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REISE - ZIELE (LÄNDER-FOREN) => Europa => Thema gestartet von: tropical am Mai 24, 2006, 18:31:57

Umfrage
Frage: War es richtig, den Bären Bruno zu töten?
Antwort 1: Ich finde es richtig, dass Bruno getötet wurde. Eventuell hätte er auch Menschen angefallen! Stimmen: 0
Antwort 2: Ist mir eigentlich egal. Die Politiker wissen schon, was sie tun! Stimmen: 0
Antwort 3: Ich finde das traurig und halte es für eine falsche Entscheidung. Man hätte sich mehr bemühen müssen, Bruno einzufangen. Stimmen: 7
Antwort 4: Ich finde es sehr traurig und schade, dass Bruno getötet wurde, aber nach den missglückten Fangversuchen hatte man leider keine andere Wahl mehr Stimmen: 2
Titel: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: tropical am Mai 24, 2006, 18:31:57
Hallo,

das neueste in Sachen "der Bär ist los":

Die Einwohner der betroffenen Regionen sind entsetzt und fordern einen Abschuß des frei lebenden Bären in Oberbayern. Dem Ansinnen ist auch inzwischen zugestimmt worden. Der Bär darf erlegt werden. Schließlisch hat er schon Dutzende Hühner bei den Bauern gerissen.....

Viele Kurzurlauber suchen indes bewusst die Nähe zu dem Wildtier. Manche Hotels in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung bieten eine "Bären-Pauschale" an. Eine seltsame Werbekampagne, um die leeren Betten zu füllen, finde ich.

Was meint Ihr dazu?
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Sheridane am Mai 29, 2006, 11:32:12
Hallo zusammen!

Als mehr oder weniger "weitschichtig Betroffene" (wohne ja in entsprechender Region) kann ich nur den Kopf schütteln über diese Sache mit dem Bären.

Zuerst einmal: Wo er sich genau befindet - das wissen die Leute doch gar nicht. Dann gibt es in Österreich mehrere Bären, die friedlich in ihren Wäldern leben - auch das ist kein Problem.

Klar - wenn der Bär Tiere reißt - das muss nicht sein. Aber irgendwie ist es halt vielleicht auch seine Natur? Warum muss ich ihn gleich "abschießen"? Dann verfrachte ich ihn doch in einen Zoo. Sollte er es dort aus welchen Gründen auch immer, nicht aushalten oder "eingehen", dann hat man es zumindest versucht. Aber warum muss man seinem Leben gleich ein Ende setzen??

Aber Hauptsache, die Leute haben wieder einen "Aufhänger". Und es melden sich angeblich ja immer wieder "Betroffene", die dem Bären in die Augen geblickt haben sollen ... *todlach*

Viele Grüße
Manuela

Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Tobi am Mai 29, 2006, 14:45:09
das mit dem zoo ist leider nicht so einfach, heutzutage kommen (gott sei dank) keine wildgefangenen tiere mehr in zoos, nur noch welche die auch schon in zoos geboren wurden. zumindest was die komplett westlich orientierte welt angeht, ohne jemanden angreifen oder verurteilen zu wollen, aber so viel ich weiß gibts in asien und afrika noch wildparks und gehegeanlagen in denen wilde tiere gefangen gehalten werden. in unserern breitengraden kommt sowas nicht mehr in die tüte, und wenn dann muß meister petz eben wieder nach österreich gekarrt werden. gegen abknallen bin ich auch strikt. und die völlig bekloppten, die da jetzt dem bär nachrennen haben sowieso nicht mehr alle latten am zaun....

wenns ab jetzt wieder bären in bayern geben soll weil sich schon mal einer hier her verläuft muss sich eben der mensch wieder an die natur anpassen. dummerweise hat der humanoide aber schon vor ewigkeiten den spies umgedreht und passt die natur an sich an. und bekommt immer öfters volle breitseite was von der natur zurück. und fragt sich "warum?"........

tobi
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Theo am Juni 05, 2006, 11:29:42
Hallo,

der Bär hat wieder zugeschlagen.......(heißt heute die neue Schlagzeile in den Medien).

