Malariaprophylaxe

Begonnen von angela, Januar 12, 2006, 22:49:12

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hannes

Weiß ich leider nicht mehr.
Du bekommst es ohnehin nicht. Nichtmal in einer Apotheke. So wurde mir damals gesagt.
Haben nur die tropenmedizinischen Abteilungen. Und dort hab ich es bekommen.

Tobi

ich habe malariaprophylaxe über doxicyclin gemacht. wird in D als reines breitspektrum antibiotikum verkauft, auf rezept. mein tropendoc, der mir die gelbfieberimpfung geschossen hat, hat mir das empfohlen, wird überall auf der welt als malariaprph. verwendet, nur in europa nicht. warum? der absatzmarkt für teure medikamente wie malarone würde zusammenbrechen.....doxy kostet 8€ die 20er packung, man braucht pro tag eine halbe. hab dann sicherheitshalber noch eine 12er packung malarone (50€) mitgenommen, als stand by. werde auch in zukunft wieder doxy nehmen, einzige nebenwirkung: man wird minimal empfindlicher auf sonne, also höherer LSF nötig. bin mit dem medikament ganz gut gefahren, ist zwar verschreibungspflichtig, mit guten argumenten verschrteibt das aber der hausarzt des vertrauens. hab unterwegs auch genügend leute getroffen die mit doxy gegen malaria vorgebeugt hatten, nur meistens keine europäer.....

gruss
tobi
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hannes

Tobi,

Wie war denn die Moskitosituation in Südamerika ?
Wo wars am schlimmsten und am ehesten nötig.
Aus Ecuador und Venezuela (Gran Sabana), daß dort das Malariarisikso sehr gering ist.
Am Rio Negro und am Orinoco in Venezuela schaut's vielleicht schon anders aus.

Tobi

naja, die bedrohung durch die mosquitos war schon am amazonas und im busch von kolumbien am derbesten, hab auch nur in der gegend prophylaxe eingenommen. hab eine woche vor der heikleren gegend damit angefangen. mein kumpel hatte ein derbe grippe in der zeit und ich hab mehr oder weniger als prophylaxe gegen seine grippe damit angefangen......in panama hab ich dann wieder abgesetzt. malaria tropica kommt in südamerika (wenn überhaupt malaria vorkommt) sowieso nur zu 15-20% vor, alles andere ist nicht tödlich und somit zu riskieren......muss aber jeder selbst wissen.

am orinococ-delta in venzuela war ich lieder nicht, war zu trocken in der zeit. würde sagen im norden von südamerika ist es definitv am gefährlichsten, speziell eben dschungel und busch rund um den amazonas und rio negro etc....

tobi
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chri

Hallo zusammen,

das mit der Malariaprophylaxe ist so eine Sache. Als Diabetiker würde ich mich auch auf jedenfall bei verschiedenen Ärzten erkundigen.
Man bekommt ja so schon mehrere Antworten. Als wir für unsere Afrikatrip beim Tropeninstitut erkundigt haben, haben wir uns für Lariam entschieden. Grund: die Ärztin hat es aus eigener Erfahrung empfohlen nach mehrmonatigem Afrikaaufenthalt. Allerdings hätte jemand anderes evtl. ein anderes Mittel vorgeschlagen. Sie war mit drei weiteren Kollegen in Afrika. Zwei hatten Lariam, einer Malarone und eine Doxycyclin. Sie hat mit Lariam nichts bekommen, Doxy-kollege: Malaria; Lariam-kollege: Angstpsychosen; Malarone-kollege: nichts. Was nimmt man dann?!?
Malarone ist erstenes sackteuer und nicht für eine Prophylaxe länger als 28 Tage zugelassen. Doxycyclin hat kann neben der Lichtempfindlichkeit (bezieht sich auch auf die Haut) bei Frauen auch zu Vagnialmykosen führen (ist auch nicht gerade angenehm). Außerdem ist es in Deutschland nicht zugelassen als Malariaprophylaxe. Was uns auch nicht gefallen hat bei Doxycyclin ist, daß es ein Antibiotikum ist. Die Einannahme von langer Antbiotikumeinnahme kann zu einer Resistenz führen. D.h. daß man auf ein Atibiotikum nicht mehr anspricht.
Der beste Schutz gegen Malaria ist immer noch NICHT STECHEN LASSEN. Klingt doof, ist aber so. Deswegen lieber langärmlig rumlaufen und ewtas schwitzen und evtl. auch müffeln - aber keine Mückenstiche.

Gruß,
Chri

Tobi

@chri
dass mit doxy hab ich auch schon gehört, für frauen auch nicht der bringer, ist bekannt. aber eine perfekte vorbeugung gibt es wohl noch nicht. und wenn du mal richtig agressive misqitos getroffen hast, die scheissen auf lange ärmel, die stechen selbst durch die jeans.....habs live erlebt.

was auch gut hilft ist "anti-brumm forte", eines der wenigen mückemmittel das in südamerika am amzonas und im busch wirklich was gebracht hat. gibts hier bei uns in der müller.drogerie, womanders hab ich sjetzt noch nicht gesehen.

