Hallo zusammen,
die Naturkatastrophe durch das verheerende Erdbeben der Stärke 8,9 und den anschließenden Tsunami hat eine Größe noch nie dagewesenen Ausmaßes erreicht.
Nachdem jedoch jetzt zusätzlich noch der SuperGau durch die bevorstehende Kernschmelze der beiden Atomkraftwerke im Norden Japans befürchtet werden muß, kann man nur jedem raten, von einer Reise nach Japan abzusehen.
Ich würde mich auch bei einem jetzigen Aufenthalt in japan dazu entschließen, das Land zu verlassen (sowohl als Ausländer als auch als Einwohner).
ausgesprochen bedenklich finde ich die Informationspolitik der japanischen Regierung.
Im Stundentakt werden neue unzureichende und völlig widersprüchliche Meldungen bekanntgegeben:
Erst kommen so gut wie keine Infos...
dann wird ein klein wenig zugegeben, dass eine Explosion stattgefunden hat...
dann wird verkündet, dass keine Bedenken bestehen und das AKW sicher ist...
es werden Zutrittssperren von 5 km um das AKW verhängt, dann ausgeweitet auf 10 Kilometer...
dann wird doch plötzlich zugegeben, dass ein atomarer Austritt erfolgt ist...
dann wird eine bereits stattfindende Kernschmelze verkündet..
dann wird die Meldung über die Kernschmelze wiederrufen..
und so weiter und so fort...
Die japanische Bevölkerung nimmt alles mit einer stoischen Ruhe hin... :angry1:
wie lange noch ?
ZitatDie japanische Bevölkerung nimmt alles mit einer stoischen Ruhe hin
die Japaner sind ein ziemlich diszipliniertes Volk.
Wie es in den Herzen und der Psyche der Japaner aussieht würde ich völlig anders interpretieren.
Kann mir schon vorstellen, dass da eine sehr große Unsicherheit herrscht.
was ist eigentlich der Unterschied zwischen Gau und Supergau?
Gau: Ausfall der Kühlung eines Reaktors oder technische Defekte. Temperaturen steigen über 2800 Grad an aber das System des Reaktors bleibt weitgehend intakt und es treten keine radioaktiven Substanzen in die Umwelt. Das ist dann ein sogenannter GAU â€" ein größter anzunehmender Unfall. Die Störung des Reaktors ist schwer aber kontrollierbar. Etwa austretendes radioaktives Material bewegt sich innerhalb der zulässigen Grenzwerte.
Super-Gau: Völliges Versagen der Kontrollsysteme, alles gerät außer Kontrolle, erhebliche Radioaktivität gelangt in die Umwelt. Die enorme Hitze lässt die Brennstäbe schmelzen (Kernschmelze). Radioaktives Material wie Uran und Plutonium dringt durch den Betonboden und ins Erdreich. Die Folge sind Wasserdampfexplosionen und Dampfexplosionen. Erhebliches radioaktives Material wird freigesetzt und gelangt in die Umwelt. Sich bildende radioaktive Wolken verseuchen ganze Landstriche.
In der Presse wird gerade bekanntgeben, dass das Kühlsystem von einem drittem AKW ausgefallen ist.
Ein weiteres Atomkraftwerk in Tokai südlich von Fukushima ist durch Ausfall des Kühlsystem gefährdet.
Auch am Atomkraftwerk Onagawa wurden überhöhte Werte von Radioaktivität gemessen.
Mein Gott, die Lage spitzt sich wirklich dramatisch zu... :angry8:
Man muß sich nur mal vorstellen, welche Dimensionen die Auswirkungen durch das Erdben inzwischen annimmt.
Bei den atomaren Anlagen handelt es sich nicht, wie man vieleicht vermutet, jeweils nur um ein Kernkraftwerk sondern die Anlagen sind mit mehreren atomaren Kernblöcken ausgestattet.
Fukushima 1 ist mit sechs Blöcken bzw. Reaktoren ausgesttet (in zwei Blöcken beginnt voraussichtlich gerade die Kernschmelze).
Fukushima 2 ist mit vier Reaktoren asugestattet (in drei Blöcken sind bislher die Kühlsysteme ausgefallen, die Gefahr der Kernschmelzen ist ausgesprochen hoch).
Das ganze Szenario ist nicht nur sehr bedrohlich sondern man muß wohl anstatt des Wortes SUPERGAU eine andere Definition finden.