Dabei hat er sich nur sein wohlverdientes Fressen geholt, es waren nur ein paar Schafe. Schließlich muß er sich nach seinem langen Winterschlaf wieder ein paar Pfunde anfressen. Sobald der erste Appetit vorbei ist, wird er sich wieder von der Speisekarte der Natur ernähren.

So reguliert sich eigentlich alles auf natürliche Weise. Warum muß der Mernsch immer und überall eingreifen?
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 06, 2006, 10:59:13
ZitatDabei hat er sich nur sein wohlverdientes Fressen geholt, es waren nur ein paar Schafe. Schließlich muß er sich nach seinem langen Winterschlaf wieder ein paar Pfunde anfressen. Sobald der erste Appetit vorbei ist, wird er sich wieder von der Speisekarte der Natur ernähren.

Ganz so scheint es ja nicht zu sein und das ist es auch, was den Leuten zu Grübeln gibt und JJ1 zum "Problembär" macht (was hat sich der Stoiber da bloss bei gedacht  :icon_biggrin:).
Der Bär reisst zwar etliche Ziegen oder Schafe, aber wirklich fressen tut er sie ja nicht. Kein Bär braucht in so kurzer Zeit so viel Futter. Den Bildern im Fernsehen habe ich entnommen, dass den Ziegen scheinbar nur die Kehlen durchgebissen waren. Nirgendwo schienen aber gefressene Kadaver herumzuliegen. Das ist dann doch schon ziemlich merkwürdig.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Tobi am Juni 06, 2006, 14:34:00
hab ich auch schon gehört, dass der kerl nen knacks haben soll, sonst würd der nicht so quer durch die prärie wildern was das zeug hällt. und so neben bei fällt mir auf dass das auch der einzige grund ist warum der so verteufelt wird. wenn ein normaler bär gewesen wäre hätts wahrscheinlich keinen gestört, er hätt sich vielleicht mal ein schaf geholt, dann wärs gut gewesen. aber der kollege tötet nur, jagd aber nicht, "jagd" hat mit deckung der nahrungsressourcen des jägers zu tun. was macht man also mit einem durchgeknallten bären? wohin mit problembär jj1 (@weltenbummler: hat der ede den wirklich so getauft? so unkreativ kann doch nicht mal der sein...)? wieder nach österreich karren und so die probleme beim nachbarn im garten beseitigen?

tobi
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 06, 2006, 17:10:45
@Tobi
Zitathat der ede den wirklich so getauft? so unkreativ kann doch nicht mal der sein...?

Jetzt sag nicht, Du hast die grandiose Rede von Ede verpasst? Du hättest Dich schlapp gelacht.  :icon_mrgreen:
Der gute Ede stammelte minutenlang ziemlich dumm und planlos daher (nur gut, dass er selber keinen Sprachtest zur Einbürgerung machen muss) und schrieb dabei gleichzeitig ein neues Kapitel Biologie, als er den Bären als solchen in 3 Kategorien einteilte (und dabei war er sogar ziemlich kreativ  :icon_biggrin:).

1. Der "Normalbär": Wie der Name schon sagt ein Bär wie du und ich, der sich so verhält, wie es ein Bär eben zu tun hat (ist das eigentlich schon gesetzlich festgelegt?  :icon_wink:).

2. Der "Schafbär": Meister Petz, der gelegentlich mal ein Schaf oder eine Ziege zwecks Nahrungsaufnahme reisst.

3. Der "Problembär": So einer wie JJ1, der sich nicht der Norm entsprechend verhält und uns halt Probleme macht.

Du müsstest Dir die Rede aber wirklich mal im O-Ton anhören, um die ganze Vielfalt der sprachlichen Feinheiten zu erleben  :zustimm:
Ich bin sicher, die gibt es irgendwo im Netz.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: susi am Juni 06, 2006, 17:54:21
Hallo zusammen,

@Jens
ist mit "Ede" .....Stoiber gemeint? Sorry bin in den bayowarischen Gefilden nicht so sicher im Terrain.

