Umfrage
Frage:
Wie geht Ihr mit Malaria um?
Antwort 1: Ich nehme immer eine Prophylaxe ein
Stimmen: 5
Antwort 2: Ich setze lieber auf ein Standby-Mittel
Stimmen: 6
Antwort 3: Ich verzichte auf die Vorsorge und schütze mich lieber durch lange Kleidung und einen Mückenschutz
Stimmen: 2
Antwort 4: Ich meide Gebiete mit Malaria
Stimmen: 1
So, damit wir in einem anderen Thread nicht zu weit abschweifen, können wir das Thema Malariaprophylaxe wohl am besten hier diskutieren :icon_wink:
Wie geht Ihr mit diesem Thema um? Nehmt Ihr eine Prophylaxe ein, habt ein Standbypräparat dabei oder verzichtt völlig auf die Chemie?
Meine Meinung zu diesem Thema:
Ich nehme mittlerweile Abstand von einer Prophylaxe weil einfach zu Bedenken ist, dass eine vermehrte Anwendung solcher Prophylaxen zur Resistenz der Malariaerreger führt bzw. schon weltweit geführt hat. Dies erschwert die Behandlung von Malariaerkrankten ungemein.
Zudem ist durch die Einnahme einer Prophylaxe KEIN 100%iger Schutz gewährleistet (teilweise sogar nur 60%), verleitet jedoch gerne zu einem fälschlichen Sicherheitsgefühl und zur Vernachlässigung des Mückenschutzes - von evtl. Nebenwirkungen mal ganz abgesehen. Der Beste Schutz vor Malaria ist und bleibt nunmal langärmlige Kleidung in der Dämmerung und ein gutes Mückenschutzmittel und damit bin ich auch seit Jahren gut gefahren.
Auch die mittlerweile gerne genutze Variante des Standbymittels ist eigentlich Unsinn. Die Mitnahme eines Standby-Präparates ist meistens nicht sinnvoll, denn diese Medikamente dienen lediglich der Notversorgung für Gebiete abseits der normalen touristischen Versorgung, also wenn man nicht innerhalb von 24-48 Stunden einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen kann. Zudem wissen die Ärzte vor Ort am besten, welches Medikament zur Behandlung effektiv eingesetzt werden kann. Ein Arzt wird auch ersteinmal feststellen, ob überhaupt eine Malariainfektion vorliegt, denn evtl. handelt es sich ja auch um etwas anderes (z.B. Dengue). Wenn man aber durch eine Eigendiagnose bzw. Eigenbehandlung eine falsches Medikament benutzt, wägt man sich evtl. in falscher Sicherheit und kann unter Umständen wertvolle Zeit bei der richtigen Behandlung verlieren!
Unabhängig ob Vorsorge und nicht, bei auftretendem Fieber (uch lange Zeit nach der Rückkehr) muss ich ja dann sowieso zum Arzt, der feststellt, ob es sich überhaupt um Malaria oder z.B. Dengue handelt.
Hallo zusammen,
mit der Malaria-Prophylaxe bin ich inzwischen auch etwas vorsichtig geworden. Ich kann mich der Meinung von Jens nur anschließen. Die Gefahr, daß man resistent gegen die Mittel wird, schätze ich auch ziemlich hoch ein. Auf den Schutz würde ich zumindest verzichten bei Reisen in die nicht so ganz gefährlichen Gegenden dieser Erde.
Bei Gebieten, die hochgradig gefährdet sind, sollte man es sich allerdings schon überlegen.
Hi,
bisher habe ich in Malariagebieten immer auf Prophylaxe gesetzt.
Allerdings bin ich auch nicht unbedingt in jedem Jahr in Malariagebieten unterwegs ( mit Ausnahme der letzten 2 Jahre :icon_biggrin: ) und schon garnicht mehrmals im Jahr. Deshalb bin ich der Meinung, dass dann die Prophylaxe auch Sinn macht.
Die meisten Reiseleiter, die ich kennengelernt habe, nehmen auch keine Malariamittel. Sollen sie auch das ganze Jahr Tabletten schlucken? Sicher nicht!
Wichtiger als Ja oder Nein ist für mich eher die Wahl des Mittels! Da gibt es ja auch mehrere Präparate auf dem Markt mit den unterschiedlichsten "Neben"-Wirkungen und Preisen :angry1:.
