Trip Südostasien - Indien

[Tobi]

hey heimat,

ich hab lange nichts hoeren lassen, lag an der sehr beschissenen internetverbindung in myanmar, man koennte schon darueber ganze buecher schreiben. nur soviel: 10 min fuer einen loggin, stromausfealle, staatlich gesperrte homepages und verbindung mit der geschwindigkeit eines dosentelefons.

bin inzwischen in indien angekommen, gestern abend war ankunft in kolkata (frueheres Calcutta). hab noch nicht viel gesehen, hier erst mal die lage aus den letzten wochen in ex burma. ach ja, vorher war ich noch tauchen auf phuket, man solls nicht glauben, aber ich hab dort, ganz im sueden eine ruhige ecke gefunden, auf phuket! bin dann seit diesen tagen offiziell gepruefter open water diver, und ich muss sagen, es war der hammer! nebenbei hab ich mich mit 3 englaendern und einem franzosen um die biervorraete im hostelkuehlschrank gekuemmert und hab auch sonst so hinten und vorne dran noch paar lockere tage mit nixtun verbracht.

also myanmar:

ein land wie es urspruenglicher nicht sein kann, alles noch sehr unberuehrt, kaum touristen (im vergleich zu den anderen laendern in SOA) und ein voellig anderes leben und aggieren als in den ecken zuvor. das ganze leben spielt auf der strasse, oder auf den maerkten, welche auch noch maerkte im eigentlichen sinn sind. nur gemuese, waren zum taeglichen bedarf und lebensmittel. keine 59387 souveniers und keine gefaketen nike shirts. nebenbei gibts keine supermaerkte und keine geldautomaten. man muss die veranschlagte kohle in absolut astreinen dollarscheinen frisch aus der presse aus thailand mitbringen, 2 knicks oder ein kleiner riss und die greenbacks werden nicht mehr gewechselt. geld in die nationalwaehrung tauschen laueft dann ilegal auf der strasse, der kurs ist ums dreifache besser als der offizielle bei den banken.

von yangon, dem sympatisch-chaotischen dreh und angelpunkt in myanmars sueden bin ich dann auf einen 30 jahre alten bus gesprungen und bin 18 stunden weiter in den norden gefahren, zum inle see. die gegend ist ziemlich ruhig, ein kleines dorf am rand hat paar guesthouses zu bieten, ich bin pauschal eine woche versumpft. nebenbei hab ich im bus 2 deutsche kennen gelernt. woher? aus kitzingen.....mal wieder am arsch der welt als ersten kontakt jemand aus der unmittelbaren umgebung! wir sind den halben tag auf dem balkon am kanal gesessen und haben das lustigen treiben der bootsmaenner und andere einheimischen aktivitaeten studiert, koennt ich ewig machen! der see selbst ist auch ziemlich beeindruckend, pechschwarzes wasser, umgeben von kargen bergen und wald aus dem paar kloester und ihre pagoden spitzen. das ganze ufer ist voll von pfahldoerfern und schwimmenden gaerten, zusammengebundene bambusplattformen mit schlamm drauf, bepflanzt mit allem was die region benoetigt. der see ist nahrungsquelle nummer eins.

von dort dann weiter nach mandalay, eine stadt die auch gut fuer paar tage war, palast und tempelberg bestiegen, dann weiter in die grenzregienen der berge, nach pyin oo lwin, eine alte britische bergstation, ueberall noch die orginale kolonialarchitektur, alles voellig verschlafen und angenehmes klima. wieder gut fuer paar tage, die favorisierte beschaeftigung bestand aus "vor dem hotel auf einem schemel sitzten, mit den alten von nebenan ab und an eine cheroot rauchen und das leben auf der strasse auf einen wirken lassen bis der hunger irgendwann in der mitte des tages einsetzt. dann irgendwo was traditionelles einfahren, dann wieder vor die tuer.....

danach dann bagan, tempelebene, eine gegend im norden in der (ohne scheiss) ca 2500 tempel und heiligtuemer aus zeiten um 1000 n Chr. stehen. auf dem weg dorthin dann olly kennengelernt, australier und ein kerl mit dem astrein eineige zeit verbringen koennte. bagen selbst ist dann schwer beeindruckend, zwar nicht unbedingt die groesse und die bauweise der tempel (viele nicht groesser als eine kirche, und auch nicht viel spektakulaerer), als vielmehr der blick ueber die ebene von den terassen der groesseren tempel, und der eindruck von der unheimlichen anzahl der heiligtuemer die hier gebaut wurden. die groessten tempel (cathedral-class, wie wir zu sagen pflegten ;)) sind dann trotzdem absolute meisterstuecke in architektur und baukunst, maechtiger und gewaltiger je naeher man kommt. wir haben die komplette gegend in 2 tagen mit dem fahrrad durchkreuzt, alles sandpiste und schotterteermix. paris dakar ist ponyreiten im streichelzoo gegen das was wir hier durchgezogen haben.

das waren so die highlights der letzten wochen, war lange nicht alles, aber mehr bring ich jetzt nicht raus aus meinem gehirn, ausserdem: kalkota wartet!

so long, gruesst alles was wir kennen:

tobi


@beach: wegen den tauchschulen: ich bin einerseits direkt ueber google.de gegangen (tauchschule deutsch phuket) oder uber www.tauchbesen.net, www.tauchszene.info und www.taucher.net
hab da so ziemlich die groesste auswahl gefunden, tauchbasen.net war mein favorit, gutes bewertungssystem und abdeckung ueber die ganze welt!