Wie kann man einen Bären mit einer Nummer versehen? Ist doch rgendwie völlig abartig. Hört sich wie ein echter Kalauer aus dem Beamten- und Behörden-Milieu an.... :flop:

Also bei den Behörden ist man ja wirklich auch nur eine Nummer, das trifft also nicht nur auf die Bären zu. Aberr das ist sicher ein anderes Thema.

Warum wird der Bär nicht einfach eingefangen und in eine menschenleere Gegend verfrachtet. Die Kanadier z.B. haben damit auch kein Problem, und wenn er wirklich gefährlich für Menschen wird, dann muß er halt in Quarantäne......vorbei ist es dann mit dem herumreisen....... :smilie-12:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Tobi am Juni 06, 2006, 18:13:15
das problem an den menschenleeren gegenden in deutschland und österreich ist wahrscheinlich die nicht-existenz, sprich sowas gibts in europa nur noch selten bis garnicht. die bevölkerungsdichte  liegt in deutschland so bei ca. 200 einwohner pro km2, in kanada bei maximal 20 pro km2. was einfach an der tierischen fläche von kanada im vergleich zu deutschland liegt. und es ne runde unwirtlicher ist, klimatechnisch etc. deshalb haben die keine probleme mal einen bär oder ähnliches einfach wohin zu verfrachten wo eben keiner wohnt.

@weltenbummler: war die letzten tage kurzzeitig im stress, prüfungen etc. hab fast nichts mitbekommen was tagesaktuelle politik betrifft. und der bär war jetzt dann auch nicht das thema über das ich mich so zwischen kaffee und formelsammlung noch zusätzlich informieren muss. aber ich werd mal guggen, die rede gibts bestimmt irgendwo online, btw die rede "münchner transrapid vom bahnhof zum flughafen" wird dir ein begriff sein, auch vom ede (@susi: richtig, ede ist unser allseits beliebter ministerpräsident edmund stoiber) und zum schiessen! die hätt ich auch da, wenn interesse besteht häng ich sie im chitchat kurz rein.

tobi
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: susi am Juni 06, 2006, 18:34:21
Hi Tobi,

das ist ne gute Idee, will auch mal so richtig ablachen. Ede scheint ja für jeden Gaudi gut zu sein...... :dance:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Kurt am Juni 20, 2006, 20:54:34
Vor lauter Fußball-WM hört man garnichts mehr von "Bruno" dem Bären.

Was ist los mit der Presse, wir haben doch noch das Sommerloch.

Weiß jemand, wo er sich befindet und ob er noch lebt?
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Theo am Juni 21, 2006, 13:41:10
Angeblich ist Bruno jetzt in Maurach in Tirol. Der Vertrag mit den Elchjägern läuft am Wochenende ab, sie konnten ihn nicht fangen und reisen wieder ab.

Jetzt soll die Bundeswehr eingesetzt werden...... :flop:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 21, 2006, 20:38:26
Bruno ist ja schon fast so geheimnisvoll wie Bigfoot oder der Yeti  :icon_biggrin:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 26, 2006, 10:41:15
Schade, Bruno hat es leider nicht geschafft.
Wie es scheint ist der Problembär heute morgen in Bayern von Jägern erschossen worde  :icon_cry:

Damit der arme Kerl aber gar nicht zur Ruhe kommt, soll er nun auch noch ausgestopft in einem Museum in Bayern ausgestellt werden (neben dem Exemplar des letzten Bären, der vor 170 Jahren in Deutschland geschossen wurde).  :flop:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Sheridane am Juni 26, 2006, 18:37:46
Hallo zusammen!

Da kann man eigentlich nur dazu sagen: Kranke Jäger!

Ich wäre den Leuten am liebsten an die Gurgel gegangen, als ich das heute gelesen habe! Warum muss man den Bären umbringen? Der hat keiner Menschenseele etwas zuleide getan. Schafen schon - oder andere Tieren - aber Menschen? Davor hatte Bruno doch sowieso Angst.

