Ostergrüße aus dem Schnee

Begonnen von Jutta und Dale, März 24, 2008, 17:59:05

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Jutta und Dale

Hallo ihr Lieben!
Sorry, dass wir so lange nicht mehr hier waren. Nun möchten wir uns wenigstens zu Ostern mal wieder bei euch melden und euch liebe Grüße in alle Himmelsrichtungen schicken, wo immer ihr gerade seid. Drum stelle ich unseren Oster-Rundbrief einfach mal hier rein.



Das neue Jahr hat für uns gar nicht so gut angefangen. Am Neujahrstag verabschiedete sich unser Computer und Dale hatte eine Menge Arbeit, die Dokumente und Fotos, von denen wir natürlich kein Backup gemacht hatten, zu retten. Einiges ging leider verloren, z. B. auch das Adressbuch.

Dann stürzte meine Mutter in ihrer Wohnung und musste ins Krankenhaus - inzwischen zum zweiten Mal. Von Dale's Mutter kam eine weitaus schlimmere Nachricht: Lungenkrebs. Sie hat ihre erste Behandlungsphase hinter sich (Chemo und Bestrahlungen), und es sieht eigentlich ganz gut aus. Zum Glück war die Krankheit noch im Anfangsstadium.

Dale war dann für zwei Wochen in Calgary bei seiner Familie. In dieser Zeit musste mir natürlich das Wasser einfrieren. Vier Tage ohne Wasser war nicht lustig. Wir haben unseren Wassereinlass am Robinson Creek, ein paar hundert Meter von unserem Haus entfernt. Mit Schaufel und Axt bewaffnet stiefelte ich auf Schneeschuhen hin und hackte das Eis auf, aber es nützte nichts. Am nächsten Tag half unser Freund Bob mir mit einem großen Gasbrenner, den gesamten Einlass freizulegen. Allerdings dauerte es dann immer noch zwei Tage, bis das Wasser wieder lief. Und als Bob nach Hause kam, war seine Frau Cathy in heller Aufregung - ein Bobcat, die kleinste der kanadischen Wildkatzen, war in den
Hühnerstall eingebrochen und hatte drei Hühner getötet!

Ende Februar war ich wieder für zwei Wochen in Vancouver, um auf Haus und Hunde von meinem Sohn Boris und seiner Freundin Monica aufzupassen, die nach Mexiko in Urlaub geflogen sind. Nachdem ich mich an der Küste an grünem Rasen und bunten Frühlingsblumen erfreuen konnte, empfingen mich zu Hause wieder Schnee und Eis.

Und Stinktiergestank, denn unsere Katze Minka wurde von einem Skunk angespritzt! Zum Glück nur ein paar Spritzer, aber es hat gereicht, dass sie Rotz und Wasser heulte, wie Dale berichtete. Es hat ihm zwar das Herz gebrochen, aber sie musste in der ersten Nacht im Vorplatz schlafen, wohin er sie samt Katzenklo verfrachtet hatte.

Als ich heimkam, stieg mir der Gestank schon in der Einfahrt in die Nase. Selbst im Schlafzimmer hat es nach Skunk gerochen. Da ich zu faul war, an diesem Abend noch meinen Koffer auszupacken, ließ ich ihn mit dem Deckel offen stehen. Und wer schlief darin, als ich am Morgen aufstand? Unsere Minka! Natürlich konnte ich meine Klamotten, die ich sauber nach Hause gebracht hatte, dann nochmal waschen!

Auch jetzt riecht es immer noch ein wenig nach Skunk, denn der Gestank hält sich ja. Vor allem Minka riecht noch stark. Aber was sollen wir machen? Man kann doch keine Katze in Tomatensoße baden! (soll das einzige Mittel sein, das in diesem Fall hilft)  :icon_mrgreen:

Apropos Skunk -- die schönen und interessanten Pflanzen auf dem Bild oben heißen Skunk Cabbage, weil sie wie ein Stinktier riechen. Sie haben die größten Blätter aller einheimischen Pflanzen im pazifischen Nordwesten, welche weit über einen Meter hoch werden können. Sie sind die ersten Pflanzen, die im Frühling zu sprießen anfangen, denn sie können ihre eigene Wärme erzeugen - um die 20º - und bringen somit den Schnee um sich herum zum Schmelzen. Einige von euch kennen sie bestimmt.

Dieser Winter hat uns wieder jede Menge Schnee beschert. Mehrmals musste ich auf Schneeschuhen zu meinem Cabin zur Arbeit stapfen, weil sonst kein Durchkommen gewesen wäre. Bis vor ein paar Tagen hatten wir noch genug Schnee, um mit den Skiern um unser Feld zu kurven, einmal bei 18º im T-shirt. Zur Abwechslung haben wir mal wieder weiße Ostern, aber es taut auch ganz ordentlich. Das Wetter war bis vorgestern mild und sonnig, doch gestern war es wieder kalt und es hat geschneit. In der Nacht hat es gestürmt und geschüttet, und heute Morgen hatten wir wieder -5º und sternenklaren Himmel. Von jedem ein bisschen was ...

Von Mitte Mai bis Mitte Juni werde ich wieder in Deutschland bei meiner Mutter und bei Freunden sein. Ich werde mich auch mit Terryl treffen, der Frau von unserem verstorbenen Freund Banjo, die zur gleichen Zeit in England bei Verwandten ist und auf einen "Sprung" nach Deutschland kommt. Gemeinsam mit einer Freundin aus Obersasbach werden wir den Schwarzwald unsicher machen. Aber ich werde auch wieder meinen Laptop dabeihaben, weil ich nicht so lange mit meiner Arbeit aussetzen kann.

Uiih, die Kojoten heulen wieder! Hoffentlich lassen sie die Wildgänse in Ruhe, die sich auf der Nachbarswiese niedergelassen haben. Was wollen sie aber auch schon hier. Auch die Robins (Amselart mit roten Bäuchen)sind viel zu früh dran. Zitternd hocken sie auf dem Zaun und schauen hungrig in unseren schneebedeckten Garten, in dem es immer so leckere Würmer gab. Tja, die sind leider noch mitten im Winterschlaf ...

Nun wünschen wir euch allen noch einen schönen Ostermontagabend. Bis bald!   :hallo:

Liebe Grüsse von Jutta und Dale aus British Columbia

Dale und Jutta's Wildnistouren

reisender

Hallo Jutta und Dale,

auch Euch ein schönes restliches Osterfest..... :hallo:

Wie es scheint, könnt Ihr Euch über jede Menge "Aktion" nicht beklagen :icon_razz:

Bleibt gesund und munter...... :zustimm:
Gruesse Euch alle
Reisender