Malariaprophylaxe

Begonnen von angela, Januar 12, 2006, 22:49:12

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angela

Hallo,
mein Mann ist Diabetiker und spritzt 4 mal am Tag Insulin. Kann mir jemand sagen wie sich das Insulin mit Lariam oder Malorone verträgt?
Wir sind im März 3 Tage im Etosha Nationalpark und sollten Malariaprophylaxe als Standby mitnrehmen.
Schöne Grüße
Angela

FlashMan

Hallo Angela,

ich kann Dir zwar keine Antwort auf Deine Frage geben. Ich rate Dir aber unbedingt dazu Dich von einem Facharzt beraten zu lassen. Mit Lariam habe ich so meine persönlichen Erfahrungen gemacht. Die Nebenwirkungen dieses Produktes können sehr extrem sein. Ich werde auf keinen Fall Lariam wieder verwenden. Mit Malarone habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt.

Eventuell kennst Du ja diese Seite noch nicht: http://www.crm.de/ Hier gibt es viele Gesundheitsinformationen für Auslandsreisen. Desweiteren findest Du auf dieser Seite auch eine Suche für Beratungsstellen. Dort können Sie Dir bei Deiner Frage bestimmt weiterhelfen.

Viele Grüße.

Christian
https://www.trekking-experience.de/
Meine persönlichen Reiseberichte von 4 Kontinenten!

Alle haben gesagt: "Das geht nicht!"
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemach

angela

Hallo Christian,
vielen Dank für Deine Antwort. Mittlerweile haben wir  von einem Diabetologen erfahren, dass die Malariaprophylaxe keine Nebenwirkungen auf Insulin hat.
Wir werden uns aber auf jeden Fall Malorone verschreiben lassen und nicht Lariam. Werde mir die Seite noch genauer ansehen.
Schöne Grüße
Angela

odyssee

Hallo, bin neu hier und  Arzt auch Reisemediziner gewesen.
Sicher ist ein Standby absolut notwendig, gerade beim Insulin-Diabetiker-aber an erster Stelle kümmert Euch um die Prophylaxe (Vorbeugung) gegen Stiche (Moskitonetze usw. langärmlige Hemden abends usw.). Ich rate Dringend bei Verdacht auf Insektenstiche einen Mediziner im Land aufzusuchen - auch nach nur drei Tagen in einem Malariagebiet muss man sofort bei Fieber zu einem Arzt mit tropenmedizinischer Erfahrung, der eine Blutentnahme macht und sofort beurteilt.
Zu Lariam, es wird zwar von einigen verteufelt, wegen zentralen Nervenstörungen, ist aber weiter ein gutes Medikament, das sicher 90% gut vertragen. Aber gerade die chron. Erkrankung des Diabetes läßt Vorsicht walten, besser also STanby. Die Schweizer haben inzwischen ein besseres Mittel, sollte man sich über jedes Tropeninstitut oder Reisemediziner erkundigen, aber bitte vor der Reise und nicht , wenn es zu spät ist.
Viel Spaß auf der Reise
odyssee

stella

Ich habe in Etosha auch Lariam genommen - ohne Nebenwirkungen !
Habe zumindestens keine gemerkt.
In Etosha haben die Unterkünfte alle Malarianetze über den Betten zu hängen.
Ich würde empfehlen, 1 Woche bevor Ihr dort seit mit der Malariaprophylaxe zu beginnen.
Viel Spaß in Namibia.
Einen Vorgeschmack könnt ihr euch auch auf meiner HP holen.
Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollen,
und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.
>Johann Wolfgang Goethe<

FlashMan

Hi,

es freut mich für Euch, dass Ihr Lariam ohne Probleme vertragt.

Bei mir war es leider nicht so. Gut, vielleicht lag es auch daran das ich ziemlich "blauäugig" und ohne mich zu informieren darauf eingelassen habe. Leider hat mich mein Arzt auch nicht richtig über die Nebenwirkungen informiert.

Lariam nimmt man ja als Propylaxe einmal wöchentlich bis die Packung alle ist (8 Tabletten). So wurde es mir jedenfalls empfohlen. An dem Tag, an dem ich die Tablette geschluckt habe, bin ich immer wie benebelt herumgelaufen und meine Augen waren total lichtempfindlich. Ohne Sonnenbrille ging es nicht. Nach einer Weile endete es jedenfall sogar in einem epilleptischen Anfall (und das im Ausland). Zurück in Deutschland haben mir Ärzte gesagt, dass das ganz klar eine Auswirkung von Lariam war. Steht übrigens auch in der Packungsbeilage. Seit diesem Zwischenfall lese ich die Dinger tatsächlich auch vorher  :icon_wink: Mal lernt halt nie aus.