Schon komisch irgendwie, dass die norwegischen Jäger es zwar eine Woche nicht geschafft haben, den Bären aufzuspüren und zu schnappen. Aber kaum ist der Bär wieder zum Abschuss freigegeben, wird die Flinte gezogen und schwups - erwischt! Merkwürdig merkwürdig ...

Sie wollen ja jetzt die Mutter von Bruno ebenfalls finden und umbringen, damit sie nicht noch einmal so einen "kranken" Bären auf die Welt bringt. Fragt sich nur, WER bei dieser Geschichte krank ist. Die Medien oder der Bär ...

Viele Grüße
Manuela
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: donald am Juni 26, 2006, 21:58:48
@ Manuela
stimmt, auf mich schießen sie auch immer aus den Unterständen.... :flop:...hab mich aber bisher oft als Adler getarnt, den dürfen sie nicht.... :zustimm:...so konnte ich überleben.

Die ganze Aktion zeigt wieder einmal mehr, wie eng es doch in "Old Germany" ist. Jeder tritt jedem auf die Füße, wenn er sich nur umdreht. Wie soll sich da ein Bär wie Bruno verstecken können, wenn es nicht einmal den Menschen gellingt?

Wohin führt diese Intoleranz frage ich mich und ich frage Euch.....



Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: renesteinpleis am Juni 27, 2006, 10:07:01
Bruno, ein Bär aus einem Arterhaltungsprojekt wurde erschossen. Nicht nur tragisch für Bruno sondern auch schlecht für das Ansehen Deutschlands als Natur und Artenschutz Befürworter. Proteste gegen Walfangnationen werden wohl noch weniger auf Gehör treffen. Auch wird es für einen Afrikaner noch schwerer werden zu verstehen, warum ein Europäer ihm sagen will, daß er sein Wild nicht jagen darf.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Doro77 am Juni 27, 2006, 11:15:23
Ich seh das ein bisschen differenzierter. Zunächst mal finde ich die Morddrohungen gegen die Verantwortlichen unter aller Kanone - hier zeigt sich wohl, wer wirklich verrückt ist.  :icon_exclaim: Laut Pressemeldungen gehen hunderte von emails mit Beschimpfungen und Drohungen ein - haben wir es hier mit zivilisierten Menschen zu tun oder mit Irren?!?! Klar, das Argument: "Ich bring dich um, wenn du dem Bären was tust" ist absolut logisch.  :icon_scratch:

Zum anderen - ich kenne mich mit Bären nicht aus. Aber wenn man die Chronologie liest und erfährt, wie viele Schafe und andere Tiere er an wenigen Tagen gerissen hat, dann sieht das meiner Meinung nach nicht nach "gesundem" Appetit aus. Was will ein Bär mit dutzenden von toten Schafen in vier Tagen? Im übrigen gibt es nicht nur Tierschützer, die gegen den Abschuss wettern. Der Österreichische WWF bezeichnete das Verhalten des Bären ebenfalls als "artfremd". Ach, und noch etwas - wer schützt die Schafe? (Sorry, ist ein etwas verdrehtes Argument, aber ein bisschen Ironie muss auch sein.)

Zum dritten zeigt sich, wie wenig der Duchschnittsdeutsche über Bären weiß - mich eingenommen, das sagte ich ja schon. Da gibt es Touristen, die den Bären sehen und ihm folgen. HALLO!?!?!?!?!?!?!?!?!?! So ein Bär ist kein Teddy, sondern ein sehr gefährliches Raubtier. Aber der Deutsche sitzt in seinem Wohnzimmer, sieht ein verschwommenes Bild vom niedlichen Bruno und denkt sich: Meine Güte, wie kann man dem Tier nur was antun. (Davon ausgenommen sind sicher höchstens die Leute, in deren Vorgärten der Bär herumgestanden hat.) Ich glaube auch nicht, dass es normal ist, wenn ein Bär einfach so durch Ortschaften spaziert. Machen Bären das in Kanada? Ich weiß es nicht, deshalb frage ich. Und wir SIND nun mal dicht besiedelt - ja Entschuldigung, dass man das nicht innerhalb von ein paar Tagen ändern kann.