Keine Ahnung, was da eventuell auch auf Europa zukommt.
Zitatdie Japaner sind ein ziemlich diszipliniertes Volk.
Wie es in den Herzen und der Psyche der Japaner aussieht würde ich völlig anders interpretieren.
Kann mir schon vorstellen, dass da eine sehr große Unsicherheit herrscht.
Das liegt im Wesentlichen an der (gelinde gesagt) gezielt schwachen Informationspolitik der Regierung.
Auch der staatliche FernsehSender NHK gibt Informationen nur spärlich an die Bevölkerung weiter.
Jetzt sorgt auch noch eine Stromsperre in weiten Teilen des Landes für Unsicherheit und Un-informiertheit.
Lediglich über das Internet sind verlässliche Informationen über die aktuelle Situation zu bekommen.
Wann sich die Gelassenheit der Japaner ändert, kann nicht vorausgesehen werden aber wenn der Hype erst einmal losgetreten ist, dann ist sicher nichts mehr zu halten...
wie man hört, sind 600.000 Menschen aus den nördlichen Regionen Japans auf de Flucht...
die Japaner versuchen den Supergau in den Kernkraftwerken mit der Kühlung der Brennstäbe durch Meerwasser abzuwenden... :ideadev:
das hört sich für mich an, als wenn man Außerirdische mit Pfeil und Bogen verjagen will.
Konzeptionslosigkeit und Ohnmacht sieht sicher so aus.
Ob die Atomkraft für die Japaner in Zukunft noch so uneingeschränkt akzeptiert wird, wird die Zukunft zeigen.
Drei Tage ist das Erdbeben in Japan her.
Immer noch gibt es neue Horrornachrichten aus dem Land.
Es ist eine der größten Katastrophen seit Menschengedenken.
Die Stärke des Erdbebens vom Freitag wurde vom Meteorologischen Amt Japans von 8,9 auf 9,0 nach oben korrigiert.
Am Sonntag gab es Nachbeben bis zur Stärke 6,2.
Seit Beginn des Ersten Erdbenens am Freitag wurden mehr als 150 teils schwere Erdstöße registriert.
was ich ich mich frage, ist..
wie gehen die Einwohner Japans mit dieser Katastrophe um,
Sind sie wirklich so teilnahmlos anonym, wie man es in der Presse liest ?
Oder bildet sich eine Gegenbewegung kontra Atomkraft ?
Oder können sie es sch garnicht leisten ohne Atomstrom zu leben?
Die Brennstäbe im Reaktor 2 in Fukushima sind inzwischen ohne Kühlwasser.
Der befürchtete SuperGau mit einer Kernschmelze ist damit sehr wahrscheinlich.
Die Japaern sprechen inzwischen von drei drohenden Kernschmelzen.
Der explodierte Reaktor 3 im Atomkraftwerk Fukushima 1 enthält hochgiftiges Plutonium.
Atomphysiker sprechen sogar schon von einem zweiten Tschernobyl.
Das schlimme ist, dass die Behörden in Japan immer noch die Situation vertuschen und offensichtlich kein wirkliches Konzept haben.
Große Teile der Bevölkerung sind über die tatsächlichen Ausmaße der Katastrophe und des bevorstehenden Super-Gaus nicht richtig informiert.
Die meisten Reiseveranstalter haben inzwischen Reisen nach Japan abgesagt.
Die japanische Regierung bittet die Europäische Union, bis auf weiteres weder Experten noch Ausrüstung und auch keine Hilfsteams mehr nach Japan zu schicken.
Die meisten Botschaften der EU-Staaten haben ihren Bürgern empfohlen, Japan zu verlassen.
Die deutsche Botschaft empfiehlt allen Bundesbürgern, die sich im Krisengebiet und im Großraum Tokio/Yokohama aufhalten, zu prüfen:
"ob ihre Anwesenheit in Japan momentan erforderlich ist, und falls dies nicht der Fall sein sollte, ihre Ausreise aus dem Land in Erwägung zu ziehen".
Man kann ja nur froh sein, dass es sich bei der Atomkraft um eine außerordentlich saubere Energiegewinnung handelt. Nicht auszudenken, mit welchem Dreck die Japaner sonst zu kämpfen hätten. Auch können sie froh sein, dass Atomstrom sehr billig ist. Denn gehen wir mal davon aus, dass das ganz normale Verursacherprinzig gilt, darf man wohl auch davon ausgehen, dass die Risiken in den Versicherungspolicen zu den Reaktoren so gestaltet sind, dass die bereits eingetretenen und noch bevorstehenden Schäden alle entsprechend abgedeckt sind.
