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REISE - VORBEREITUNGEN => Sicherheit auf Weltreise => Reisewarnungen - weltweit => Thema gestartet von: Kurt am Mai 05, 2008, 13:50:02

Titel: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: Kurt am Mai 05, 2008, 13:50:02
Hallo,

Ein verheerender Wirbelsturm ("Nargis") hat am Wochenende weite Teile des südostasiatischen Landes verwüstet. Hunderte Menschen fanden den Tod. Hunderttausende sind obdachlos. Die Strom- und Wasserversorgung ist in weiten Teielen des Landes zusammengebrochen. Bevor man ins Land reist, sollte man sich über die aktuelle Lage informieren.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: paul am Mai 05, 2008, 21:37:50
oh mein Gott, aus den mehreren Hundert Toten sind nach den neuesten Erkenntnissen von heute Abend bereits mehr als 10.000 Tote geworden.

Wie es in solchen Ländern immer ist, hat die Militärjunta wieder einmal kostbare Zeit verstreichen lassen. Erst jetzt hat sie sich wohl aufgrund des internationalen Drucks bereit erklärt, ausländische Helfer ins Land zu lassen.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: Kurt am Mai 06, 2008, 13:30:25
Ja, ich hab das auch schon gelesen. Die ersten Meldungen bei solchen Katastrophen sind immer zu ungenau.

Nach einem Bericht in der Online-Presse soll sich die Zahl der Toten jetzt sogar alleine in einer Stadt auf 10.000 belaufen, da ist viel Schlimmes zu befürchten:

http://www.focus.de/panorama/welt/zyklon-nargis-10-000-tote-in-einer-stadt_aid_299782.html (http://www.focus.de/panorama/welt/zyklon-nargis-10-000-tote-in-einer-stadt_aid_299782.html)

Gibt es jemanden hier im Forum, der persönliche Informationen aus Birma hat?
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: loewe am Mai 06, 2008, 14:28:19
Inzwischen ist schon die Rede von der schlimmsten Naturkatastrophe seit dem Tsunami 2004.

Die Junta scheint sich tatsächlich nicht viel um die Bevölkerung zu kümmern. Wie man liest, werden von ihr erst einmal die Villen der Reichen aufgeräumt, anstatt den armen Leuten zu helfen..... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: tropical am Mai 09, 2008, 23:13:57
Hallo,

trotz der humanitären Katastrophe werden Hilfsangebote der Weltgemeinschaft vom Regime in Birma abgelehnt, ja sogar vereitelt.

Warum lassen es sich die Menschen von Birma gefallen, von einer so kleinen Minderheit (der Militäjunta) unmenschlich unterdrückt zu werden. Wie man erfährt, werden sogar Hilfsgüter von der Militärjunta beschlagnahmt.

Ich dachte immer, daß Revolutionen vom Volk ausgehen. Mir scheint das jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein, dass dieses Regime abgelöst wird.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: squaw am Mai 09, 2008, 23:19:01
Hallo,

inzwischen gehen die internationalen Experten von mehr als 100.000 Toten durch die Zyklon-Katastrophe aus. Wie kann soetwas eigentlich geschehen? Wurden da keine Warnungen ausgesprochen? Es gibt doch heutzutage schon ziemlich verlässliche Wettervorhersagen - sicher auch für den asiatischen Bereich oder?

Kennt von Euch jemand die Zusammenhänge in Birma? Wer ist eigentlich der Diktatot in diesem Land?

Ich habe in der Vergangenheit immer nur von Birma im Zusammenhang mit einem interessanten und bis dato noch touristisch unerschlossenen Reiseland gehört.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: hannes am Mai 10, 2008, 14:09:23
Zitat von: squaw am Mai 09, 2008, 23:19:01



Kennt von Euch jemand die Zusammenhänge in Birma? Wer ist eigentlich der Diktatot in diesem Land?

Ich habe in der Vergangenheit immer nur von Birma im Zusammenhang mit einem interessanten und bis dato noch touristisch unerschlossenen Reiseland gehört.

