Migration in der Masai Mara

Begonnen von simalisi, Februar 25, 2006, 10:44:00

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simalisi

Hallo,
jeder der schon dort war oder häufiger Themenkanäle schaut, hat schon die Maraübquerungen der grossen Gnu- und Zebraherden selbst beobachtet, im TV gesehen oder darüber gelesen. Es ist bekannt, dass es gerade zu Beginn der Migration, wenn die ersten Herden ankommen, zu teilweise schauerlichen Szenen kommt. Da werden Tiere von Krokodilen angegriffen und unter Wasser gezerrt. Andere  geraten in Panik und trampelnn sich gegenseitig nieder. Natürliche Auslese? Ja. Eingreifen? Nein, natürlich nicht. Die Verluste sind ein seit tausenden von Jahren funktionierendes Regulativ zur Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts. 
Ist es aber eine Attraktion , die man unbedingt gesehen haben muss (wie von einige Reiseanbietern angepriesen - und oft genug stehen mehr als 50 Fahrzeuge am Ufer, deren Insassen die Dramen, die sich da abspielen in aller Länge beobachten)?
Werden  hier Grenzbereiche des Safaritourismus berührt?  Oder wird hier eine problematische Seite des Safaritourismus überhaupt deutlich?
Ich würde gerne Eure  Meinungen darüber erfahren.

Tobi

bin allgemein nicht der fan von großen safaris, aber hier mal meine ganz allgemeine meinung dazu:

Sehe da nichts bedenkliches, wie du ja gesagt hast, ist eben der lauf der dinge, man sieht dabei zu wie sich tiere was zu fressen holen wie sies wo anders auch tun. man findet es wahrscheinlich auch nicht weiter schlimm wenn man einen ameisenbär dabei beobachtet wie er sich mal schnell paar hundert insekten einverleibt. ausserdem denke ich die größte attraktion an der ganzen show von der du schreibts ist die menge der tiere die da auftreten, ein nebeneffekt ist eben der dass die krokodile diese vielfalt vor ort ausnutzen. natürlich gibt es evtl auch welche die rein am vergnügen des gemetzles hinfahren, denke aber das sind nicht viele.
aber ich finde es nicht weiter schlimm, es ist natur wie sie eben ist, der stärkere überlebt, der kreislauf ist fest eingefahren und wird immer wieder wiederholt. anders ist da der tourismus der in armengebieten wie den favelas in brasilien oder den bustouren durchs überschwemmt new orleans, das ist meine meinung nach begaffung des elends anderer, die tierwelt in afrika hat aber nichts mit elend zu tun, vorallem geht es da nur um die beobachtung einer einzigen situation im leben der zebras etc.. danach gehts ihnen wieder entsprechend anders. die krokodile sind die reaktion der natur auf den lebenswandel der zebras. die reaktion der natur auf den lebenswandel des menschen ist ..........hmmm.......ich würd sagen der stressbedingte herzinfarkt  :icon_mrgreen:

tobi
World, put your helmet on and get ready for us!

https://www.tobitrips.de

doccie

Hallo zusammen, :icon_biggrin:

bin da auch Tobis Meinung. Das hat er schön formuliert.... :zustimm:

Bedenklich sind solche angeblichen "Safaris", die ja eigentlich keine sind, nur aus dem Grund, das sie das Wild unnötig aufschrecken und zur Massenpanik anstiften. Das kostet die Tiere unnötige Kräfte, die sie fürs Überleben in der Wildnis unbedingt brauchen.

Eingreifen tut der Mensch bereits in alle möglichen Bereiche des natürlichen Lebens, die negativen Auswirkungen sind weltweit zu spüren. Ich denke auch, dass gerade dieses Beispiel dazu anhalten sollte, dass sich der Mensch aus vielen Dingen eher zurückziehen und der Natur ihren freien Lauf lassen sollte..... :icon_scratch:
Grüsse von

Doccie

simalisi

Hallo docci,
wenn Du schon eine Safari, oder wie immer Du es bezeichnen willst (Safari ist Swahili und  bedeuetet nicht anderes als Reise)  mitgemacht hast, solltest Du wissen, dass sich die Tiere in den für Besuche zugänglichen Reservaten schon längst an die Besucherfahrzeuge gewöhnt haben, sich kaum gestört fühlen und schon gar nicht zur Panik anstiften lassen. Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass die durch den Safaritoursimus generierten Geldmittel ein ganz wesentlicher Anreiz für die Länder sind, sich überhaupt für den Naturschutz zu engagieren uind dass es ohne diese Mittel in  vielen Gegenden Afrikas  sehr  schlimm um die Tierwelt bestellt wäre.

Shiwa

Zitat von: simalisi am März 15, 2006, 02:53:22
Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass die durch den Safaritoursimus generierten Geldmittel ein ganz wesentlicher Anreiz für die Länder sind, sich überhaupt für den Naturschutz zu engagieren uind dass es ohne diese Mittel in  vielen Gegenden Afrikas  sehr  schlimm um die Tierwelt bestellt wäre.

Dem stimme ich zu. Schlimm finde ich aber, wenn die Fahrer der Jeeps dazu überredet werden (mit Geld ja meistens kein Thema) in besonders abgelegene Gebiete zu fahren, wo es eigentlich verboten ist. Die Tiere sollten auch Rückzugsgebiete haben! Und wenn man mal keinen Leoparden sieht, ist doch nicht gleich der ganze Afrika Urlaub vergebens. Ich habe schon Bilder gesehen, wo 4 oder 5 Busse um einen Baum mit einem Leoparden oder einer Horde Löwen geparkt waren.... ich mußte da irgendwie an einen Zoo denken...

simalisi

Hallo Shiwa
Hundert Pro gebe ich Dir da recht. 
Genau das, was Du von den Leoparden und Löwen sagst, haben wir im Oktober 2005 im Samburu auch erlebt.  Den Leoparden hat man umzingelt und von einem Gebüsch ins andere gescheucht und bei dem Löwenrudel  sind einige Idioten zwischen die Tiere gefahren und haben Junge von den Alten getrennt. Aber auch hier die Frage, warum machen die Guides das? Sie machen es a) weil sie von unvernünftigen Gästen dazu gedrängt werden und nachgeben, weil sie Schiss haben, dass man sich über sie beschwert und ihr lukrativer Job futsch ist und b) wegen des Tips am Ende. Wer viel gesehen hat zahlt auch viel.
Aber wegen eines faulen Apfels sollte man nicht gleich den ganzen Baum umhacken.