Gruß und immer Malariafreie Reisen.
Christian
Zitat von: wölfi am Oktober 05, 2007, 18:29:53
Die Gefahr, daß man resistent gegen die Mittel wird, schätze ich auch ziemlich hoch ein.
Um da einem evtl. Mißverständnis vorzubeugen: MAN kann nicht resistent gegenn die Mittel werden. Bei vermehrtem Einsatz von Prophylaxen werden allerdings die Erreger resistent und somit verliert das Mittel im Laufe der Zeit seine Wirksamkeit. Dabei verlieren aber auch die Mittel, die zur akuten Bekämpfung eingesetzt werden an Wirksamkeit. Die Pharma-Industrie muss also immer stärkere Medikamente auf den Markt bringen, um dem entgegen zu wirken.
Zitat von: FlashMan am Oktober 05, 2007, 18:56:02
llerdings bin ich auch nicht unbedingt in jedem Jahr in Malariagebieten unterwegs ( mit Ausnahme der letzten 2 Jahre icon_biggrin ) und schon garnicht mehrmals im Jahr. Deshalb bin ich der Meinung, dass dann die Prophylaxe auch Sinn macht.
Das Problem kommt ja auch nicht durch Einsatzhäufgkeit eines einzelnen zustande, sondern durch den vermehrten Einsatz von der Vielzahl der Touristen. Man kann sich oftmals nur wunder, dass sogar Strandurlauber mit Prophylaxen versorgt sind, die niemals in die Nähe eines Moskitos kommen :icon_lol:
Zitat von: FlashMan am Oktober 05, 2007, 18:56:02
Wichtiger als Ja oder Nein ist für mich eher die Wahl des Mittels! Da gibt es ja auch mehrere Präparate auf dem Markt mit den unterschiedlichsten "Neben"-Wirkungen und Preisen :angry1:.
Ich kann nur hoffen, dass man dann an einen wirklich guten Tropenmediziner gerät, denn nicht jedes Mittel ist in jedem Gebiet sinnvoll (mal wieder die Resistenz :icon_wink:). Welches Mittel wirklich wirksam ist, wissen die Ärzte vor Ort am Besten.
So ist es die Touristen werden nicht resistent die Stechmücken eigentlich auch nicht, die Plasmodien dagegen schon
Ich glaub aber auch nicht, daß die Mittel zur Therapie an Wirksamkeit verlieren, weil dies sich wieder deutlich von denen zur Prophylaxe unterscheiden, so meine Tropenmediziner vor nunmehr bereits 15 Jahren.
Die Mittel zur Prophylaxe werden dagen wirkungsloser, weil damit ja die überwiegenden Mehrheit der (gestochenen) Touristen herunläuft.
ZitatUnabhängig ob Vorsorge und nicht, bei auftretendem Fieber (uch lange Zeit nach der Rückkehr) muss ich ja dann sowieso zum Arzt, der feststellt, ob es sich überhaupt um Malaria oder z.B. Dengue handelt.
Das Problem ist oft auch, das es diesen nicht gibt und man sich erst in mehrtätigen Etappen durch den Regenwald schleppen müßte um einen solchen zu erreichen (z.B. in Neuguinea).
Die beste Prophylaxe ist allemal sich einmal infiszieren zu lassen, dies zu überstehen (in der westlichen Welt ist die Malaria gut behandelbar, soferne man diese rechtzeitig durchführt).
Dann hat man ein für alle Mal die Antikörper im Blut und erkrankt in der Regel kaum mehr daran.
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert dies auch bei den Einheimischen, die erkranken in der Kindheit in der Regel alle daran und wenn sie dies überleben, dann haben sie ein natürliches Schutzschild dagegen entwickelt.
Leider ist Malaria nicht gleich Malaria. Es gibt zumindest 3 häufige Varianten:
Tropica, Tertiana, Quartana.
Die beiden letzten sind realtiv harmlos, aber auch relativ lästig wie ich selbst erfahren durfte. Alle 3 oder 4 Tage über 40 Grad Fieber, wenn auch nur für 8 - 12 Stunden, machen Dich beim Arbeitgeber und bei den Kollegen unglaubwürdig.
Zudem kann dieser Stamm auch unbehandelt die Leber angreifen.