Myanmar heißt das Land offiziell. Birma oder Burma ist die alte (koloniale ?) Bezeichnung.
Ist eine Militärdiktatur.
Aber touristisch zweifellos gut und immer besser erschlossen. Seit gut 20 Jahren ist Myanmar immer häufiger im Angebot zahlreicher Reiseveranstalter zu finden.
Auch indiviudell heute wohl zu bereisen und steht auch auf meiner Wishlist.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: Tobi am Mai 14, 2008, 09:48:35
Dass mit Rebellion ist leider nicht so einfach, man sieht ja was letztes Jahr passiert ist als die Mönche dort einen Aufstand angezettelt haben. Ausserdem gibt es in den Bergen im Nordosten Rebellen (auch nicht Drogenhandel - spezialisierte), aber auch die müssen sich noch verstecken und haben gegen die Militärs wenig auszurichten. In einem Land, in dem buchstäblich jeder den kompletten Tag arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ist das mit einer Revolte nicht so einfach. Hier hat ja "jeder Zeit", da unten fehlt es da schon eher dran... wer ernährt die Familie während ich weg bin, wer beschützt sie, was wenn jemand von oben was mitbekommt?
Ausserdem wird die Kommunikation extrem eingeschränkt und überwacht, überall Spitzel usw..... was es sehr schwer macht sich zu organisieren, alles was nach Widerstand klingt wird eingelocht oder beseitigt. Ich war 2007 für einen Monat dort, und im ganzen Land will keiner über die Militärjunta sprechen, auch nicht in Privaträumen, aus Angst vor dem Nachbarn, der was hören könnte... Die Leute beschweren sich eher indirekt, verfluchen die Sprit- und Getreidepreise, beschweren sich über schlechte Straßen etc. aber einen Schuldigen zu bestimmen wagte damals keiner. Nötig wäre es das Regime zu stürzen, aber leicht isses nicht...... und rebellieren wollen die mit Sicherheit alle, da gibt's ganz wenige die die Regierung für korrekt halten...

Dass die Militärs die internationale Hilfe mit Füßen treten ist natürlich der Hammer, aber war abzusehen, geht in Gegenden in denen die Militärs nicht mehr soviel zu sagen haben (südlicher Zipfel zB, war 2007 noch Sperrzone da zu gefährlich, musste als Touri überflogen werden "aufgrund zu viel Kriminalität seitens der Bevölkerung...). Und dort wollen die Generäle natürlich möglichst wenig Infos nach außen lassen, keiner soll mitbekommen, dass die Junta geschwächt wurde.... und man könnte ihnen unterstellen sich an den Lieferungen bereichern zu wollen, auch das Militär hat oft mal Lebensmittelengpässe....

Tobi
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: susi am Mai 16, 2008, 19:00:31
Zu allem Übel kommt jetzt auch noch eine neue Gefahr im Katastrophengebiet von Burma hinzu. Im Irrawaddy-Delta sind die ersten Cholera-Fälle aufgetreten.

Langsam scheinen die Machthaber dort wohl kalte Füsse zu bekommen denn sie lassen jetzt die ersten ausländischen Hilfskräfte ins Land.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: surfer am Mai 16, 2008, 22:25:52
Ist schon nicht zu begreifen, daß sich die einheimische Bevölkerung nicht gegen dieses Regime wehrt.

Es ist für mich aber total unverständlich, daß sich die westlichen Länder nicht gegen diesen Völkermord (und das sehe ich in der Verweigerung internationaler und nationaler Hilfe) durchsetzen können.

Birma ist doch ein verhältnismäßig kleines Land mit unbedeutenden politischen Verhältnissen. Gibt es da keine Ansatzpunkte für die internationle Gemeinschaft.... :angry8:
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: susi am Mai 16, 2008, 22:31:38
Für mich stellt sich die Frage, wie man den Leuten also der Bevölkerung helfen kann?

Spendenaktionen scheinen ja nichts zu nützen, da sie in den Taschen der Junta versickern.

Sicher gibt es da kein Patentrezept aber eine Lösung oder einen Ansatz muß es doch geben.

Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: squaw am Mai 16, 2008, 22:44:22
Das ist sicher eine difizile Frage.

Ich bin für garnicht spenden.

Das wird der Bevölkerung am meisten helfen, weil sie dann gezwungen sind die Machthaber in Birma aus ihren fetten Sesseln zu vertreiben.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: biene am Mai 16, 2008, 22:54:14
Hallo Squaw,

das ist sicher eine ziemlich harte Einstellung.

Denke einfach mal daran, daß dann keine Hilfsgüter für Burma in der Bevölkerung ankommen (auch wenn es nur ein Prozentsatz der ursprünglichen Lieferung ist).

Wenn Du in der Situation wärst, würdest Du auch für jede Hilfe dankbar sein.

Irgendwann muss die Junta sowieso das Hantuch werfen und sich von ihren Pfründen trennen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die das lange durchhalten.
Titel: Re: Killer-Zyklon "Nargis" über Burma
Beitrag von: nirvana am Mai 16, 2008, 23:04:37
Hallo,

an der Theorie von squaw scheint mir was dran zu sein.

Da sind wir wieder bei dem Thema  "Revolution aus dem eigenen Volk".

Ob das in der Praxis funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Muß da an den Beitrag von Tobi erinnern.

Die Bevölkerung von Myanmar ist unserer Entwicklung um hunderte von Jahren zurück. Sie leben in unserer Zeitrechnung noch im Mittelalter.