@jutta: ahhh, das erklaert natuerlich so einiges ;)

[Rastlos]

Schön mal wieder was von Dir zu hören 

Was Deine Reiseerlebnisse angeht: Einfach nur super!!    Ein Bild sagt mehr als Tausend Wort und da mich Deine Erzählungen schon begeistern, werden mich die Bilder später wohl aus den Socken hauen 

LG
Jens

P.S: Willkommen im Club der zertifizierten Taucher 

[Rastlos]

Hey Tobi,

was mich mal interessieren würde: Welche Visa hast Du eigentlich bereits im Vorfeld beantragt, welche erst vor Ort bzw. wo bist Du visafrei eingereist?

[Tobi]

hey jens,

visa hab ich nur fuer indien im vorfeld organisiert. war das einzige das von der gueltigkeit einen so grossen rahmen mitbrachte (6 monate gueltig, 3 monate reisezeit, multi-entry, frei waehlbarer eintritt) dass ich gut frei agieren konnte. myanmar hab ich in bangkok geholt, hab ich mich schon in D drueber informiert, war das beste, in berlin dauerts schon mal 2-4 monate(!!!) bis man an einen sticker im pass kommt, bangkok 2 tage und 20 US$. kambodscha gabs on arrival an der grenze von thailand aus, laos hab ich in siem reap (angkor) gemanagt. ein inet-cafe hats fuer mich in pnom phen organisiert waehrend ich durch die ruinen gezogen bin. war auch das problem dass wir da nicht wussten wann wir einreisen, und ob ueberhaupt. deshalb soweit alles vor ort. gab aber auch nirgends stress und was wesentlich guenstiger als von deutschland aus.
problem war wie immer eben dass die visas ein sehr enges fenster boten (3 monate gueltigkeit ab ausstellung), wenn man da etwas spielraum in deutschland draufrechnet und vorher schon andere laender bereist, kommt man am schluss irgendwo an, koennte noch einen vollen monat reisen was die tageszahl des visums angeht, leider ist aber die gueltigkeit fast abgelaufen. deshalb alles kurzfristig vor ort.

gruesse aus dem schweinekalten himalaya, ich hab eisfinger.......10 grad am tag, nachts entsprechend kaelter..... abwarten und teetrinken ist hier mehr als ein sprichwort.....

tobi

[Sunny]

Hey Tobi,

bist Du inzwischen schon in wärmeren Gefilden unterwegs?

Poste doch mal Deinen aktuellen Aufenthaltsort.

[Tobi]

hallo leute!

joah, wie man so will, ich bin inzwischen schon wieder in kuehleren gefilden nunterwegs, bin aber dazwischen gut in der glut der plains von nordindien rumgekommen. hab ja lange nichts mehr gepostet, werd mal hier nen kurzen statusbericht einschieben, ist laengst ueberfaellig:

bin nach paar tagen in kalkota weiter in den norden gezogen, nach darjeeling, eine hillstation auf guten 2500m, (von dort kam uebrigens der bericht mit den eisfingern) wo es mir erst mal ganz gut gefallen hat und ich fuer fast 10 tage versumpft bin, auf der hoffnung das wetter klart auf, die trekkrouten werden begehbarer (hatte nur beschraenktes equipment, gutwettertrekker;)) und dass ich endlich was sehe vom gewaltigen bergamssiv, in den ersten tagen gabs nur wolken, das waretn hat sich dann aber gelohnt, und langweilig wars mir eigentlich auch nicht. bin viel gewandert, hab die teeplantagen in der umgebung besucht und abends mit den tibetern und nepalis in der stube gesessen, tee gekocht und suppe geschluerft.
von dort dann weiter nach sikkim, noch weiter in den himalaya, eine gegend die von den tibetern, sikhs, bhutias und nepalis bewohnt wird, kaum hindis, 90% buddhismus, wuerd ich sagen. eine der besten ecken die ich bisher gesehen hab, viel gruen, alles sehr ruhig und laendlich, kaum verkehr und die nettesten leute ueberhaupt. alles umgeben von den hoechsten berge der erde. bin fuer paar tage bei einer familie in einem kleinen dorf oberhalb von einem see gestrandet, 10m entfernt von einem der zahlreichen buddhistischen kloester, der grossvater im nachbarhaus, in dem ich an so manchen abend am feuer gesessen und gewartet hab dass das teewasser kocht, war dann so rein zufaellig der ehemalige koch vom dalai lama!
von dort bin ich dann ueber die yakpfade und wege der einheimischen von kloster zu kloster gewandert, hab in kleinen orten uebernachtet in denen es meistens nur ein guesthouse gab und hatte die wahrscheinlich beste zeit auf dem trip! wollte eigentlich nur paar tage in die ecke um bischen auszuspannen nach kalkota, bin aber fuer 3 wochen versumpft, einer der grossen vorteile wenn man mit viel zeit aber ohne plan reist, der drift in reinform.
naechste station war dann benares, oder varanasi, wie es heute heisst. eine stadt die mich auch wieder total ueberrumpelt hat, aber im positiven sinn. definitiv die beste stadt bisher, kultur die man spueren kann, eine der altesten staedte der welt, mystisch, chaotisch, verwirrend, anders.... und mich hat die erste krankheit erwischt, die mich seit einigen wochen in wellenform immernoch nicht ganz losgelassen hat. (aber es wird besser). wenn indien ueber eine stadt definiert werden muesste, waehre es benares, 100%. ein ort der einen aus den socken haut, auch wenn man erst mal nicht weiss warum. und ich hab mit spiritualitaet, meditation und konsorten absolut nicht am hut, es ist die stadt selbst die der hammer ist!
dann weiter nach delhi, freudiges wiedersehen mit daniela, die ich seit 9 wochen,seit bkk, nicht mehr gesehen hab. dann rajasthan. jodhpur war das highlight, eine absolut traumhafte altstadt und ein absolut moerdermaechtiges fort das fast den eindruck macht als waere es zusammen mit dem felsen ueber der stadt entstanden. absolut beeindruckend! unser vorteil: offseason, keine tourgroups. nachteil: schweineheiss, hab mal abends, als es langsam angenehm wurde aufs thermometer an der wand geschaut: 39 grad celsius.... tagsueber dem entsprechend..... udaipur und die ungebung waren dann vom laendlichen her meine favoriten, ueberall kleine farmen mit uralten bewaesserungssystemen, kamele und elefanten die das zuckerrohr und anderes auf die maerkte ziehen, maenner mit bunten turbanen und die allgegenwaertige kuh, wiederkaeund und durch fast nicht aus der ruhe zu bringen, mitten auf der strasse.
jaipur war uns dann zu hektisch, zu unpersoenlich, zu gross, evtl auch zu unspektakulaer, evtl auch eine folge meines zustandes, der nicht der beste war in diesen tagen, durchfall, kein appetit, 2 tage im bett. ich musste raus aus der stadt. amber fort und die koeniglichen observatorien hatten wir uns dann noch vorgeknoepft, ich habs durchgehalten und es war auch ganz gut was zu sehen. aber wie gesagt, ich musste raus, irgendwo hin wo es ruhe und gutes essen gab. also ins shekawathi, eine gegend im nordwesten, nicht so weit von delhi und sehr ruhig. bekannt fuer seine havelis, kaufmannsvillen aus den letzten jahrhunderten die ueberall verziert sind und in eben diese gegend oft das halbe ortsbild praegen. nawalgarh war der ort in den es uns verschlagen hat, genau richtig, unterkunft in einem familienhaus, sehr gute kueche und eine sehr angenehme gegend, ganz zu schweigen von den versteckten schaetzen der stadt, den havelis in den gassen und winkeln des verschlafenen nawalgarhs.

von da gabs dann nicht merh so viel, wieder zurueck nach delhi, ich konnte aufgrund meines bauches nicht mit nach agra ans taj mahal, daniela ist mit caro alleine hingefahren und am naechsten tag hiess es dann auch schon wieder abschied nehmen. und ich bin weiter hier her, wo ich jetzt bin, manali.

tobi

[Tobi]

hallo leute,

ihr habt mich wieder, bin seit mittwoch wieder im lande und arbeite mich gerade quer durchs forum um mal wieder halbwegs überblick zu bekommen, hat sich ja einiges getan!

tobi

[donald]

Hey Tobi,

schön, daß Du wieder da bist. Bin schon gespannt auf Deine Berichte.....

[woelfi]

Hallo Tobi,

da kann ich mich nur anschließen.

Willkommen zu Hause.......

Ist Dir das heimreisen eigentlich nach so langer Zeit schwergefallen oder gab es da doch eine gewisse Sättigung nach den vielen Monaten on tour?

[Rastlos]

Servus Tobi,

auch von mir ein herzliches WELCOME BACK!!

Das ich schon unglaublich gespannt auf die vielen Bilder und Deinen ausfuehrlichen Reisebericht bin, brauche ich ja wohl nicht extra zu erwaehnen 
Leb Dich also wieder ein und dann nix wie ran an Deine Homepage 

Lieben Gruss von Madeira
Jens