Ich verstehe durchaus die Trauer - mir tut der Kerl auch leid. Ich bedauere auch den Umstand, dass unsere Gegend nicht mehr "natürlich" ist, sodern zugebaut und natur- (und damit auch menschen-)feindlich. Ich glaube allerdings auch, dass sich die Behörden diesen Schritt nicht leicht gemacht haben. Ob er hundertprozentig ausgegoren war und es vielleicht nicht auch andere Lösungen gegeben hätte, sei dahingestellt.

Und ganz zum Schluss noch folgende Frage: Was wäre gewesen, wenn Teddybär Bruno tatsächlich früher oder später einen Menschen angefallen hätte? Vielleicht einen, der ihn zufällig sah und dachte: Da schau her, der Bruno. Na, mein Kleiner, wie gehts denn immer... Auf DIESEN Krach, der sich dann entfacht hätte, muss ich nun umsonst warten. Wie bedauerlich.  :icon_evil: Nur soviel: Ich würde als Verantwortlicher lieber den Tod Brunos in Kauf nehmen als den Tod eines Menschen.

Liebe Grüße
die Müllerstochter  :hallo:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Tobi am Juni 27, 2006, 12:05:12
muss doro hier voll zustimmen, das mit der dichten bevölkerung hatte ich auch schon angemerkt, und dass er angst vor menschen hatte kann man nicht behaupten, er ist unglaublich nahe an menschen herangegangen, nur eben um sich bei ihm im vorgarten im taubenstall was zu futtern zu holen, oder besser gesagt um da spasseshalber zu wildern. mit seiner nase hat er 100% den duft von menschen schon paar hundert meter vor den siedlungen aufgenommen, und ist trotzdem rein. also hatte er definitiv keine angst vor menschen. und wenn ihm irgendwo einer blöd gekommen wäre und ihn hätte anlocken wollen oder er zufällig irgendwo einen spaziergänger gesehen hätte und er grad lust auf eine kleine ranghelei gehabt hätte, ja dann, dann wären die medien auf einmal vor dem dillema gestanden dass sie einerseits ihre seriöse seite waren müssen, also bei einer linie bleiben sollten (also pro-bär, contra abschuss) andererseits hätten sie den tod eines menschen durch den doch all zu braven bruno erklären müssen. was hätten sie getan? 180º wende oder irgendwie den tod eines menschen rechtfertigen?

versteht mich hier jetzt nicht falsch, mir hätte es auch am besten gefallen wenn sie ihn fangen hätten können oder er sich einfach gtrollt hätte und die sache in 2 wochen aus der bild zeitung raus gewesen wäre und somit die ganze sache vergessen worden wäre.

aber so blauäugig zu sein und zu behaupten der brave bruno hätte niemandem was getan und es wär doch nur eine kleinigkeit gewesen was er da anrichtet, das würd ich mir überlegen. schon alleine die tatsache dass sein beispiel schule machen könnte und er irgendwann kinder bekommt und die dann so erzieht (jedes lebewesen gibt seine meinung von richtig und falsch an den nachwuchs weiter, tatsache), da hätten wir irgendwann dann mehrere bruno-juniors im wald, sozusagen jj2 bis jj5 oder so. und da wär dann schon was geboten. wild-raubtiere wie bär und wolf wurden in D ja nicht nur ausgerottet, sondern größtenteils verdrängt, man hat ihnen die nahrung und den lebensraum genommen, wo kann heute in D schon nach ein wolfsrudel ein revier verteidigen? solche gebiete gibts einfach nicht mehr. punkt. desahlb kanns solche tiere im engen D auch nicht mehr in freier wildbahn geben. in ländern wie finnland, russland, kananda oder rumänien, wo es ecken gibt in denen auf mehreren quadratkilometer keine sau wohnt, geht sowas, deshalb gibts da auch noch tiere in dieser form.