Alles andere würde ja heißen, dass die Geschichte vom billigen, sauberen Atomstrom nur ein Märchen ist...
Andererseits ist es schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die Franzosen (Europas Atomland Nr. 1) mit die ersten waren, die ihre Landsleute aufgefordert haben, Japan zu verlassen.
Welch ein Glück jedoch, dass ich da in Baden-Württemberg wohne, wo die kompletten Sicherheitsnachweise und Kontrollen zu einem AKW (Neckarwestheim) bei unserer Umweltministerin Gönner in einem halben Ordner Platz haben, während man in Hessen eine ganze Klappbox mit den Unterlagen zu nur einem AKW füllen kann. Aber man Gönnt sich ja sonst nichts in BW.
Nach Japan zu reisen, ist zur Zeit jedenfalls ein Abenteuer. Denn selbst wenn sie die Lage wieder in den Griff bekommen, fehlen dennoch monatelang enorme Mengen an Energie, was einem einiges an Flexibilität abverlangen wird.
Gruß, Lars
Tokio wurde bisher vom Atomunfall im Norden Japans verschont. Ab heute weht der Wind aber Richtung Tokio.
Das könnte dazu führen, dass die Radioaktivität aus dem AKW Fukushima noch in dieser Nacht in die Millionenmetropole kommt.
Etwa 73.000 Gebäude sind durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan zerstört oder dauerhaft unbenutzbar gemacht worden.
Es sind drei Reaktoren außer Kontrolle :icon_exclaim: :icon_exclaim: :icon_exclaim:
Die japanischen Super-Techniker von Fukushima wissen nicht mehr, was sich im Inneren des Atomkraftwerks abspielt.
Ob das Meerwasser die überhitzten Brennelemente abkühlt, ist unklar.
Internationale Experten bezweifeln sogar, ob dies die richtige Methode war und ob dadurch nicht etwa schlimmere Szenarien heraufbeschworen werden.
Inzwischen ist der atomare Zwischenfall in Fukushima offiziell als "schwerer Unfall"eingestuft worden.
Die Lufthansa fliegt nicht mehr nach Tokio.
TV-Korrespondenten sind aus Tokio ausgezogen.
Rückkehrer aus Japan können in Deutschland (Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen) eine kostenlose Untersuchung auf radioaktive Strahlenbelastung durchführen lassen und zwar beim Düsseldorfer Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA).
Erst durch den Brand im Reaktor 4 in Fukushima 1 wurde veröffentlicht, dass noch alte Kernbrennstäbe in weiteren Abklingbecken liegen. Dort müssen sie normalerweise über mehrere Jahre gekühlt werden, da sie zu heiß für einen Abtransport sind.
Man vermutet, dass dort uim die 200 Tonnen alte Brennstäbe in den Becken der Reaktorgebäude 1 bis 3 liegen.
Die große Gefahr ist, dass diese Brennstäbe ohne ausreichende Kühlung ebenfalls schmelzen werden.
Nicht abzusehen, was das bedeutet... :angry8:
Nach Presseberichten kocht das Wasser im Abklingbecken von Reaktor 4 bereits, die Becken drohen leerzulaufen und wären damit ohne Kühlung. Beim Ausfall der Kühlung droht die Selbstentzündung der alten Brennstäbe.
Die Brennstäbe liegen ohne Schutzhülle in den Becken.
Die stark angestiegene Strahlung liegt momentan bei 400 Millisievert, also 400fach über der erlaubten Jahreshöchstdosis.
50 Menschen für einen Kamikaze-Einsatz, ist das das neue viel gelobte Technik-Wuderland Japan?
Bisher starben fünf Arbeiter, 22 sind verletzt . Jetzt sollen es die tapferen verbliebenen 50 Mitarbeiter im AKW Fukushima richten und den SuperGau aufhalten. Ob es mit solchen Mitteln gelingt kann man nur bezweifeln...
Zitat50 Menschen für einen Kamikaze-Einsatz, ist das das neue viel gelobte Technik-Wuderland Japan?
Vielleicht schaffen sie ja das Unmögliche und retten ganz Japan und die Nervosität der restlichen Welt.