
was unser Vorfahr hier einst erbaute.

Heimat, das ist die Vergangenheit von der unsere Väter berichten,
in vielen alten und fernen Geschichten,

Heimat, das ist die Gegenwart mit Freude und Sorgen,
das ist unserer Kinder leuchtendes morgen.

Heimat, das ist wo wir wirken, schaffen und streben,
das ist wo wir lieben, leiden und leben.

Heimat, viele Wege führen von dir hinaus,
aber alle führen einmal zurück nach Haus.


Arnold Scherner
Unser Motto an ALLE:
Wenn die Zeit kommt, in der man könnte,
endet die Zeit in der man kann!

hannes

Wenn ich dann die FAQ's von B. Schenk richtig interpretiere dann ist seine Antwort ein klares Pro Südsee und ein Contra Karibik.

Ist auch meine Meinung als "nur" Flugreisender in diese Regionen.

Die Südsee als das Inselparadies.

Ich war in franz. Polynesien, der Osterinsel, in Mikronesien und Vanuatu in Melanesien.

Jetzt würde mich als Pazifik-Fan halt konkret interessieren wie schneidet:  Samoa, Tonga  gegen franz. Polynesien ab.
Wie die Marquesas gegen Tahiti, usw...

Weil das alles noch potentielle zukünftige (Flug)reiseziele von mir sind.


susi

Hallo,

Samoa ist noch wirklich ursprüglich, weil nicht so viele Touris dort unterwegs sind. Viele Einheimische Inselbewohner wohnen noch in ihren Palmen-Häusern wie vor hunderten von Jahren. Samoa ist absolut eine Reise wert.
susilige Grüsse

Eure Susi

Harlekin

#9
Hallo Hannes,
Du hast richtig interpretiert! In der Karibik hatte man wegen der hohen Kriminalitätsrate fast immer das Gefühl nicht sicher zu sein. In der Südsee (außer evt. Tahiti) gab es in dieser Hinsicht keine Probleme!

Die Marquesas haben wir als sehr viel ursprünglicher erlebt,als Tahiti, sie liegen ja auch weit "vom Schuß". Kaum ein normaler Tourist kommt dorthin. Hauptsächlich trifft man die Fahrtensegler dort an. Die Versorgung ist natürlich auch nicht so wie auf Tahiti. Noch einsamer sind einzelne Atolle der Tuamotus. Nach mehreren Wochen mußten wir von dort einfach weiterziehen, weil wir wirklich (fast) nichts mehr zu essen hatten, und immer nur Fisch ist wegen der Ciguaterra auch nicht das Wahre!

Vor allem SAMOA hat auch uns sehr gut gefallen, die beiden Inseln UPOLU und SAVAI sind wie riesige Parkanlagen! Die Bevölkerung ist sehr freundlich, als Deutsche ist man wegen der deutschen Geschichte (Kollonialzeit) gern gesehen! In Amerikan Samoa waren wir nicht. Andere Segler berichteten davon  nicht sehr begeistert !

In TONGA waren wir in der VAVAU Gruppe (Norden) und auf Niuatoputapu (nördlich, Richtung Samoa gelegen)

Unsere Eindrücke findest Du wiederum auf unserer Harlekin.sailingsite.org

Herzliche Grüße

Ingrid
Katamaran HARLEKIN

Unser Motto an ALLE:
Wenn die Zeit kommt, in der man könnte,
endet die Zeit in der man kann!