Die Tropica dagegen ist unbehandelt wirklch lebensgefährlich.
Behandeln lassen sich aber alle Varianten bei uns relativ gut und sicher mit starker Medikation, die in der Regel auch gut verträglich ist (ich hatte keinerlei Probleme), aber nicht als Prophylaxe eingesetzt wird.
Ich habe nachweisbare Antikörper im Blut. Sollte meines Wissens nicht mehr Blutspenden (obwohl mein Blut jetzt wertvoller ist :icon_smile:). Weiß aber nicht, ob diese Antikörper nur vor meiner Tertiana, oder auch erhöhten Schutz gegen die Tropica bieten.
Interessant auch, daß heute für Hochrisikogebiete noch immer das gleiche Lariam wie vor 20 Jahren empfohlen wird. (Zumindest laut meiner Apotheke).
Malaria wird auch aufgrund der Klimaerwärmung ein Thema für Europa werden.
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Ich glaub aber auch nicht, daß die Mittel zur Therapie an Wirksamkeit verlieren, weil dies sich wieder deutlich von denen zur Prophylaxe unterscheiden, so meine Tropenmediziner vor nunmehr bereits 15 Jahren.
Meines Wissens nach stimmt das so nicht. Als Mittel bei diagnostizierter Malaria werden häufig die "normalen" Prophylaxen in höheren Dosierungen eingesetzt (s. das von Dir angesprochene Lariam). Es sind aber natürlich auch noch andere Mittel auf dem Markt, die zur Zeit NUR zur akuten Behandlung genutzt werden, bei stärker voranschreiternder Resistenz aber auch schon bald als normale Prophylaxe zu erhalten sind, da die früheren Mittel unwirksam sind.
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Das Problem ist oft auch, das es diesen nicht gibt und man sich erst in mehrtätigen Etappen durch den Regenwald schleppen müßte um einen solchen zu erreichen (z.B. in Neuguinea).
Genau für solche Situation sind ja auch die Standby-Mittel gedacht und sinnvoll. Eine Prophylaxe "rettet" Dich da auch nicht :icon_wink:
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Die beste Prophylaxe ist allemal sich einmal infiszieren zu lassen, dies zu überstehen (in der westlichen Welt ist die Malaria gut behandelbar, soferne man diese rechtzeitig durchführt).
Dann hat man ein für alle Mal die Antikörper im Blut und erkrankt in der Regel kaum mehr daran. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert dies auch bei den Einheimischen, die erkranken in der Kindheit in der Regel alle daran und wenn sie dies überleben, dann haben sie ein natürliches Schutzschild dagegen entwickelt.
Einspruch Eine gewisse Grundimmunisierung ist nur in solchen Fällen nachgewiesen, in denen die erste Infizierung tatsächlich im Kindesalter erfolgt war. Eine Infizierung bei Erwachsenen bzw. Jugendlichen führt nicht zu einer gewissen Immunisierung.
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Leider ist Malaria nicht gleich Malaria. Es gibt zumindest 3 häufige Varianten: Tropica, Tertiana, Quartana.
Die Tropica dagegen ist unbehandelt wirklch lebensgefährlich.
Genau aus diesem Grund sollte man bei auftretendem Fieber, auch lange Zeit nach der Rückkehr aus dem Urlaub, unbedingt zum Arzt und sich auf Malaria untersuchen lassen!
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Ich habe nachweisbare Antikörper im Blut. Sollte meines Wissens nicht mehr Blutspenden (obwohl mein Blut jetzt wertvoller ist :icon_smile:). Weiß aber nicht, ob diese Antikörper nur vor meiner Tertiana, oder auch erhöhten Schutz gegen die Tropica bieten.
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Folge, hast Du, trotz einiger Antikörper, keinen Schutz vor einer weiteren Infizierung (s. oben).
Zitat von: hannes am Oktober 05, 2007, 23:40:58
Malaria wird auch aufgrund der Klimaerwärmung ein Thema für Europa werden.