Jedenfalls war das mein erster und letzter Kontakt mir Lariam.

Im Internet habe ich mich hinterher informiert und gelesen, das es mehreren Menschen schon so ergangen ist.

Also auf jedenfall vorher gründlich ärztlich beraten lassen.

Schönen Abend noch.

Christian
https://www.trekking-experience.de/
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Alle haben gesagt: "Das geht nicht!"
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemach

bier

Hallo Angela, :icon_biggrin:

hast Du schon konkrete Hinweise, welches der beiden Medikamente Du jetzt favorisierst?
Viele hicks.....Grüsse

Euer Bier

Globetrotter

Hallo Odyssee,... :icon_biggrin:

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Wir würden uns freuen, Dich für den Bereich "Reisemedizin" als Moderator hier im Forum gewinnen zu können. Sende uns doch bitte eine kurze private Nachricht, ob Du darin interessiert wärst.
Liebe Grüsse vom

Globetrotter

hannes

Ich hatte Malaria Tertiana aus Neuguinea.
Hab noch Glück gehabt, weil das die harmlosere Variante ist.
Malaria Tertiana und Malaria Quartana sind eigentlich harmlos, rufen aber im 3, bzw. 4 tätigen Rhytmus hohes Fieber bis über 40 Grad Celsius und Schüttelfrost hervor.
Solche Fieberattacken dauerten dann oft nur 3,4,5 oder manchmal 10 Stunden. Danach konnte ich wieder weg gehen, oder eben am nächsten Tag arbeiten.
Kuriert hab ichs mit hohen Dosen von Lariam (Lariam hat für mich überhaupt keine Nebenwirkungen, selbst wenn ich die zigfache Dosis nehme ...)
Endgültig wegbekommen hab ichs aber nur durch eine Medikament von der tropenmedizinischen Abteilung dessen Name mir leider entfallen ist.
Würde man dies als Prophylaxe nehmen (es ist laut Aussage wesentlich wirksamer als Lariam und alles andere was man in der Apotheke bekommt), würde
man wahrscheinlich überhaupt keine Malaria bekommten.
Bei mir hatte auch dieses Mittel zur Therapie überhaupt keine Nebenwirkungen.
Das Problem bei Malaria ist auch, daß es lt. Aussage des Arztes damals nur nachgewiesen werden kann, wenn man während des Fieberschubes Blut abnimmt.
Bei mir war dies jedoch nicht möglich und so hat man nur die Anti-Körper der Plasmodien im Blut gefunden.

Anders sah die Sache schon bei einer mitreisenden Touristin aus. Die hat dort Malaria Tropica bekommen, die 1 Woche nicht behandelt, weil der Allgemein Mediziner immer Grippe diagnostiziert hat und dagegen Medikamente verschrieben hat .
Die wurde dann am letzten Drücker noch vom Tropeninstitut gerade gerettet.
Die deutschen Touristen hatten damals mit Resochin die Prophylaxe gemacht (weil man damals die negativen Auswirkungen von Lariam befürchtete).
Ich hab Lariamprophylaxe gemacht und trotzdem haben wir alle Malaria bekommen.
Weil wir auch von Myriaden Moskitos zerstrochen wurden. Es war unmoglich in diesen Sumpfgebieten und Waldgebieten nicht gestochen zu werden ....
Letztlich wars die Malaria - Erkrankung für mich aber nicht wirklich schlimm.
Ich kann nur sagen, daß in Afrika, Südamerika + Asien die Malariagefahr geradezu verschwindend gering ist im Vergleich zur Malaria-Hölle von Neuguinea.
Was aber nicht bedeutet, daß ich euch von der Prophylaxe abrate.
Obwohl die Tourguides, die das ganze Jahr mit Touristen in malariaverseuchten Gebieten unterwegs sind ja keine Prophylaxe machen, sondern im Fall der Fälle mit hohen Dosen behandeln.
Ist jedenfalls angeblich gesünder so...

doccie

#9
Hi hannes,

kannst Du nicht mal recherchieren, wie das Medikament hiess, mit dem Du Deine Malaria endgültig auskuriert hast? Wäre sicher interessant, das mal in Erfahrung zu bringen und für andere Reisende in vergleichbaren Fällen sicher hilfreich.
Grüsse von

Doccie