also, schade dass die sache so enden musste, aber man kann nicht ewig warten.....sie haben ja echt guten willen bewiesen und ewig lange alles in bewegung gesetzt um den kerl auf humane art und weise zum gehen zu bewegen. und es war ja kein normaler bär, der wäre evtl damit zu haben gewesen. es war ein spezieller fall, ein sog. PROBLEMBÄR!

tobi

ps: habe die stoiber-reden von bär und transrapid in den chit-chat gehängt  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: hannes am Juni 27, 2006, 13:00:49
Wie wär's mit betäuben und in ein Naturschutzgebiet / Nationalpark - verfrachten .....
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Tobi am Juni 27, 2006, 13:12:50
hatten wir oben auch schon, es werden keine wilden tiere mehr gefangen und in tierparks verfrachtet und dort durchgefüttert. und in den deutschen-österreichischen nationalparks ist auch kein platz, die deutschen sind ja großteils zugänglich, und wie gesagt, dann würde er dort weiter wild reisen, viel mehr als er fressen kann. da sag ich dann auch das was doro schon erwähnt hat: wer denkt an diese tiere? die schafe/rehe/hasen etc die er einfach so reist?

und ausserdem stammt er aus so einer ecke, da hats ihm nicht gefallen da ist er auf wandertag nach bayern gekommen. eben weil er sich nicht normal verhält......


tobi
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Kurt am Juni 27, 2006, 18:56:29
Hallo zusammen,

wie die ausländische Presse das Thema sieht, kann man hier nachlesen:

http://focus.msn.de/panorama/welt/auslandspresse-zu-bruno_nid_31050.html

Klingt nicht so positiv.

Die Entscheidung, Bruno zu töten, hat anscheinend auch ein politisches Nachspiel.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Globetrotter am Juni 27, 2006, 19:12:06
Hallo liebe Forenmitglieder,.... :icon_biggrin:

wir haben zum Thema "Bärentötung", das ja allerorten heiß diskutiert wird, eine Umfrage eröffnet und sind gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird.... :icon_idea:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 27, 2006, 19:28:15
@Dorit
ZitatZunächst mal finde ich die Morddrohungen gegen die Verantwortlichen unter aller Kanone - hier zeigt sich wohl, wer wirklich verrückt ist.
Da kann ich Dorit in Ihrer Meinung nur voll unterstützen!!
So schade es auch ist, dass der erste Bär, der sich nach ca. 170 Jahren wieder nach Deutschland verirrt hat, erschossen wurde, so ist dies aber absolut kein Grund für solch fanatisches Verhalten  :icon_evil: Was würden wohl all die Spinner sagen, wenn sich jetzt wirklich ein Bekloppter von der Masse berufen fühlt und irgendeinen Jäger umbringt. Würden sie dann immer noch so einen Mist schreiben? Wohl kaum!

@Hannes
ZitatWie wär's mit betäuben und in ein Naturschutzgebiet / Nationalpark - verfrachten ....
Das wurde ja schließlich auch versucht, doch es hat leider nicht geklappt - noch nicht einmal mit den 'Spezialisten' aus Norwegen.

Ich persönlich finde es sehr schade, dass Bruno so ein unwürdiges Ende gefunden hat. Vielleicht hätte man auch noch mehr unternehmen können, um ihn aus dem Gebiet zu vertreiben, aber Fakt ist nun einmal wirklich, dass er sich für einen Bären absolut untypisch verhalten hat.
In anderen Ländern, wo die Menschen viel enger MIT der Natur leben, ist die enge Nachbarschaft zu Bären kein Problem, aber mit Deutschland hat sich Bruno da leider das falsche Land ausgesucht, denn hier zählt der Mensch und sein Eigentum nun einmal viel mehr  :icon_cry:

@
Mit Eurer gestarteten Umfrage habe ich ehrlich gesagt so meine Probleme, denn mir sind die Abstimmungspunkte 1 +3 zu hart und endgültig formuliert  :icon_scratch:
Mir fehlt da ein einfach der 4. Punkt: "Ich finde es sehr traurig und schade, dass Bruno getötet wurde, aber nach den missglückten Fangversuchen hatte man leider keine andere Wahl mehr."
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Globetrotter am Juni 27, 2006, 19:43:32
Hallo Jens,

sicherlich kann man nicht jeder Meinung mit einer Umfrage gerecht werden. Dafür sind die Ansichten zu verschieden.