Das kommt tatsächlich schneller als wir denken :icon_wink:
bin auch seit kurzem der meinung auf die prophylaxe zu verzichten, kann eure meinung nur unterstreichen. hab aber trotzdem für die stand by gestimmt, hab sicherheitshalber immer eine packung malarone dabei, zwar teuer, aber wenn ichs nicht brauche verkauf ichs daheim dem nächsten der fährt. in der tasche hab ich das zeug genau aus dem "14 tage dschungeltrek" grund. sicherheitshalber. wenn ich irgendwo in der zivilisation bin werd ich mich selbstverständlich erst mal in die obhut eines mediziners geben bevor ich mir selbst die medikation verordne. bester schutz bleibt nach wie vor nicht stechen lassen! es lebe "Anti-Brumm" und safarihemd :icon_mrgreen:!
tobi
Habe vor 2 Jahren zum 1 Mal Malarone genommen und ich muß sagen, daß es mir am 3 Tag ziemlich beschißen ging....zusätzlich habe ich mich noch eingecremt. Nach dem Urlaub hatte ich gerade mal 2 Stiche abbekommen...beim nächsten Mal bin ich mir unsicher, ob ich dieses Zeug wirklich noch mal nehmen soll.
Ich setze auf lange, helle Kleidung, Mückenschutzmittel und ein Mückennetz, dazu noch ein Standby-Medi, damit ich was einwerfen kann wenn ich Fieber kriege und nicht sofort in ein gutes Krankenhaus kann. Bis jetzt war ich aber auch noch nie in Hochrisikogebieten.
Zitat von: Lilith am Mai 06, 2008, 10:51:18
Ich setze auf lange, helle Kleidung, Mückenschutzmittel und ein Mückennetz, dazu noch ein Standby-Medi, damit ich was einwerfen kann wenn ich Fieber kriege und nicht sofort in ein gutes Krankenhaus kann. Bis jetzt war ich aber auch noch nie in Hochrisikogebieten.
:icon_scratch: Wenn Du noch nie in einem Risikogebiet warst, warum nimmst Du dann ein Standby-Mittel mit?
Generell zum Thema Standby-Mittel: Ich kann die Leute nur immer wieder davor warnen, sich einer Eigendiagnaose hinzugeben und ein Mittel einzuwerfen, OHNE wirklich zu wissen, was man hat. Auftretendes Fieber kann zum einen ganz harmlos sein (also nichts zu bedeuten haben) oder z.B. auch Dengue bedeuten und da ist eine ganz andere Vorgenhensweise angebracht.
Malaria kann nur ein Arzt sicher durch einen Bluttest diagnostizieren, dafür braucht es noch nicht einmal ein Krankenhaus. In betroffenden Ländern weiss in der Regel JEDER Arzt Bescheid.
Ich sagte Hochrisikogebiet, ich war schon in Risikogebieten.
Gucke hier was ich damit meine: http://www.reisemed.at/images/malari2.jpg
Nun, es kommt halt ganz auf die Situation an. Stell dir vor du bekommst Fieber und bist irgendwo an einem abgelegenen Ort und hast 2-3 Tage bis du bei einem Arzt sein kannst. Ich war zB auf einer Trekkingtour, dort hätten wir locker 2 Tage gebraucht bis zu einem Arzt, der in der Lage war einen Bluttest zu machen. Ein Standbymittel kann in einem solchen Fall helfen, da es verhindert das man ein Lebenlang mit den Symptomen kämpfen muss. Wenn es dann tatsächlich nur normales Fieber war, dann wäre es auch nicht schlimm ein Standbymittel einzunehmen, die sind nicht anders als die Prophylaxemittel und dementsprechend kann es dir höchstens davon übel werden. Wenn du so krass sein willst, dann dürftest du zB nie Aspirin verwenden wenn du in einem Gebiet bist wo Dengue bekannt ist. Denn wenn du Dengue kriegst, Fieber hast und dir ne Aspirin einschmeist kann das tödlich enden....so viel zur Selbstmedikation....
Zitat von: Lilith am Mai 09, 2008, 08:30:29
Nun, es kommt halt ganz auf die Situation an. Stell dir vor du bekommst Fieber und bist irgendwo an einem abgelegenen Ort und hast 2-3 Tage bis du bei einem Arzt sein kannst. Ich war zB auf einer Trekkingtour, dort hätten wir locker 2 Tage gebraucht bis zu einem Arzt, der in der Lage war einen Bluttest zu machen. Ein Standbymittel kann in einem solchen Fall helfen, da es verhindert das man ein Lebenlang mit den Symptomen kämpfen muss.