gruss
tobi
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kjoe

nunja möglicherweise sterben mehr Touristen an der Malariaprophylaxe als an der Malaria selbst. Einige Mittel haben extreme Nebenwirkungen, so soll Lariam Paranoia verursachen können und vielleicht bei 1 von 1000, man wird wirr und viele begehen Selbstmord. Ist jedenfalls gefährlicher als Malaria. Da paranoia auch so vorkommt, ist der Nachweis das es das Medikament war schiwerig. Die Amis sind da vorsichtiger und Warnungen deutlicher (liegt am Rechtssystem). Menschen können auch nicht die Mittel länger als drei-fünf Wochen nehmen, also nix für die MIllionen die dort leben (auch nix für Europäer). Sagt eigentlich schon alles.
Vorsicht ist in der Kombination Höhe und Tauchen geboten. Malaria ist früh erkannt heilbar, und kann von jeder Krankenschwester mit einem alten Miskroskop erkannt werden. Die Ärzte in den Ländern sollten sich auskennen. Von Selbstmedikamentation würde ich abraten. Bei Anzeichen, sofort zum Arzt. Habe Leute kennengelernt, die hatten Malaria, sie meinten wäre nicht schlimmer wie eine gewöhnlcihe Grippe, nix besonderes. Bleibt auch nix zurück. Unbehandelt natürlich gefährlich. Die Pharmaindustrie verdient natürlich an der Angst der Touris
infos gibt der link von http://home.freiepresse.de/uwdel/baliinfos.html#health

Ingo

Hallo,
das Thema vorbeugende Einnahme von Malariamedikamenten oder nicht stand auch bei unserer Reise, zu dem wir fast die gesamte Regenzeit in Mittelamerika und auch im Zentralamazonas unterwegs waren.
Also gerade deutsche Tropenärzte empfehlen immer die vorbeugende Einnahme - nun bin ich nicht gerade ein begeisterter Chemieschlucker und unterhielt mich lieber mit den Ärzten in den Malariagebieten und hier meine Tips von denen.
Bei vorbeugender Einnahme der Medikamente und Erkrankung an Malaria kann die Art der Malaria im Labor erst nach ca. 5-7 Tagen exakt ermittelt werden.
Ohne vorbeugende Einnahme kann im Krankheitsfall sofort die MalariaArt im Labor oder Tester festgestellt werden, was einen entscheidenden Zeitvorteil für die folgende Behandlung hat insbesonders bei der extremen Malaria Tropica.
Darüberhinaus gibt es in den deutschen Apotheken ein kleines aber kostenintensives Testset für Malaria. Mit nur einem Bluttropfen kann man in 5 min testen 1. ob man Malaria hat oder nicht und 2. erkennt man an einem Strichcode - an welcher Malaria man erkrankt ist. Im Bedarfsfall kann man also sofort und intensiv mit der Medikamenteneinnahme gezielt beginnen.
Auch wenn Lariam mit mehr Nebenwirkungen als Malerone behaftet ist, es ist immer noch das wirksamste Mittel, gerade in solchen extremen ResisdenzGebieten wie AmozonasBecken, OrinocoDelta oder im Kongo.
Die Dummheit deutscher Tropenärzte haben wir in der absoluten Trockenzeit in Namibia in der EtoshaPfanne erlebt, als sie den Touristen für diese Trockenzeitreise die vorbeugende Einnahme von Malariamitteln empfohlen haben .... wahrscheinlich bekamen diese Ärzte eine Provision von der Industrie oder wissen nicht ... was Trockenzeit in diesem Gebiet bedeutet. In diesen 2 Monaten haben wir nicht eine Mücke/Moskito gefunden ... genauso wenig wie Wasser. Für die nachfolgende Regenzeit im Dezember bis rund März/April steigt das Malariarisiko dann erst.

hannes

ZitatDie Dummheit deutscher Tropenärzte haben wir in der absoluten Trockenzeit in Namibia in der EtoshaPfanne erlebt, als sie den Touristen für diese Trockenzeitreise die vorbeugende Einnahme von Malariamitteln empfohlen haben .... wahrscheinlich bekamen diese Ärzte eine Provision von der Industrie oder wissen nicht ... was Trockenzeit in diesem Gebiet bedeutet. In diesen 2 Monaten haben wir nicht eine Mücke/Moskito gefunden ... genauso wenig wie Wasser. Für die nachfolgende Regenzeit im Dezember bis rund März/April steigt das Malariarisiko dann erst.


Du sagst es  :zustimm:
Das ist die Quintessenz an der ganzen Diskussion.
Das Malaria-Risiko ist in trockenen Savannengebieten und Steppengebieten, wie auch in den bekannten ostafrikanischen Parklandschaften nahezu null. Vorallem in der von Touristen bevorzugten Trockenzeit. Auch wir hatten dort kaum ein Moskito entdeckt.
Selbst im Omo-Tiefland Südäthiopiens habe ich in der Trockenzeit keine Malariaprophylaxe benötigt.
Auch in der "Malaria-Hölle" Neuguinea muß man differenzieren.  Ein Trekking auf 2000 m Seehöhe wie etwa im Baliem-Tal bedeutet geringes Malaria-Risiko, ein Aufenthalt im Tiefland des Asmat und der Sumpfgebiete dagegen das höchste Malaria-Risiko auf unserem Planeten.

Tobi

Kann euch da nur zustimmen, habs ja auch schon gesagt, die deutschen ärzte verschreiben da lieber erst mal 3kg prophylaxe als sich einmal vernünftig zu informieren. ausserdem geht wie gesagt nur das teure zeug über den tisch.

das selbe wie für die trockenzeiten gilt übrigens für die aufenthalte auf großen wasserflächen. war 6 tage auf dem amazonas unterwegs auf einem alten arbeiterkutter und bin von belem bis manaus mitgefahren, da wird einfach immer minimum 20 meter vom ufer weg gefahren, kein einziger fliegr weit und breit. grund: die könnne nicht weiter als 10 meter in der luft bleiben ohne pause zu machen. also kommen sie nicht weiter als 5 meter vom ufer weg. danach alles ruhig.

tobi
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