Du kennst ja das Problem: wenn 5 Leute zu einer Diskussion zusammenkommen, gibt es in der Regel 10 verschiedene Meinungen. Wir haben aber Deinen nicht uninteressanten Standpunkt in die Umfrage mit aufgenommen.

Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: Rastlos am Juni 27, 2006, 19:47:50
@
Ist nett von Euch, so kann ich mit ruhigem Gewissen mit abstimmen  :icon_wink:
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: hannes am Juni 27, 2006, 21:31:39
Aber das gleiche Problem hat man doch auch jedes Jahr in Churchil an der Hudson Bay in Kanada.
Nur sind es dort halt streunende Polarbären, die durch die Stadt trollen.
Wurden sie früher noch gnadenlos abgeknallt - so verfrachtet heute die Bear-Patrol den Bären wieder weit hinaus in die Tundra.
Und heute ist Churchil - eine unglaubliche Touristenattraktionm weil man im Okt/Nov wohl nirgends so nah Polarbären beobachten kann.
Um die Bären von Churchil ist eine richtige Tourismus-Industrie  entstanden und die hat Churchil zu einiges an Einkommen beschert.

Wenn man es gewollt hätte, dann hätte man wohl auch den Bären statt abschießen nur betäuben können und anschließend nach#
Lappland verfrachten können. Da hätte es noch genug menschenleeres Gebiet gegeben ...
Aber vermutlich  ging es im Endeffekt wieder mal nur um's liebe Geld.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: wr-ontour am Juni 27, 2006, 21:55:28
@ hannes

das ist genau meine Meinung. Überall auf der Welt werden die Tiere (auch so kleine wie Bären) gehegt und gepflegt. Der Mensch hat alle Mittel, das Zusammenleben von Tier und Mensch zu "gestalten". Es kostet halt etwas an Mühe und sicher auch an Geld.

Im Fall "Bruno" waren wohl keine Mittel mehr zur Verfügung. Eigentlich eine echte Blamage für die Deutschen Politiker oder die Deutsche Bürokratie (wer auch immer dafür verantwortlich zeichnet).

Da werden Milliarden in irgendwelche subtilen Projekte investiert, die ausgesprochen fragwürdig sind. Für den Artenschutz scheint in Deutschland kein Geld vorhanden zu sein. Darum sollen sich lieber die anderen Länder kümmern...... :flop:

Eine Praxis, die die Deutschen Politiker sicher noch in arge Erklärungsnot bringen wird.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: tropical am Juni 27, 2006, 23:49:19
Jetzt streiten sie sich schon um das Fell des Bären. Der Bürgermeister von Schliersee will den Münchnern den toten Bruno abspenstig machen.

Eine neue Posse, die ihresgleichen sucht.

Hier der Link, der nachdenklich macht:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,423953,00.html
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: bier am Juli 02, 2006, 18:39:35
Hallo an alle,

Brunos Schicksal hat nun noch ein wirtschaftliches Nachspiel. Viele Urlauber haben ihren Urlaub inzwischen in Bayern storniert.
Titel: Re: Bären-Tourismus in Oberbayern und in Tirol - oder der Bär ist los
Beitrag von: nikolaus am Dezember 05, 2006, 17:00:23
Lese gerade die Beiträge von Bruno, dem Bären hier. Tja, und wie wir alle wissen, ist er mausetot. Erschossen.

Das war wirklich eine irre Jagd im Sommer. Ich fand es ganz schön blöd, dass er abgeknallt wurde. Und es will nicht in meinen Kopf, dass nicht eine andere Lösung möglich war. Er hätte doch auch betäubt werden können! Oder?

Ich gebe zu, Urlaub hätte ich zu der Zeit in Tirol auch nicht machen wollen, denn gefährlich war er ja. Aber gleich so radikal zu handeln, das fand ich dann doch traurig.




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