Da gebe ich Dir selbstverständlich absolut recht und genau für eine solche Situation ist ein Standby auch gedacht (s. mein Posting am Anfang des Threads).
Nur leider wird von unglaublich vielen Touristen pauschal ein Standby-Mittel gekauft und mitgenommen, obwohl sie sich ein geeigneter "Reichweite" zu einem Arzt befinden. Viele dieser Leute gehen dann im Falle von Krankheitssymptomen auch nicht zum Arzt, sondern werfen sich dann gutgläubig das Standby ein.
Nur aus diesem Grund erfolgte mein obiger Hinweis, nicht etwa um Dir irgendetwas böses zu wollen :icon_wink:
Zitat von: Lilith am Mai 09, 2008, 08:30:29Wenn es dann tatsächlich nur normales Fieber war, dann wäre es auch nicht schlimm ein Standbymittel einzunehmen, die sind nicht anders als die Prophylaxemittel und dementsprechend kann es dir höchstens davon übel werden.
Nun, da muss ich Dir allerdings widersprechen, denn je nach Mittel sind die Nebenwirkungen doch schon deutlich anders als "nur" Übelkeit. Zudem wird bei akuter Malaria-Behandlung eine höhere Dosis verwendet.
Es kommt obendrein noch hinzu, dass nicht alle Mittel in den verschiedenen Ländern gleich wirksam sind (Stichwort Resistenz). Was Dir hier in Deutschland ein Arzt als Medikament empfiehlt, muss noch lange nicht die geeignete Wahl sein, dafür fehlt es den hier ansässigen Ärzten einfach an der nötigen Erfahrung. Die Ärzte vor Ort hingegen wissen sehr genau, welches Mittel zur Behandlung am besten geeignet ist.
Zitat von: Lilith am Mai 09, 2008, 08:30:29Wenn du so krass sein willst, dann dürftest du zB nie Aspirin verwenden wenn du in einem Gebiet bist wo Dengue bekannt ist. Denn wenn du Dengue kriegst, Fieber hast und dir ne Aspirin einschmeist kann das tödlich enden....so viel zur Selbstmedikation....
Absolut richtig und deswegen gehört bei solchen Gebieten (bin ich gerade erst gewesen) Aspirin auch nicht in MEINE Reiseapotheke, sondern Paracetamol.
Das hat auch nichts mit "krassen" Ansichten zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand :icon_wink:
@ Jens,
Wie beurteilst Du jetzt die Malariasituation in Sao Tome aufgrund Deines Trips ?
Soll Hochrisikogebiet sein.
Ich war 2x dort, Juni und August/September, aber besonders viel Mücken waren weder im Wald noch an der Küste.
Für mich war das "malariatechnisch" harmos - verglichen mit anderen Regionen.
Zitat von: hannes am Mai 09, 2008, 14:38:20
Wie beurteilst Du jetzt die Malariasituation in Sao Tome aufgrund Deines Trips ?
Soll Hochrisikogebiet sein.
Ich war 2x dort, Juni und August/September, aber besonders viel Mücken waren weder im Wald noch an der Küste.
Für mich war das "malariatechnisch" harmos - verglichen mit anderen Regionen.
Obwohl ich ja zur Regenzeit dort war, also eigentlich ein noch höheres Risiko bestehen sollte, bin ich tagsüber nur auf der Ilheu Rolas mit Mücken in Kontakt gekommen. Ansonsten gab es abends überall auf der Insel vereinzelte Mücken, jedoch auch wesentlich harmloser als bei anderen meiner Reiseziele.
Jedoch spielt es ja im Grunde genommen auch keine Rolle wieviele Mücken man bemerkt, es reicht schließlich schon eine einzige für eine Ansteckung. Und da liegt bzgl. Sao Tome wohl eher das Hauptproblem, denn zu mind. 85% kommt die gefährliche Malartia tropica vor - ganz zu schweigen von Dengue - und ist damit natürlich ein Hochrisikogebiet.
Allerdings ist die medizinische Versorgung vor Ort wirklich so gut, dass ich bei einem erneuten Besuch wahrscheinlich von einer Prophylaxe Abstand nehmen würde.
^^ Klar, wenn natürlich jemand einfach das Medi einwirft und denkt davon wird er gesund ohne zu nem Arzt zu gehen oder das Zeug einnimmt, obwohl ein Arzt in Reichweite ist, ist das natürlich total beknackt....ich hoffe so doof sind nicht allzu viele Leute...ist ja höchst gefährlich.
Tja das mit dem Aspirin wissen leider sehr wenige Leute...ich hab in Thailand ein Mädel getroffen, welches sich Aspirin in mengen eingeworfen hat, da sie Fieber hatte und Kopfschmerzen, aber net zu einem Arzt wollte ("die sind hier doch im Mittelalter") was natürlich absolut behämmert ist.
Für mich ist das Standby eine absolute Notlösung. Wegen den Nebenwirkungen hast du natürlich Recht, aber ich nehme bei einem Notfall das lieber in Kauf und dafür eine besser Chance auf gute Heilung.
Zitat von: Lilith am Mai 09, 2008, 20:36:33
^^ Klar, wenn natürlich jemand einfach das Medi einwirft und denkt davon wird er gesund ohne zu nem Arzt zu gehen oder das Zeug einnimmt, obwohl ein Arzt in Reichweite ist, ist das natürlich total beknackt....ich hoffe so doof sind nicht allzu viele Leute...ist ja höchst gefährlich.
Du würdest Dich wundern, wieviele solcher Leute es doch tatsächlich gibt :icon_eek:
Auch immer sehr beliebt bei unzähligen unwissenden/unerfahrenen ( ???) Touristen ist die Einnahme einer Prophylaxe in völlig unbedenklichen Gebieten. Die gehen hier in Deutschland zu ihrem Hausarzt und sagen "Ich fahre zum Urlaub nach Thailand." (mal als Beispiel). Der Arzt schaut kurz nach und findet, dass es Malaria in Thailand gibt, worauf er natürlich eine Prophylaxe verschreibt (verdient er ja schließlich auf Geld dran :icon_wink:). Das sich die Malaria aber nur auf bestimmte Gebiete beschränkt und die meisten Touristen dort gar nicht hinfahren, interessiert dabei scheinbar nicht. :icon_rolleyes:
Tja, dann haben die Leutchen wohl Glück das nicht mehr passiert. Ich persönlich gehe ja immer ins Tropeninstitut wenn ich in Gebiete fahre die gefährlich sein könnten. Da gibts gleich die Impfungen und die sagen dann einem schon obs nun sinnvoll ist was zu nehmen oder nicht. Und in den Zeiten des Internets kann man sich ja wirklich selber immer schon sehr sehr gut auf alles vorbereiten.
Das Tropeninstitut in Österreich ist auch ein guter Kunde der Pharmaindustrie und würde hier alles empfehlen, was es so an Medikationen gibt.
Als ich sie dann wirklich wegen meiner Malaria (tertiana) benötigte, wollte man für die Diagnose gleich groß abkassieren.
Die tropenmedizinische Abteilung eines größeren Wiener Spitals hat dann Diagnose + Therapie auf Krankenschein also umsonst gemacht.
War aber auch bei mir nur ambulant nötig.
Weiß nicht, was das gekostet hätte, wenn ich bei einer Tropica einen stationären Aufenthalt gehabt hätte.
Ein weiteres Beispiel, daß man nicht nur nach Land, sondern auch nach Landesteil differenzieren muß:
Lariam wird für Äthiopien als Pflicht angesehen:
2002 war ich im Omo-Delta, dort herrscht durch den Fluß schwüles Savannenklima, dort ist die Prophylase durchaus angebracht.
2007 war ich dann in der äthiopischen Danakil - Wüste, dort existieren mangels Feuchtigkeit garantiert keine Moskitos. Deshalb ist es hier auch sinnlos Prophylaxe zu machen.
Nun ich bin bei uns ganz zufrieden mit dem Tropeninstitut. Bei uns übernimmt so oder so die Krankenkasse einen Teil der Impfungen, da ich ne Zusatzversicherung hab.
Gratis kriegt man in der Schweiz leider nirgends ne Behandlung ;)
Klar, Rastlos hat ja schon erwähnt, dass es nur in einigen Teilen der Ländern oder je nach Zeit gefährlich ist. Sieht man ja auch immer auf den Malariakarten.
Weiß jemand von Euch, wie das in den überschwemmten Gebieten in Burma hinsichlich einer Prophylaxe aussieht? Ist die für Europäer jetzt zwingend erforderlich?